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Trotz Formschwäche: Beierlorzer stützt seine Führungsspieler

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Achim Beierlorzer im Kreise seiner Spieler. (Foto: Mika Volkmann)

Wer geht beim 1. FC Köln am Samstag auf Schalke voran? Auf welche Spieler kann und soll sich Achim Beierlorzer im nächsten Spiel verlassen? Klar ist: Zu viele Spieler laufen ihrer Form hinterher. Aktuell kommt niemand an sein Leistungsniveau heran, vor allem nicht die vermeintlichen Führungsspieler.

Köln – Hat der Kader des 1. FC Köln nicht die nötige Qualität? Diese Frage stellen sich viele Fans und Experten dieser Tage. Ein Blick auf die einzelnen Positionen zeigt: Die Qualität ist da – eigentlich. Horn, Hector, Meré, Ehizibue, Skhiri, Verstraete, Schaub, Modeste, Cordoba – eigentlich Spieler mit Bundesliga-Niveau. Aktuell aber nur eigentlich.

Spieler wie Jorge Meré und Louis Schaub hat Achim Beierlorzer bislang nicht in die nötige Form bringen können, die Profis laufen ihren Ansprüchen hinterher. Spieler wie Timo Horn, Jonas Hector und Anthony Modeste haben den Anspruch, zu den Leistungsträgern und Gesichtern des FC zu zählen. Doch alle drei sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie die Mannschaft um sich herum zu vergessen scheinen. Marco Höger, im Sommer durch die beiden Neuzugänge Skhiri und Verstraete in die zweite Reihe verschoben, steht nun wieder an der Front, soll gegen seine ehemaligen Kollegen auf Schalke eine Stütze sein, Selbstbewusstsein darf man von ihm aber nicht erwarten nach den letzten Monaten. “Wir älteren Führungsspieler müssen vorangehen”, sagt Höger vor dem Spiel in Gelsenkirchen zwar. Dafür muss sich aber einiges ändern.

Die Spieler gehen voran

Gerade an den dienstälteren FC-Spielern, die das Umfeld seit Jahren kennen, den Abstieg 2017/18 miterlebt haben und wissen, was es bedeutet, unter Druck in Köln zu arbeiten, soll es nun hängen. “Die Spieler gehen voran”, stärkt Achim Beierlorzer diesen Spielern den Rücken, nachdem sie deutliche Kritik haben einstecken müssen. “Ich sehe das im Training, in der Kabine, wenn wir auf den Platz gehen. Ich sehe diese Spieler in Gesprächen mit den unerfahreneren Spielern, um ihnen zu helfen.” Und weiter: “Die Mannschaft ist stark genug, den anderen Bundesligisten entgegen zu treten.”

Doch die Defizite sind offensichtlich. Kapitän Hector, von Beierlorzer im Sommer im Amt bestätigt, ist weitab von seiner Form, die ihn einst in die Nationalmannschaft brachte und dort unverzichtbar machte. Der Linksverteidiger lässt das nötige Tempo vermissen, das Beierlorzer für sein Spiel erwartet. Das aggressive Nach-vorne-Verteidigen gehört nicht zu den Stärken des 29-Jährigen, vielmehr war Hector immer dann am besten, wenn seine Mannschaft stabil und massiv auftrat, im Verbund verschob und auf Fehler der Gegner wartete. Im Ballbesitz gehört der Linksfuß zudem nicht zu jenen Außenverteidigern, die – wie Kingsley Ehizibue – mit höchstem Tempo die Linie entlang stürmen und versuchen bis zur Grundlinie durchzubrechen. Hector bricht viel häufiger seine Angriffe ab, zieht in die Mitte, hat dort aber das Problem, mit seinem schwächeren rechten Fuß agieren zu müssen. Im neuen Beierlorzer-System muss sich Hector erst noch finden.

Modeste droht die Bank

Ihm droht allerdings nicht die Bank. Das gilt schon eher für Anthony Modeste. Bis auf sein Tor gegen den SC Freiburg hat der Franzose bislang noch kein Argument geliefert, warum er weiter die Nummer eins im Sturm sein soll. Simon Terodde war in seinen Kurzeinsätzen stets gefährlicher und laufstärker als Modeste. Laut kicker-Statistik weist Modeste zudem verheerende Sprintwerte auf, mit lediglich 17 Sprints in 90 Minuten im Schnitt (und dazu zählen auch jene, die er machte, um zwischen zwei Verteidigern einem Ball hinterher zu jagen) ist wohl kein Stürmer in der Lage, sich in einem Spiel ernsthaft in aussichtsreiche Positionen für Abschlüsse zu bringen. Wer nur alle fünf Minuten einen Sprint anzieht, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er alles für den Erfolg der Mannschaft und für seine eigene Torquote tut.

Achim Beierlorzer beschrieb am Donnerstag, was den nächsten Gegner, den FC Schalke 04, auszeichnet. “Das Erfolgsgeheimnis ist das Team. Sie sind füreinander da, haben eine defensive Stabilität, haben individuell herausragende Spieler, die Spiele entscheiden können.” All das hat der 1. FC Köln aktuell nicht.

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