Ondrej Duda ist womöglich der begabteste Fußballer in den Reihen des 1. FC Köln. Trotzdem muss sich der 26-jährige aktuell hinten anstellen. Seinen Stammplatz hat der Slowake zu Saisonbeginn zunächst verloren. Auch, weil ihm ein bestimmtes Attribut für den Baumgart-Fußball fehlt.
Köln – Mit sieben Toren und sechs Vorlagen war Ondrej Duda in der vergangenen Saison der Topscorer der Geißböcke. Insbesondere sein Doppelpack gegen den FC Augsburg war in der Rückbetrachtung eine der Lebensversicherungen des 1. FC Köln, um in der neuen Spielzeit weiterhin in der Bundesliga zu spielen. Zwei Mal fehlte der Offensivspieler dabei in der Saison 2020/21 gesperrt, an allen anderen 32 Spieltagen stand Duda in der Startelf.
Uth verändert die Konkurrenzsituation
Unter Steffen Baumgart war der EM-Fahrer allerdings weder im Pokal noch zum Bundesligaauftakt Teil der ersten Kölner Elf. Zwar erklärte Duda jüngst, seinen Stammplatz auch in der vergangenen Saison nicht für selbstverständlich gehalten zu haben. Mit Rückkehrer Mark Uth hat sich die Konkurrenzsituation für den Slowaken nun allerdings deutlich verändert. Auch der ehemalige Schalker sieht seine Stärken insbesondere auch der Zehnerposition, wenngleich Interimssportchef Jörg Jakobs zu Beginn der Vorbereitung noch erklärt hatte, beide Spieler nicht auf der selben Position zu sehen. Duda selbst bestätigte kürzlich zwar auch, sich auch als Neuner ganz vorne drin ebenfalls wohl zu fühlen, doch Steffen Baumgart vermisst bei dem feinen Techniker insbesondere das intensive Anlaufen, welches für das System des Trainers unverzichtbar ist.
Ein starker Anläufer ist zwar auch Uth nicht, dennoch zieht Baumgart den Rückkehrer aktuell vor. Gegen Carl-Zeiss Jena hatte Uth dabei auf der klassischen Duda-Position hinter Anthony Modeste und Jan Thielmann gespielt. Gegen die Hertha wollte der Trainer allerdings “mehr über die Acht und Zehner anlaufen”, weshalb er Uth nach vorne und Thielmann auf die Halbposition gezogen hatte. Dadurch wurde zwar prinzipiell Dudas Position im zentralen Mittelfeld frei, allerdings entschied sich Baumgart am Sonntag für Dejan Ljubicic auf der Zehn. Weil dieser “ein Anläufer vor dem Herrn” sei, musste sich Duda also auch hinter dem zweiten Neuzugang anstellen. Mit dem vermeintlich technisch besten Fußballer im Kader haben die Kölner aktuell also einen echten Edeljoker auf der Bank sitzen.
Duda nach EM noch nicht bei alter Stärke
Für den Leistungsträger der Vorsaison, der schließlich nach knapp 70 Minuten für Uth als Stürmer eingewechselt wurde, sicherlich keine einfache Situation. Schon während der Vorbereitung schien der 26-jährige zeitweise in ein Formtief gefallen zu sein, nachdem Duda nach einer langen Saison auch noch mit der Slowakei an der EM teilgenommen hatte und erst mit Beginn des Trainingslager zum FC gestoßen war. Aus diesem Loch wird sich der ehemalige Berliner nun zunächst rauskämpfen und auf seine Chance warten müssen. Bei seinen Joker-Einsätzen gegen Jena und die Hertha ließ Duda zwar hin und wieder seine Qualitäten am Ball aufblitzen. Ab und zu zeigte er aber auch, warum Baumgart aktuell nicht in der Startelf auf ihn setzt. Insbesondere was die Handlungsschnelligkeit betrifft wirkt Duda aktuell noch nicht auf dem Niveau seiner Mitspieler, verschleppt häufig das Tempo oder trennt sich zu spät vom Ball, statt den direkten Weg zu wählen. Daran wird der Topscorer der vergangenen Saison in den nächsten Wochen arbeiten müssen, will er sich seinen Stammplatz unter Steffen Baumgart zurückerobern.
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