Der Mitgliederrat hat entschieden: Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger sollen das künftige Präsidium des 1. FC Köln bilden. Toni Schumacher und Markus Ritterbach, so sie denn ihre Ämter behalten wollen, müssten eine Gegenkandidatur anstreben. Wolfgang Bosbach wird ihnen dabei aber nicht zur Verfügung stehen.
Köln – Die Entscheidung überraschte niemanden mehr, auch Wolfgang Bosbach nicht. Der CDU-Politiker war bereits am Samstag vom Mitgliederrat über die Auswahl des Vorstandstrios informiert worden, da der Beirat der Sitzung am Sonntag nach dem Spiel des 1. FC Köln gegen Jahn Regensburg nicht hatte beiwohnen können.
Der 66-Jährige wusste daher bereits, dass die Findungskommission ihn nicht als FC-Präsidenten vorschlagen würde. Ein Umstand, den sich der Bergisch-Gladbacher allerdings schon vorher hatte ausrechnen können, wie Bosbach am Montag im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN erklärte. Bosbach war bereits im vergangenen Herbst von Toni Schumacher und Markus Ritterbach kontaktiert worden, um mit ihnen über eine mögliche Vorstandskandidatur zu sprechen. Damals hatte sich bereits herauskristallisiert, dass Werner Spinner nicht mehr antreten würde. Zudem war das Betriebsklima im Vorstand längst nicht mehr positiv gewesen.
Eine Gegenkandidatur kommt für mich nicht in Frage
Und so hatten Schumacher und Ritterbach probiert, Bosbach zu einer Kandidatur zu bewegen. Dieser wäre auch durchaus bereit gewesen, aber nur unter der Bedingung, dass er zusammen mit Schumacher und Ritterbach vom Mitgliederrat vorgeschlagen worden wäre. Dass es nicht so kam, hatte sich schon vor Wochen angedeutet. “Ich bin froh, dass die Kommission nie den Eindruck vermittelt hat, das Trio Bosbach, Schumacher und Ritterbach sei in der Pole Position”, sagte Bosbach nun im GBK-Gespräch und sagte, dass für ihn nie in Frage gekommen wäre, in einer anderen Kombination als jener mit den beiden amtierenden Vizepräsidenten anzutreten. “Ich kann nicht auf mehreren Hochzeiten tanzen.”
Dass die Findungskommission sich letztlich für Wolf, Sauren und Sieger entschied, habe ihn nicht mehr überrascht. “Alles andere wäre eine Überraschung gewesen”, sagte Bosbach und machte deutlich, dass für ihn damit die Ambitionen auf das Präsidentenamt erledigt seien. “Eine Gegenkandidatur kommt für mich nicht in Frage. Ich vertraue auf das Votum des Mitgliederrates.” Bosbach bleibe Beirat und stehe auch dem kommenden Vorstand in welcher Besetzung auch immer beratend zur Seite. “Für mich persönlich ändert sich nichts.”
Man muss ihnen das Recht einer Kandidatur zusprechen
Bosbach machte aber auch klar, dass er eine Gegenkandidatur erwarte – und zwar von Schumacher und Ritterbach mit einem dritten Kandidaten, den das Vize-Duo allerdings noch finden muss. “Das nennt man Demokratie, und die Satzung sieht es ja auch vor”, sagte Bosbach. “So, wie der Mitgliederrat von seinem Recht Gebrauch gemacht hat, muss man Toni Schumacher und Markus Ritterbach das Recht zusprechen, selbst einen Kandidatur anzustreben.” Und so könnte es also durchaus zu einem Wahlkampf kommen. Der Politiker und Wahlkämpfer Bosbach jedoch wird selbst nicht aktiv in diesen eingreifen.
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