Am Mittwoch schaute er auf Krücken am Geißbockheim vorbei: Mergim Mavraj wird dem 1. FC Köln nach einer Knie-Operation monatelang fehlen. Kein Wunder, dass Peter Stöger zum Trainingsauftakt in Sachen Neuzugänge klarstellte: “Wir brauchen noch einen Innenverteidiger.” Dieser soll Felipe Santana werden. Doch das Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf wird der Schalker wohl noch verpassen – wenn nicht sowieso ein ganz anderer kommt.
Sportchef Jörg Schmadtke hat noch einiges an Arbeit vor sich. Innenverteidigung, defensives Mittelfeld, offensives Mittelfeld – drei Baustellen gibt es mindestens noch, auf denen der Effzeh personell nachlegen will. Besonders nach dem langfristigen Ausfall Mavrajs brennt es im Zentrum der Viererkette: Dominik Maroh war zum Trainingsauftakt am Mittwoch der einzig nominelle Innenverteidiger auf dem Trainingsplatz. Dominique Heintz weilt noch mit der U21 bei der EM in Tschechien. Kevin Wimmer hat den Klub in Richtung Tottenham verlassen. Mavraj ist verletzt. Und die ausgeliehenen Roman Golobart und Bruno Nascimento (beide noch mit Vertrag in Köln) sollen nicht mehr zum FC zurückkehren.
Vielleicht reist noch jemand nach…
Wann also holt der 1. FC Köln den so notwendigen neuen Mann für die Mitte? Schmadtke äußerte sich in der “Bild” nun verhalten optimistisch: „Ich glaube nicht, dass Sonntag ein weiterer neuer Spieler mit im Flieger nach Österreich sitzt. Aber vielleicht reist ja noch jemand nach…“ Dieser Jemand könnte der Schalker Felipe Santana sein, ist aufgrund der langwierigen Verhandlungen mit den Königsblauen aber eher unwahrscheinlich. Trotzdem ist der 29-Jährige der klare Favorit auf den freien Kaderplatz. Am Freitag wollen sich Schmadtke und Santana offenbar zu Gespräche treffen.
Die 1,94 Meter große Abwehrkante hat zwar noch ein Jahr Vertrag auf Schalke, darf den Klub aber gegen eine geringe Ablösesumme verlassen. Schon in der Rückrunde war der zweifache Deutsche Meister (mit Borussia Dortmund) an den griechischen Top-Klub Olympiakos Piräus ausgeliehen, wo er das Double gewann, aber nur auf fünf Liga-Einsätze kam. Der FC Schalke 04 will dessen Gehalt (circa drei Millionen Euro) einsparen. Weil die Kölner dem Brasilianer aber nur weitaus weniger zahlen könnten, sind sich die Geissböcke bislang weder mit dem Spieler noch mit dem Klub einig. Mit einem Abschluss ist daher wohl nicht vor Mitte nächster Woche zu rechnen.
Wenn überhaupt. Denn Schmadtke ist dafür bekannt, einen Plan B in der Hinterhand zu haben, wenn sich ein Transfer als zu schwierig herausstellt. Ob dieser Plan B der bereits gehandelte Douglas von Dynamo Moskau ist, darf mittlerweile bezweifelt werden. Vor drei Wochen schien der Niederländer mit brasilianischen Wurzeln noch Wunschkandidat Nummer eins, nun gibt es nicht nur an der finanziellen Machbarkeit Zweifel.
Wird es also doch noch der unbekannte Mister X? Schmadtke und Stöger wissen: Der Transfermarkt kommt erst langsam in Schwung. Die Zeit bis zum Saisonbeginn ist noch lang. Gut möglich also, dass der Effzeh den Markt erst einmal weiter beobachtet, bis die ersten Dominosteine beginnen zu fallen. Um dann zuzuschlagen.
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