Die Spieler des 1. FC Köln haben sich von dem politischen Machtkampf innerhalb des Klubs und dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner nicht aus dem Konzept bringen lassen. Dank Simon Terodde feierten die Geissböcke im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld einen 5:1 (2:0)-Kantersieg. Dominick Drexler und Terodde sorgten schon früh für klare Verhältnisse, ehe Cordoba und wieder Terodde den Deckel drauf machten. Damit haben die Geissböcke auch das vierte Spiel in Serie gewonnen.
Aus Müngersdorf berichten Jonas Klee und Eliano Lußem
Nach der Posse um den Rücktritt von FC-Präsident Werner Spinner wollten sich die Domstädter am Samstagmittag wieder auf das Sportliche konzentrieren. Mit drei Siegen in Folge und der Tabellenführung im Rücken gingen die Geissböcke mit wiedergefundenem Selbstbewusstsein in die Partie. Doch mit Bielefeld wartete keine leichte Aufgabe auf die Kölner. Arminia-Coach Uwe Neuhaus hat die Ostwestfalen seit seiner Amtsübernahme wieder auf Kurs gebracht. Fünf Siege und ein Unentschieden aus den vergangenen acht Spielen hatten Bielefeld in der Tabelle aus dem Abstiegsstrudel gespült.
Ausgangslage
Markus Anfang veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg beim FC Ingolstadt auf zwei Positionen. Innenverteidiger Rafael Czichos fiel kurzfristig mit einer Erkältung aus und wurde durch Lasse Sobiech ersetzt. Zudem tauschte Markus Anfang im Sturm. Anthony Modeste musste nach seinem Treffer gegen Ingolstadt wieder auf der Bank Platz nehmen. Dafür durfte 23-Tore-Stürmer Simon Terodde wieder von Beginn an ran. Der Wechsel sollte sich auszahlen.
Moment des Spiels
Es lief die 14. Spielminute, als Marco Höger auf der rechten Seite einen Steilpass in den Lauf von Dominick Drexler spielte. Der Ex-Kieler zog mit dem Ball in den Sechzehner, nahm den Kopf hoch und lupfte den Ball über den herausstürmenden Arminia-Keeper Stefan Ortega Morena zum 1:0 ins Netz. Es war nicht nur die Belohnung für die starke Anfangsphase der Kölner, sondern auch der wichtige frühe Treffer auf dem Weg zu einem verdienten Heimerfolg gegen harmlose Arminen.
Die wichtigsten Szenen
Der Effzeh erwischte den deutlich besseren Start in die Partie. Bereits nach zwei Minuten bekam Jhon Cordoba eine erste Schusschance, doch Patrick Weihrauch warf sich dazwischen und fälschte ab. Kurz darauf war es Terodde, der die Kugel nach eine Cordoba-Flanke nicht richtig traf und verzog (8.). Cordobas Kopfball (10.) war ebenso zu ungenau wie ein Geis-Schlenzer aus der Distanz (11.). Doch in der 14. Minute belohnte Drexler mit seinem Lupfer-Tor den Effzeh für die starke Anfangsphase. Auch danach machte Köln weiter Druck. Nur eine Minute später verpasste Terodde nach einer scharfen Hereingabe von Florian Kainz aus dem Halbfeld nur knapp. Kurz darauf machte er es besser. Geis brachte eine Ecke scharf an den Fünfmeterraum. Dort verschaffte sich Terodde Platz und köpfte zum 2:0 ein. Nach der drückenden Überlegenheit und zwei Treffern in den ersten 25 Minuten nahmen die Kölner in der Folge einen Gang raus und überließen Bielefeld mehr Spielanteile. Die wussten damit aber kaum etwas anzufangen. Timo Horn blieb beschäftigungslos.
Nach dem Seitenwechsel verstanden es die Kölner erneut besser, den Gegner früh unter Druck zu setzen. Der Effzeh blieb dominant, eine Reaktion der Arminia blieb aus. Stattdessen überließen die Gäste dem Effzeh auffallend viel Platz. So dauerte es nur drei Minuten, ehe Cordoba den Deckel auf die Partie drauf machte. Der Kolumbianer wurde von Jorge Meré auf Höhe der Mittellinie angespielt, nahm den Ball an, schüttelte Gegenspieler Brian Behrendt ab, tankte sich über 40 Meter bis in den Strafraum durch. Dort schloss er überlegt ins rechte Eck zum 3:0 ab (48.). Köln schaltete erneut einen Gang runter, erspielte sich aber weitere Hochkaräter. In der 62. Minute hätte Drexler das 4:0 nachlegen müssen. Mit einer Körpertäuschung schüttelte er im Strafraum sämtliche Gegenspieler ab, auch DSC-Keeper Ortega war schon geschlagen, doch Anderson Lucoqui kratze den Ball von der Linie. Zwei Minute traf Terodde nach einer butterweichen Clemens-Flanke auf den zweiten Pfosten nur die Latte (65.). Fünf Minuten später machte es das Duo besser. Clemens spielte den Ball dieses Mal flach in den Strafraum. Salger verlängerte unglücklich auf Terodde, der den Ball annahm und mit seinem zweiten Kontakt flach zum 4:0 einschob. Bielefeld antworte schnell, eine abgefälschte Hereingabe landete bei Voglsammer. Der Angreifer machte den Ehrentreffer (72.). Mehr gelang den harmlosen Gästen nicht mehr. Terodde aber schon. Nach einer Geis-Ecke nickte der Angreifer zu seinem 26. Saisontor und zum 5:1 Endstand ein.
Fazit
Zum Freuen: Es gibt wieder sportliche Schlagzeilen beim FC: Vierter Sieg im vierten Spiel.
Zum Ärgern: Heute gab es fast nichts zu Meckern. Einzig, es hätten durchaus zwei, drei Treffer mehr sein können.
Mann des Tages: Startelf-Rückkehrer Simon Terodde trifft dreifach.
Aufstellung
Horn – Meré, Sobiech, Hector – Clemens, Höger (75. Schaub), Geis, Kainz, Drexler (89. Koziello) – Cordoba (63. Modeste) , Terodde
Tore
1:o Drexler (14.)
2:0 Terodde (21.)
3:0 Cordoba (48.)
4:0 Terodde (70.)
4:1 Voglsammer (72.)
5:1 Terodde (90.)
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