In dieser Woche könnte es soweit sein: Der 1. FC Köln plant die Bestätigung eines schon länger feststehenden Transfers. Marvin Schwäbe wird am 2. Juli erstmals auf seine neuen Teamkollegen treffen und Torhüter Nummer zwei hinter Timo Horn werden. Doch beim FC wird sich eine Menge tun im Tor – über mehrere Mannschaften hinweg.
Köln – Dass Timo Horn weiterhin die Nummer eins beim 1. FC Köln sein wird, steht wohl außer Zweifel. Der FC-Urgestein wird zwar mit Marvin Schwäbe einen ambitionierteren Konkurrenten bekommen als Ron-Robert Zieler, der sich letzte Saison überraschend anspruchslos hinter Horn einreihte. Doch Horn geht in seine zehnte Profi-Saison bei den Geißböcken mit dem Anspruch, seinen Platz zu behalten.
Tausch mit Perspektive: Schwäbe statt Zieler
Für die Planungen des FC spricht, dass man mit Schwäbe keine automatische Nummer zwei verpflichtet hat. Zunächst schickte man Ron-Robert Zieler wieder weg, obwohl – wie nun Hannovers Boss Martin Kind bestätigte – angedacht war, den Weltmeister von 2014 zu behalten. Doch eine feste Verpflichtung des 32-jährigen wäre der falsche Weg gewesen. Man hätte einen alternden Torhüter geholt, der bei einem Zweitligisten nicht mehr unumstritten war, und hätte ihm wohl einen Zwei-Jahres-Vertrag mit signifikantem Gehalt geben müssen. Für eine Nummer zwei keine Entscheidung mit Perspektive.
So entschied man sich für Marvin Schwäbe, die Nummer eins des dänischen Meisters Bröndby IF, der sich in seiner Karriere bislang stetig nach vorne entwickelt hat: aus der Jugend von Eintracht Frankfurt über Hoffenheim, von wo aus er erst in die Dritte Liga (Osnabrück) und dann in die Zweite Liga (Dresden) ausgeliehen wurde, ehe er den Weg ins Ausland ging, um sich persönlich und sportlich weiterzuentwickeln. Der U21-Europameister von 2017 ist mit seinen 26 Jahren im besten Torhüter-Alter, um den nächsten Schritt zu machen.
Was wird aus Julian Krahl?
Die Entscheidung pro Schwäbe war aber auch eine Entscheidung gegen Julian Krahl als Nummer zwei. Der 21-jährige hat sich seit seinem Wechsel zum FC 2019 in zwei Jahren bei der U21 stark entwickelt. Bis 2022 steht der Torhüter unter Vertrag. Daher wird sich in diesem Sommer entscheiden, ob er noch eine Zukunft bei den Geißböcken hat – und ob er diese selbst noch sieht. Es ist ausgeschlossen, dass Krahl weiterhin für die U21 aufläuft, aus eigenen Ansprüchen und wegen den Planungen der Geißböcke. Gleichzeitig macht es für Krahl keinen Sinn, sich als Nummer drei der Profis auf die Tribüne zu setzen. Die Frage lautet nun also: Verlängert Krahl beim FC und lässt sich ausleihen? Oder verlässt das Torwarttalent die Geißböcke dauerhaft?
Die U21 hat ihre Torhüter gefunden
Krahl hat in der vergangenen Saison für die U21 phasenweise als Matchwinner agiert und eine starke Saison gespielt. Dennoch rücken zur Saison 2021/22 andere Keeper auf. Nach GBK-Informationen plant Mark Zimmermann mit einem Dreikampf zwischen Vincent Friedsam, Daniel Adamczik und Julian Roloff im Tor. Krahl spielt in den Überlegungen keine Rolle mehr.
Urbig bei den Profis?
Und dann wäre da noch Jonas Urbig, das 17-jährige Talent aus der U19. Der Junioren-Nationalspieler durfte schon mit 16 bei den Profis trainieren und wird, so heißt es beim FC, in diesem Sommer zumindest Teile der Vorbereitung bei Steffen Baumgart mitmachen. So soll weiterhin die Durchlässigkeit nach oben gefördert werden. Horn auf eins und Schwäbe auf zwei sind sicher – doch dahinter scheint vieles möglich.
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