Noch zwei Wochen, dann startet der 1. FC Köln in der ersten Runde im DFB-Pokal. Zwei Wochen, in denen Trainer Markus Gisdol seine Mannschaft auf Kurs bringen muss, um mit Erfolgserlebnissen in die neue Pflichtspiel-Saison starten zu können. Einfacher wird es nun nicht mehr. Denn zahlreiche Spieler fehlen für den Feinschliff.
Köln – Am Geißbockheim hat sich etwas verändert. Der traditionell frei einsehbare Platz eins vor der Geschäftsstelle, auf dem die FC-Profis seit jeher trainieren, ist abgeriegelt. Schwarze Planen verhüllen den Blick von außen auf den Rasen. Der Grund ist einfach: Corona. In den letzten Wochen hatte die Gisdol-Truppe im verschlossenen Franz-Kremer-Stadion trainiert. Doch weil dieses nun auch von den Nachwuchsteams genutzt werden muss, kehrt die erste Mannschaft auf ihren angestammten Trainingsplatz zurück. Um die Corona-Anforderungen erfüllen zu können, musste der Klub den Platz blickdicht einzäunen. “Normalerweise freuen wir uns über jeden Fan, der uns am Geißbockheim besucht und unser öffentliches Training anschaut”, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt zu der Maßnahme. “In Zeiten von Corona bitten wir aber darum, nicht zu unserem Training zu kommen, damit wir alle gemeinsam die Pandemie in den Griff kriegen.”
Wenn es für die FC-Profis am Dienstag nach zwei freien Tagen also wieder auf den Trainingsplatz geht, wird der Grüngürtel vom Rasen aus gänzlich anders aussehen. Allerdings wird auch die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol anders aussehen, denn neben den verletzten Florian Kainz und Anthony Modeste sowie dem angeschlagenen Noah Katterbach werden auch sieben andere Spieler nicht mit dabei sein: Sebastiaan Bornauw (U21 Belgien), Ismail Jakobs, Salih Özcan (beide DFB U21), Robert Voloder (DFB U20), Jan Thielmann, Tim Lemperle (DFB U19) und Jens Castrop (DFB U18) befinden sich seit Sonntag auf Länderspielreise. Sie werden erst in der Woche des DFB-Pokal-Spiels gegen VSG Altglienicke und damit in der ersten Pflichtspiel-Woche der Saison ins Training zurückkehren.
Ohne zehn Spieler im Training
Bei aller Freude über die Nominierungen sind die Abstellungen für Gisdol ein großes Problem: Bornauw fehlt als Abwehrchef, mit Voloder ein weiterer Innenverteidiger, sodass mit Czichos, Meré und Cestic zunächst nur noch drei zentrale Defensivleute im Training sind. Frederik Sörensen wird erst in der Pokal-Woche dazu stoßen. Mit Özcan fehlt zudem jener zentraler Mittelfeldspieler, der sich für die neue Saison viel vorgenommen hatte und in Gisdols Überlegungen eine wichtige Rolle spielt. Überdies fehlen mit Jakobs und Thielmann die beiden Spieler, die nominell aktuell wohl die Außenbahnen besetzen würden. Mit Lemperle und Castrop fehlen zudem zwei Youngster, die den Trainingsbetrieb in der bisherigen Vorbereitung belebt haben. Zusammen mit den drei verletzten und angeschlagenen Spielern muss Gisdol also auf zehn Spieler verzichten – alles andere als optimal.
Die Nationalspieler werden auch das letzte Testspiel der Vorbereitung am kommenden Samstag gegen Utrecht verpassen. Bei der Generalprobe kann Gisdol den Ernstfall also nur bedingt simulieren. Sicher ist: Jetzt dürfen keine Verletzten mehr hinzukommen. Sicher ist auch: Jeder Neuzugang würde den Geißböcken in der aktuellen Situation gut tun. Doch selbst wenn der FC in den nächsten Tagen Vollzug bei einem Spieler vermelden könnte, würden die Fans den Neuen nicht sofort zu Gesicht bekommen. Denn nicht nur das Training bleibt zunächst hinter Planen verborgen. Auch der Test gegen Utrecht wird ohne Fans stattfinden.
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