Der 2:1-Sieg des 1. FC Köln gegen RB Leipzig mag glücklich zustande gekommen sein, auch unverdient, schmeichelhaft oder welche Attribute man auch immer heranziehen mag. Doch er war das dringend nötige Lebenselixier, das die Geißböcke im Abstiegskampf brauchten. Die FC-Profis wissen nun wieder, wie es sich anfühlt, ein Spiel zu gewinnen. An diesem Gefühl müssen sie festhalten.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Wer wissen möchte, wie wichtig der Sieg des 1. FC Köln gegen Leipzig war, muss nur auf die Tabelle blicken. Bielefeld hat am 30. Spieltag gewonnen, Mainz und Hoffenheim ebenso, die Hertha hat zwei Spiele weniger auf dem Konto: Mit einer Niederlage gegen RB wäre der Zug Klassenerhalt für die Geißböcke womöglich schon abgefahren gewesen. Doch die Kölner haben sich wieder reingebissen in den Saisonendspurt, gerade noch im richtigen Augenblick.
Alles, was es im Abstiegskampf braucht
Zumindest lässt das 2:1 gegen RB dies hoffen. Pessimisten mögen nun nicht einmal unbegründet erklären: Der FC hat in dieser Saison immer wieder Überraschungen gegen Topklubs geschafft, um dann gegen die vermeintlich kleineren Gegner wieder abzustürzen. Doch wer es optimistisch mit den Geißböcken hält, kommt nicht umhin zu erklären: Dieser Sieg könnte den Glauben zurückgebracht haben, Berge versetzen zu können, wenn man denn nur will.
Die Leistung der Geißböcke hatte alles, was es im Abstiegkampf braucht: Härte in den Zweikämpfen, Laufstärke und Wille bis zum Schlusspfiff, einen unerwarteten Torjäger, Gift und Galle von der Bank und der Tribüne, dazu das nötige Spielglück, das den Kölnern in dieser Saison so häufig abhanden gekommen schien, das man sich aber auch verdienen muss. In den vergangenen Monaten, nach den Siegen in Dortmund und Mönchengladbach etwa, konnte Ex-Coach Markus Gisdol dieses Gefühl nicht konservieren und aufrecht erhalten. Friedhelm Funkel soll und muss es besser machen. Denn jetzt geht es ums Ganze.
Was bringt das machbare Restprogramm?
Tabellarisch gesehen hat der 1. FC Köln im Abstiegskampf zusammen mit Bielefeld das machbarste Restprogramm. Das hilft aber nur, wenn der FC schon in Augsburg am Freitag die Notwendigkeit erkennt und an den Tag legt, die gleiche Leidenschaft auf den Platz zu bringen wie gegen Leipzig. Die Geißböcke wissen nach neun sieglosen Spielen in Folge wieder, wie es gehen kann. Jetzt müssen sie diesen überlebenswichtigen Sieg veredeln. Ein weiterer Dreier beim FCA würde alle Türen zum Klassenerhalt wieder weit aufstoßen.
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