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Wegen Vorstand: Rimowa-Chef tritt als FC-Beirat zurück

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Kitzbühel 2016: Ex-Präsident Werner Spinner, Rimowa-Chef Dieter Morszeck und Alexander Wehrle. (Foto: Bopp)

Die Führungskrise beim 1. FC Köln weitet sich aus: Der Vorstand der Geißböcke hat einen der wichtigsten Unterstützer des Klubs verloren. Wie der GEISSBLOG.KOELN erfuhr, ist Dieter Morszeck aus Protest gegen das amtierende Präsidium aus dem FC-Beirat zurückgetreten. 

Köln – Der Beirat des 1. FC Köln besteht laut Beschreibung auf der Vereinswebsite “aus Persönlichkeiten der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, die dem Verein eng verbunden sind […] und den Vorstand mit ihrer persönlichen Expertise sowie ihrem Netzwerk unterstützen”. Die Mitglieder des Beirats werden vom Vorstand berufen. Nun hat sich ein prominentes Mitglied dieses Gremiums gegen den Vorstand gewandt.

Dieter Morszeck ist dem FC als Fan und Sponsor verbunden. Der ehemalige Rimowa-Chef, der 2017 80 Prozent seiner Anteile am Familienunternehmen für 640 Millionen Euro verkauft hatte, investiert seit über zehn Jahren in den Klub und in die FC-Stiftung. Doch nun ist offenbar das Tischtuch zwischen der Vereinsführung und Morszeck zerschnitten: Nach GBK-Informationen hat Morszeck am Sonntag seinen Posten im Beirat aufgegeben. Damit wollte der millionenschwere Unternehmer sein Missfallen über die Arbeit des Vorstands kundtun.

Morszeck wollte zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung stellen

Der Rücktritt ist ein Rückschlag für den FC-Vorstand. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich hatten darauf gesetzt, dass Morszeck zu den größten Geldgebern der Mezzanine-Anleihe gehören würde, die die Geißböcke aufgelegt hatten, um sich finanziell wieder auf stabilere Füße zu stellen. Angeblich soll der Kölner Unternehmer bereit gewesen sein, einen zweistelligen Millionen-Betrag dem FC zur Verfügung zu stellen und sich auch an zukünftigen Projekten der Geißböcke, darunter am Ausbau des Geißbockheims, zu beteiligen. Doch auf diese Investition wird der FC nun wohl verzichten müssen.

Dorint-Chef kritisiert FC-Bosse scharf

Dies blieb zu Wochenbeginn allerdings nicht der einzige Schock für den Vorstand, dessen drittes Mitglied, Carsten Wettich, auf der Mitgliederversammlung am 17. Juni bestätigt werden muss. Einer der großen Investoren, das Dorint Hotel, hat sich mit einem Brief an das Präsidium gewandt und seine Sorge über den Zustand der Geißböcke zum Ausdruck gebracht. Dirk Iserlohe, Chef der Kölner Hotelkette, gratulierte zwar dem FC in dem Schreiben, das dem GEISSBLOG.KOELN vorliegt, und zeigte sich “stolz, Kölner Fan, Mitglied und Sponsor zu sein”. Dann jedoch setzte der Hotelier zur Kritik an: Unruhe sei das Letzte, was man in einer Krise wie der Corona-Pandemie benötige, doch diese Unruhe sei nun leider beim FC zu erwarten. Er bezeichnete die schnelle Trennung von Sportchef Horst Heldt unmittelbar nach dem Klassenerhalt als “unehrenhaften Entlassungsakt” und zeigte sich “enttäuscht, wie man mit der Ware ‘Mensch’ in diesem Geschäft umgeht. Einen Tag nach dem Klassenerhalt diesen Schritt zu verantworten, halte ich persönlich für unangemessen.” Er schloss mit den Worten: “Verzeihen Sie mir die Meinung eines leidenschaftlichen Sponsors. Ich hoffe, dass Ihre Strategie aufgeht. Was schon jetzt nicht aufgeht, sind die Signale, die der FC nun in Punkto Menschlichkeit, Kontinuität und Dankbarkeit ausstrahlt.”

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