Ellyes Skhiri wird den 1. FC Köln in diesem Sommer voraussichtlich noch verlassen. Überraschend kommt diese Erkenntnis mittlerweile zwar nicht mehr, doch nun sprach der Tunesier erstmals selbst über seine noch ungewisse Zukunft. Dabei erklärte der Mittelfeldspieler, sich eine neue Herausforderung gut vorstellen zu können.
Köln – War der Treffer zum 1:1-Ausgleich nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung am Sonntag das Abschiedsgeschenk von Ellyes Skhiri für den 1. FC Köln? Dass die Kölner nach den hohen Corona-bedingten Verlusten noch auf einen weiteren Transfer angewiesen sind, ist bekannt. Auch klar ist inzwischen, dass sich das tunesische Laufwunder einen Wechsel nach zwei Saisons im deutschen Abstiegskampf gut vorstellen kann.
Ich bin bereit für eine neue Herausforderung
Das bestätigte der Mittelfeldspieler am Mittwoch auch erstmals öffentlich. “Die Situation ist klar”, sagte Skhiri nach dem Training. “Wenn es die Möglichkeit für den nächsten Schritt für mich gibt, würde ich das gerne machen. Ich bin bereit für eine neue Herausforderung.” Mit dem nächsten Schritt meint der gebürtige Franzose die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. “Das wäre gut für mich, um mich weiter zu verbessern.”
Aktuell muss sich Skhiri aber noch gedulden. Von seinem Berater will er erst informiert werden, sobald das Interesse eines Vereins konkret wird. “Ich rufe meinen Berater nicht jeden Tag an. Das ist nicht mein Job. Mein Job ist es, mich auf die Saison vorzubereiten”, erklärte er und machte dann auch noch einmal deutlich, dass der Anruf des Beraters bislang ausgeblieben sei: “Es gibt aktuell kein konkretes Interesse.” Dass dies kurz vor dem Saisonstart und drei Wochen vor dem Ende der Transferperiode nicht optimal ist, weiß auch Skhiri. “Natürlich ist es besser, wenn man Klarheit hat, bevor die Saison losgeht. Meistens ist es je schneller, desto besser. Aber im Fußball kann man nie wissen und die Transferperiode geht noch bis Ende August.” Dass ein Verein noch bis Sonntag ernst macht, wenn der FC die Hertha aus Berlin empfängt, erscheint zumindest ob des fehlenden konkreten Interesses aktuell eher unwahrscheinlich.
Skhiri bleibt professionell
Trotzdem verhält sich Skhiri schon die gesamte Vorbereitung über professionell. Und das auch, wenn er wie am Mittwoch offensiv über seine Wechselabsichten spricht. Anders als Sebastiaan Bornauw, der seine Unlust auf den FC während der ersten Vorbereitungswochen bis zu seinem Transfer nach Wolfsburg deutlich zur Schau gestellt hatte, stellt sich Skhiri weiterhin voll in den Dienst der Mannschaft. “Wenn die Entscheidung am Ende ist, dass ich hier bleibe, werde ich auch alles geben. Ich bin professionell und arbeite hart für den Klub. Ich bin für alle Situationen gewappnet”, zeigte Skhiri vier Tage vor dem Bundesliga-Start seine Loyalität gegenüber seinem Arbeitgeber.
Mit dieser Professionalität nahm Skhiri am Sonntag auch die Aufstellung gegen Jena zur Kenntnis. Steffen Baumgart setzte den Leistungsträger zunächst auf die Bank und gab stattdessen Salih Özcan den Vorzug auf der Sechs. Der Trainer erklärte dies hinterher unter anderem mit der unklaren Zukunft von Skhiri. “Ich war nicht überrascht darüber. Er hat es gut begründet”, meinte der der Mittelfeldspieler. “Wenn nicht klar ist, ob ich bleibe, ist es normal, dass er das Team vorbereiten muss, das sicher hier sein wird. Aber solange ich hier bin, bin ich bereit, mein Bestes zu geben.”
Dazu könnte Skhiri dann schon am Sonntag die Gelegenheit gegen die Hertha bekommen. Rein leistungsmäßig kann es sich der FC schließlich kaum erlauben, den Tunesier in der Bundesliga auf der Bank zu lassen. Gleichzeitig könnte es aber auch Skhiris letztes Spiel in Müngersdorf werden. Zumindest klangen seine Worte am Mittwoch bereits stark nach einem bevorstehenden Abschied: “Wir haben uns immer sehr wohl gefühlt. Die Atmosphäre in diesen Verein ist toll. Es war immer eine Ehre für mich und ich hatte immer eine gute Beziehung zu den Fans.” Ganz verabschieden wollte sich Ellyes Skhiri dann aber doch noch nicht und ließ sich stattdessen eine Hintertüre offen: “Noch ist es nicht vorbei. Wir werden sehen, was passiert.”
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