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Die Details des Dennis-Deals und wen der FC auch holen wollte

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Emmanuel Dennis läuft bis zum Saisonende für den FC auf. (Foto: 1. FC Köln)

Mit der Verpflichtung von Emmanuel Dennis hat der 1. FC Köln auf sein größtes Personalproblem reagiert. Der 23-jährige vom FC Brügge soll die Offensive der Geißböcke beleben und für mehr Torgefahr sorgen. Am Ende entschieden sich die Kölner nach GBK-Informationen auch deswegen für Dennis, weil RB Leipzig einen möglichen Transfer von Hee-chan Hwang zum FC verzögerte, bis die Geißböcke nicht mehr länger warten wollten.

Köln – Von vorne herein war klar: Der 1. FC Köln würde in diesem Winter keinen Topstürmer ohne Makel oder Fragezeichen verpflichten, schon gar nicht bei dem kleinen Finanzrahmen, den Sportchef Horst Heldt zur Verfügung hatte. Der FC würde im Januar nur einen Spieler ausleihen können, der anderswo zuletzt auf der Bank oder Tribüne gesessen hatte. In dieser Phase der Saison verleiht kein Verein seinen regelmäßig treffenden Stammstürmer für kleines Geld oder gar zum Nulltarif. Insofern mussten die FC-Bosse darauf hoffen einen Spieler zu finden, der seine Klasse schon einmal bewiesen hatte, zuletzt bei seinem Klub aber auf die eine oder andere Art und Weise in Schwierigkeiten gekommen war. Vor einem Jahr wäre eine Verpflichtung von Emmanuel Dennis für Köln noch gänzlich undenkbar gewesen. Der Nigerianer war Stammspieler bei einem Champions-League-Klub, traf neun Mal in 31 Pflichtspielen und wäre ohne die Corona-Krise wohl für weit über 20 Millionen Euro in eine europäische Top-Liga gewechselt. Doch dann verlor der Landsmann von Tolu Arokodare und Kingsley Ehizibue, dem aktuell ein Marktwert von elf Millionen Euro zugeschrieben wird, seinen Stammplatz beim FC Brügge. Nun kommt er nach einer für ihn enttäuschenden Hinrunde für ein halbes Jahr auf Leihbasis zu den Geißböcken, und alle Beteiligten hoffen auf eine Win-Win-Situation.

1. Die Ablöse

Emmanuel Dennis kostet den FC für die fünf Monate bis Saisonende nach GBK-Informationen zunächst rund 700.000 Euro an Gehalt und Beraterkosten. Eine Leihgebühr ist zunächst nicht vorgesehen. Im Vertrag wurde diese erst als Nachzahlung für den Fall des Klassenerhalts vereinbart, sodass die Gesamtsumme auf rund eine Million Euro anwachsen könnte – dann aber verbunden mit einem sportlichen Aufatmen beim FC. Das Budget war Anfang Januar vom Gemeinsamen Ausschuss abgesegnet worden.

2. Das Spielerprofil

Sportchef Horst Heldt hat einen Spieler verpflichtet, den dessen bisheriger Klub ins Schaufenster stellen will. Brügge ist mit der Entwicklung des 23-jährigen unzufrieden und hofft, dass sich Dennis beim FC befreit und zu alter Stärke zurückfindet. Gelingt ihm das, profitieren der Spieler und Brügge genauso wie die Geißböcke. Internationale Aufmerksamkeit erlangte der Stürmer vor 15 Monaten mit seinen beiden Toren in der Champions League bei Real Madrid. Dennis gilt als schnell und wendig, technisch stark und in der Offensive auf allen Positionen einsetzbar. In Brügge spielte er entweder in einem 3-5-2 im Sturm oder in einem 4-2-3-1 respektive 4-1-4-1 auf einer der beiden Außenbahnen – und damit jeweils dort, wo der FC unterbesetzt ist. Als Flügelspieler gehört er weniger zu den flankenden, als zu den in den Strafraum ziehenden Spielern, was ihn aufgrund seiner Schnelligkeit zu einem Spieler macht, den es aktuell im FC-Kader kaum gibt. Als Mittelstürmer ist er aufgrund seiner geringen Körpergröße (1,75 Meter) nicht gerade kopfballstark, aufgrund seines Tempos aber in der Lage, als Konterstürmer zu funktionieren. Etwas, das weder Andersson noch Modeste oder Arokodare leisten können.

3. Der Zeitplan

Läuft alles nach Plan, steigt Emmanuel Dennis am Mittwoch ins Training ein. Am Dienstag haben die FC-Profis frei, am Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf das so wichtige Duell gegen Arminia Bielefeld. Dennis muss zwar erst zwei negative Corona-Tests vorweisen, ehe er ins Training einsteigen kann. Das soll aber – nicht wie bei Dimitris Limnios – klappen. Dann wäre Dennis nach einer vollen Trainingswoche schon am Sonntag gegen Arminia Bielefeld ein Kandidat für die Startelf – auch wenn der 23-jährige sein letztes Spiel am 5. Dezember 2020 bestritten hat und seitdem auf der Bank oder auf der Tribüne saß.

4. Die Alternativen

Emmanuel Dennis war einer von drei Stürmern, die der FC letztlich auf seiner Liste hatte. Wie der GEISSBLOG.KOELN bereits am Montag exklusiv berichtete, war neben Daniel Ginczek zudem Hee-chan Hwang von RB Leipzig ein Kandidat. Ginczek stellte sich als zu teuer heraus, Hwang hingegen hätten die Geißböcke ebenso gerne ausgeliehen wie Dennis, zumal der Südkoreaner die Bundesliga bereits seit einem halben Jahr kennt. Der 24-jährige hätte auch tatsächlich zum FC wechseln wollen, doch letztlich war es RB Leipzig, das dem Deal die Zusage verweigerte. Nach GBK-Informationen hatte sich der FC aufgrund der Wichtigkeit des Bielefeld-Spiels zum Ziel gesetzt, zum Wochenbeginn einen neuen Stürmer zu verpflichten. Doch RB hatte Hwang bis Montag keine Freigabe erteilt. So schlug Köln letztlich bei Dennis zu.

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