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Transfer-Fazit: Kaderdichte erhöht und Chancenlose abgegeben

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Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt. (Foto: Mika Volkmann)

Der 1. FC Köln hat seinen Kader für die verbliebenen 15 Rückrunden-Spiele und vier Bundesliga-Monate umgebaut. Drei Spieler kamen, fünf Spieler gingen. Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt hoffen auf einen stärkeren Kader als in der Hinrunde. Heldt zeigte sich nach dem Ende der Transferperiode “sehr zufrieden”.

Köln – Es war nicht so, als ob Horst Heldt bei vielen Spielern offene Türen eingerannt hätte und bei den jeweiligen Vereinen mit vollen Geldkoffern hätte vorstellig werden können. Der Sportchef musste aufgrund der knappen FC-Ressourcen pokern, abwarten, geduldig bleiben, Rückschläge hinnehmen und womöglich auch die Ansprüche etwas herunterschrauben.

Heraus kamen Mark Uth, Elvis Rexhbecaj und Toni Leistner. Das Trio ersetzt halbwegs positionsgetreu die verliehenen Louis Schaub, Vincent Koziello und Lasse Sobiech. Darüber hinaus wurden Darko Churlinov und Matthias Bader verkauft, die überhaupt keine Rolle mehr spielten. Mit Schaub ging zwar ein Spieler, dem man vor der Saison den großen Wurf in der Bundesliga zugetraut hatte. Der Österreicher stellte sich aber im Gisdol’schen Fußball als nicht lauf-, kampf- und defensivstark heraus. Für ihn kam Uth, ein Spieler, den man vorher im FC-Kader nicht fand, der im Zentrum hinter der einzigen Spitze für mehr Torgefahr sorgen soll, den Fokus der gegnerischen Abwehrreihe vom jeweiligen Stürmer ablenken und auch den beiden Flügelspielern mehr Raum und bessere Zuspiele geben soll. Uth ist jener Spieler, der als klarer Stammspieler im Januar zum FC kam, gegen Wolfsburg und Dortmund bereits zeigte, was man von ihm erwarten kann und der einzige Neuzugang ist, bei dem man den Qualitätssprung im Kader sofort bemerkt.

Sehen Sie mich heulen?

Rexhbecaj und Leistner hingegen nehmen Positionen ein, auf denen andere Spieler gänzlich chancenlos waren und sind. Vincent Koziello und Niklas Hauptmann spielten in der Hinrunde gar keine Rolle, an Marco Höger nagt der Zahn der Zeit, von Birger Verstraete scheint Gisdol bislang noch nicht gänzlich überzeugt. Hinter Ellyes Skhiri und Jonas Hector tat sich so ein Loch hervor, das Rexhbecaj nun als erste Alternative im Zentrum ausfüllen soll. Gisdol hat somit eine echte Option mehr, während ein Chancenloser (Koziello) den Klub verließ und ein anderer (Hauptmann) zwar wird mittrainieren dürfen, seine Spielpraxis aber wohl in der U21 finden wird.

Und dann wäre da noch Leistner, ein rustikaler, kampfstarker und bulliger Innenverteidiger, der zwar Rafael Czichos in der Statur ähnelt, wohl aber von der Spielweise eher Sebastiaan Bornauw ähneln dürfte. Für ihn gilt Gleiches wie für Rexhbecaj im Verhältnis zu Koziello und Hauptmann. Leistner übernimmt die Position von Lasse Sobiech, der ähnlich chancenlos war wie seine aussortierten Mittelfeld-Kollegen. Leistner soll zusammen mit Rexhbecaj also das Gesamtniveau im Kader heben, mehr Konkurrenzkampf entfachen als das die anderen Spieler konnten und Gisdol so andere Möglichkeiten geben auch während eines Spiels zu reagieren.

Passend dazu zeigte sich Gisdol erfreut. “Wir haben alle drei Positionen, auf denen wir etwas machen wollten, gut abgedeckt und die Kaderdichte nach oben geschraubt.” Der FC holte keine drei Spieler mit herausragender Qualität, sondern einen Topspieler (Uth) und zwei Teamspieler (Leistner und Rexhbecaj) für mehr Breite im Kader. Denn diese hatte es entgegen den Hoffnungen im Sommer nicht gegeben. Das Leistungsgefälle hinter den ersten 13, 14 Spielern im Kader war zu groß gewesen. Nicht nur am Spieltag, sondern auch im täglichen Trainingsbetrieb. Und so sollen die drei Neuen vor allem im Kollektiv mithelfen, das Gesamtniveau beim FC zu heben.

“Wir haben drei Spieler verpflichtet, mit denen wir neue Reize im Kader setzen wollten”, sagte Sportchef Heldt. “Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten alles versucht und ich bin sehr zufrieden mit der Transferperiode.” Dass dieser Rahmen der Möglichkeiten nach den hohen Ausgaben im Sommer überschaubar sein würde, war vorhersehbar gewesen. Heldt konnte nicht mit vollen Händen einkaufen wie Hertha BSC nach einer Investoren-Spritze. Auch war kein Deal möglich wie jener von Werder Bremen mit Davie Selke (Leihe mit Kaufpflicht 2021), da man aufgrund der üppigen Vertragsstruktur der Mannschaft keine finanziellen Verpflichtungen über mehrere Jahre hinweg eingehen wollten und konnte. Dennoch glaubt Heldt, das Beste aus der Situation gemacht zu haben. “Sehen Sie mich heulen? Ich jammere nicht, sondern schöpfe aus, was möglich ist.” Am Sonntag gegen den SC Freiburg soll sich bereits zeigen, ob der neue Kader den Weg der letzten Wochen fortsetzen kann.

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