Spielen die Nachwuchsmannschaften des 1. FC Köln bald nicht mehr in der Junioren-Bundesliga? Geht es nach der DFL und dem DFB, soll der Jugendfußball in Deutschland reformiert werden. In neu geschaffenen Wettbewerben sollen die einzelnen Nachwuchs-Spieler verstärkt gefördert und vor allem gefordert werden.
Köln – Derzeit sind die Junioren-Bundesligen in Deutschland in jeweils drei Staffeln mit 14 Mannschaften unterteilt. Da aufgrund des Corona-bedingten Saisonabbruchs 2019/20 keine Mannschaften abgestiegen sind, finden sich in der laufenden und derzeit unterbrochenen Spielzeit sogar jeweils 17 Teams in den Ligen wieder. Die neuen Reformpläne der DFL und des DFB sehen nun vor, dass die Nachwuchsteams weniger Spiele bestreiten sollen, dafür aber auf leistungsgerechterem Niveau.
NLZ-Liga und Entwicklungsturniere
Die U17- und U19-Bundesligen soll es daher in dieser Form zukünftig nicht mehr geben. Vielmehr sollen neue Wettbewerbe eingeführt werden, bei denen auf ein Abstieg verzichtet wird. Dabei erhofft man sich verringerten Druck für die Mannschaften sowie Planungssicherheit für die Profi-Vereine. Dabei sollen die Mannschaften eines Nachwuchsleistungszentrum womöglich in einer eigenen Leistungszentrums-Liga spielen. Zudem soll es künftig Entwicklungsspiele und -turniere geben, die alle drei bis vier Wochen mit mehreren Mannschaften ausgetragen werden. Wie das Konzept vorsieht, spielen die kleineren Vereine dabei weiterhin im Amateurmodus, sollen aber auch die Gelegenheit bekommen, sich mit den NLZs zu messen.
Die neue Reform muss zunächst allerdings noch durch den DFB-Bundestag. Eine Zustimmung könnte derweil dahingehend schwierig werden, als dass die Amateurklubs dort eine relativ deutliche Mehrheit besitzen. Für dieses Konzept dürfte für die kleinen Klubs jedoch die Tatsache sprechen, dass die Nachwuchsleistungszentren dann auch erst aber der U12 laufen und nicht wie aktuell bereits ab der U8. Über Partnervereine könnten die jungen Spieler dann länger in ihren Heimatvereinen bleiben und damit in den meisten Fällen auch zuhause in ihrer gewohnten Umgebung. Dazu könnten sich auch die Trainer der Amateurvereine durch die größeren Partnerklubs weiterentwickeln. Im März kommenden Jahres sollen diese Pläne schließlich den fünf Regional- und 21 Landesverbänden vorgestellt werden.
FC steht neuen Plänen positiv gegenüber
In der Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln steht man den neuen Reformplänen durchaus positiv gegenüber. Voraussetzung dafür sei allerdings eine Regelung des Transfermarktes, denn durch das neue Konzept würde das Hauen und Stechen um die Talente der Top-Klubs bereits ab der U11 und damit noch früher als ohnehin schon beginnen. Trotzdem sieht man am Geißbockheim vor allem die Vorteile für die Spieler, die sich so vermehrt mit den besten Talenten ihres Alters messen könnten und damit individuell stärker gefördert aber auch gefordert würden. “Du kannst die Jungs überfordern, du kannst sie aber auch unterfordern. Ist es besser für FC-Talente, 18 Spiele gegen Düsseldorf, Leverkusen und Dortmund zu spielen oder nur sechs Spiele davon und den Rest gegen kleine Vereine, die um die Zugehörigkeit in der Liga kämpfen und deshalb oft vom Gedanken des Jugendausbildungsfußballs abweichen müssen?”, sagte U17-Trainer Martin Heck dem GEISSBLOG.KOELN. Für die Nachwuchsleistungszentren wäre die neue Art des Wettbewerbs dabei genauso eine große Chance wie für die Amateurvereine. Denn während beispielsweise der VfB Stuttgart oder der SC Freiburg in ihren Einzugsgebieten nahezu konkurrenzlos sind, entfacht im Rheinland oder Ruhrgebiet regelmäßig schon in frühen Jahren es harter Kampf um die jungen Talente. Mit der neuen Regelung könnte diese dabei länger in ihren Heimatvereinen verbleiben.
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