Rafael Czichos wird dem 1. FC Köln auf unbestimmte Zeit fehlen. Nach seiner schweren Verletzung an der Halswirbelsäule gegen Hertha BSC droht dem Innenverteidiger das Saison-Aus. Trotzdem ist Trainer Markus Gisdol zuversichtlich, dass der 29-jähriger nach seiner Reha wieder zu alter Stärke zurückfinden wird.
Köln – Rafael Czichos wird sich heute einer Operation an der Halswirbelsäule unterziehen. In Absprache mit den Mannschaftsärzten und dem Verein hat sich der Innenverteidiger nach seinem Zusammenprall mit Marko Grujic im Spiel gegen Hertha BSC für einen operativen Eingriff entschieden. Wie lange Czichos den Geißböcken damit fehlen wird, ist noch ungewiss und wird wohl erst mit Beginn der Reha absehbar sein. Ein mögliches Saison-Aus scheint aber nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern ist wohl auch wahrscheinlich.
Er ist ein positiver Typ
Für den 1. FC Köln ist der langfristige Ausfall von Czichos ein herber Rückschlag. Zu Beginn der Saison stand der 29-jährige noch stark in der Kritik und musste sich Diskussionen über seine Bundesligatauglichkeit gefallen lassen. Inzwischen hat sich der Innenverteidiger zum echten Abwehrchef etabliert, der in 20 Spielen in der Startelf stand. Einzig gegen beide Hauptstadt-Klubs musste Czichos in der Hinrunde passen. Zuhause gegen die Hertha fehlte er krank, bei Union Berlin war der Abwehrspieler gesperrt. Seit dem Trainerwechsel gehört Czichos auch unter Markus Gisdol zu den absoluten Stammspielern. So schmerzt seine Verletzung auch den Trainer: “Rafa hat sich unheimlich toll entwickelt und ist einer meiner ganz wichtigen Spieler geworden”, lobte Gisdol seinen Schützling. “Deswegen hat es mich vor allem für ihn unglaublich getroffen und wir haben alle mit ihm mitgefühlt.” Gleichzeitig sei aber die ganze Mannschaft über den Ausgang erleichtert gewesen, “dass seine Karriere weiter geht.” Schließlich hätte der Zusammenprall mit Grujic auch weitaus schlimmere Folgen haben können. Der Schock, nachdem Czichos zunächst regungslos liegen geblieben und anschließend sofort abtransportiert worden war, saß allen Beteiligten zunächst tief in den Knochen. “Das hat bei uns schon auch eine Rolle gespielt”, gab Gisdol am Donnerstag zu. Inzwischen sei Czichos aber bereits wieder am Geißbockheim gewesen und habe persönlich mit dem Trainer gesprochen. “Es ist schön, wenn man ihm ins Gesicht schauen kann und sieht, was für eine Zuversicht er hat. Er ist ein positiver Typ”, berichtete Gisdol.
Gute Zukunftsprognose
Ob Gisdol diese Saison noch einmal auf Czichos zurückgreifen kann, ist für den Trainer dabei zunächst sekundär. “Egal wie lange es dauert, seine Verletzung auszukurieren: Wir werden ihn wieder auf dem Platz sehen. Er wird zurückkommen. Das ist das wichtigste.” Auch die Mannschaftskollegen von Czichos seien erleichtert, dass die Szene vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist. “Alle sind happy, dass die Verletzung mit einer guten Zukunftsprognose versehen ist.” Während der Innenverteidiger nach seiner Operation erstmal einige Zeit in der Reha an seinem Comeback arbeiten wird, geht es für Gisdol darum, möglichst ohne großartigen Qualitätsverlust einen Ersatz für Czichos zu finden. “Wir werden alles tun, für ihn die Lücke zu schließen, die durch seinen Ausfall entsteht”, erklärte der Trainer.
Während Sebastiaan Bornauw nach seiner abgesessenen Gelbsperre in die Mannschaft zurückkehren wird, duellieren sich Leistner und Meré um den Platz neben dem Belgier. Geschäftsführer Horst Heldt ist in jedem Fall froh, im Winter noch einmal auf der Position nachgelegt zu haben. “Wir haben im letzten Spiel gesehen, dass wir einen breiten Kader brauchen. Wir werden jeden einzelnen Spieler brauchen. Das sagt man immer so schön, aber in Berlin war es auch zu erkennen.” Dort durften sich zumindest beide Innenverteidiger schon einmal beweisen. Wer am Samstag gegen Schalke den Vorzug erhält, bleibt aber noch Gisdols Geheimnis.
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