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Das Ringen um die Zukunft beim FC hat begonnen

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Dr. Werner Wolf soll neuer FC-Präsident werden. (Foto: Bopp)

[nextpage title=”Personaldebatte um Wolf und Schattenmann Bosbach”]

Vor drei Wochen entschied Werner Spinner, sich als Präsident des 1. FC Köln zurückzuziehen. Vorausgegangen war ein Machtkampf, der zum Zerwürfnis in der Führungsetage der Geissböcke geführt hatte. In der Folge sollte wieder Ruhe beim Effzeh einkehren. Doch im Hintergrund geht das Ringen um die Zukunft des Klubs weiter.

Köln – Zwei Wochen lang tagte, diskutierte und besprach man sich beim 1. FC Köln, dann dankte der Klub auf seiner Website seinem Ex-Präsidenten für dessen Verdienste doch noch ausführlich. Am 20. März veröffentlichte der FC die Danksagungen der einzelnen Gremien, um Spinner für dessen fast sieben Jahre im Amt die Ehre zu erweisen. Es war von “hohem Engagement und Leidenschaft” die Rede, von “der Errungenschaft der neuen Vereinssatzung”, von der “wirtschaftlichen Konsolidierung” und “dem Erreichen des Europapokals als Höhepunkt”.

Auch Markus Ritterbach und Toni Schumacher ließen sich zitieren. Nach dem Bruch im Vorstand suchten die Vizepräsidenten den Weg der Versöhnung. “Dass wir Werner Spinner einen anderen Abschied gewünscht und auch entsprechend geplant hatten, wissen alle Beteiligten. Umso mehr wünschen wir uns, dass mit etwas Abstand die positiven Erinnerungen entscheidend sind und haften bleiben.”

Alle Beteiligten hofften, damit ein Signal zu senden, die Hand auszustrecken, um Frieden beim FC einkehren zu lassen. Doch so sehr der Interimsvorstand, der um Stefan Müller-Römer an Spinners Stelle ergänzt wurde, anschließend die notwendige Ruhe einforderte und erklärte, man wolle zunächst keine weiteren Personaldiskussionen führen, wussten da schon alle: Dies würde nur ein frommer Wunsch bleiben.

Die Personaldebatte ist längst im Gange

Dies bestätigten die vergangenen Tage. Die Fronten, die man versucht öffentlich durch Einigkeit zu überwinden, sind im Hintergrund erhalten geblieben. Man versucht sie zwar aufzuweichen, ist bestrebt, konstruktiv durch die verbliebenen fünf Monate bis zur nächsten Mitgliederversammlung zu kommen. Dass die Personalie Dr. Werner Wolf als Wunschkandidat des Mitgliederrates für das Präsidentenamt nun aber schon vor einer offiziellen Bekanntmachung nach außen drang, dürfte nicht nur dem Gremium selbst nicht gepasst haben.

Der Zeitpunkt überraschte jedoch nicht, war doch zuvor über mehrere Tage hinweg der Name Wolfgang Bosbach in den Vordergrund gerückt. Es schien ganz so, als sollte der 66-Jährige in Position gebracht werden, um letztlich dem Mitgliederrat keine andere Wahl zu lassen, als den CDU-Politiker für das Amt des Präsidenten zu berücksichtigen. Weil dieser sich aber längst auf Wolf festgelegt hatte, überraschte es nicht, dass in Folge der Diskussionen um Bosbach der Name des eigentlichen Kandidaten schließlich durchsickerte. Das Zeichen war klar: Der Mitgliederrat will Dr. Werner Wolf, Bosbach ist keine Option.

[nextpage title=”Wagt sich die Opposition aus der Deckung?”]

Allen Dementis zum Trotz

Dennoch bleibt Bosbach im Spiel. Nicht als Kandidat für den Mitgliederrat. Doch die Diskussion um die Frage, ob sich der CDU-Politiker nicht doch noch zur Wahl stellen will, wird weiter schwelen. Auch, weil ebenfalls die öffentliche Diskussion angestoßen wurde, ob der Mitgliederrat einen der beiden Vizepräsidenten oder gar beide “loswerden” will. Schließlich, so schrieb nun die Bild, habe das Gremium mit dem Duo bislang keine Gespräche über eine mögliche Rolle im nächsten Präsidium geführt. Dabei hatte Markus Ritterbach selbst zuletzt mehrfach betont, es sei aktuell nicht die Zeit, über Funktionärspositionen zu diskutieren. Doch genau das passiert freilich längst. Nicht nur öffentlich, sondern vor allem hinter den Kulissen.

Wagt sich die Opposition aus der Deckung?

Alle Beteiligten versuchen bereits seit Wochen Fäden zu ziehen, sich in Position zu bringen, Optionen abzuklopfen, Gespräche zu führen. Der Machtkampf, der zu Spinners Aus geführt hatte, ist nicht beendet. Er nimmt gerade erst so richtig Fahrt auf. Dem Mitgliederrat steht per Satzung das alleinige Vorschlagsrecht für ein Präsidium zu. Doch konkurrierende Vorstandskonstellationen können sich über das Sammeln von Mitglieder-Unterschriften einen Wahlkampf selbst organisieren. So bleibt der Druck auf den Mitgliederrat trotz der Festlegung auf Werner Wolf hoch.

Zumindest solange, bis der Rat ein vollständiges Präsidium inklusive zweier Vizepräsidenten präsentiert, die im September nach der Vorstellung des Gremiums von der Mitgliederversammlung gewählt werden sollen. Erst dann wird klar sein, ob sich dazu eine Opposition positionieren wird und es zu einer Kampfkandidatur kommen lässt. Dass eine Opposition zum Mitgliederrat beim FC existiert, bestreitet niemand ernsthaft. Es ist nur nicht absehbar, ob sich diese in den kommenden Monaten auch aus der Deckung wagen wird.

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