Dem 1. FC Köln liegen seit Mittwoch die vollständen Ergebnisse der zweiten Machbarkeitsstudie zu einem möglichen Ausbau des RheinEnergieStadions vor. Nachdem bereits bekannt wurde, dass ein Ausbau baulich möglich wäre, stehe diesem nun auch planungsrechtlich nichts mehr im Wege, wie der Klub bekannt gab. Nun geht es allerdings darum, ob und wie ein solches Projekt finanzierbar wäre.
Köln – Die zweite Machbarkeitsstudie zu einem möglichen Ausbaus des RheinEnergieStadions ist für den 1. FC Köln positiv ausgefallen. Nach der baulichen und planungsrestlichen Prüfung ist ein Umbau samt Aufstockung um einen dritten Zuschauerrang möglich. Laut Verein gäbe es im derzeitigen Planungsstadium keine unüberwindbaren Hürden.
“Das ist für uns ein Ergebnis, das zumindest Mut macht. Wir werden nun zunächst intern mit den zuständigen Gremien und im Nachgang hierzu in enger Abstimmung mit der KSS und der Stadt Köln die weiteren Prüfungen angehen”, wird Alexander Wehrle auf der Homepage des 1. FC Köln zitiert. Im Rahmen der ersten Machbarkeitsstudie im Jahr 2017 war ursprünglich bekannt geworden, dass eine Aufstockung über 70.000 Zuschauer an den Denkmalgeschützen Abel-Bauten scheitern und eine kleinerer Ausbau ein geschlossenes Dach benötigen würde. Die zweite Studie kam zu einem anderen Schluss.
Noch keine seriöse Aussage zu Kosten und Finanzierung möglich
Wehrle und der FC wollen nun die wirtschaftliche Darstellung eines Umbaus prüfen lassen. “Die zu einem Ausbau derzeit vorliegenden Zahlen sind eine erste Kostenindikation. Daher ist zum jetzigen Zeitpunkt auch keine seriöse Aussage zu Kosten und Finanzierung möglich. Das Thema fundierte Kostenschätzung muss nun im nächsten Projekt-Schritt gemeinsam angegangen werden”, erklärte Wehrle lediglich. In der ersten Studie war wegen des vollständig schließbaren Dachs ein Kostenrahmen von über 300 Millionen Euro angesetzt worden. Viel günstiger soll dem Vernehmen nach die neue Variante aber auch nicht werden. Angeblich werden Kosten von über 200 Millionen Euro als realistisch gesehen.
Designiertes Vorstandstrio sieht Ausbau kritisch
Interessant wird sein, wie die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführer Wehrle dem designierten Vorstandstrio um Dr. Werner Wolf verlaufen wird. Einen millionenschweren Neubau an einem anderen Standort lehnt das am 9. September zur Wahl stehende Präsidium bereits ab, weil es diesen für nicht finanzierbar hält. Gleiches gilt aktuell für einen Umbau in dreistelliger Millionenhöhe. Nun muss geklärt werden, inwiefern die Pläne der zweiten Machbarkeitsstudie finanziell doch umsetzbar sein könnten.
Eine wichtige Rolle könnte dabei Vorstands-Kandidat Dr. Jürgen Sieger spielen. Der Rechtsanwalt war in diesem Bereich bereits beruflich aktiv und könnte Wehrle beratend zur Seite stehen. Darüber hinaus müssen sich die zuständigen Gremien damit auseinandersetzen, ob ein Stadionausbau überhaupt nötig ist. Zwar könnte der FC bei ausverkauftem Haus selbstredend höhere Einnahmen generieren, doch fehlt es dem Klub durchaus an einer langfristigen Planungssicherheit für die Bundesliga. Sollte es in den kommenden Jahren erneut zu einem Absturz in die Zweitklassigkeit kommen, wären eben jene Mehreinnahmen nicht mehr garantiert und das bei einem Ausbau auf 75.000 Zuschauer drittgrößte Stadion Deutschlands in der Zweiten Liga mehr als überdimensioniert.
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