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Nach Modeste: Jetzt meldet sich auch Andersson zurück

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Torjubel: Sebastian Andersson Kˆln 1. FC Kˆln - SpVgg Greuther F¸rth 01.10.2021, Fussball Bundesliga, Saison 2021/22 Foto: Moritz M¸ller *** Goal celebration Sebastian Andersson Cologne 1 FC Kˆln SpVgg Greuther F¸rth 01 10 2021, Football Bundesliga, Season 2021 22 Photo Moritz M¸ller

Verletzungssorgen, Wechsel-Theater, jetzt wieder Torschütze: Sebastian Andersson hat sich beim 1. FC Köln zurückgekämpft und gegen Greuther Fürth sein erstes Saisontor erzielt. Der Stürmer ist wieder da und wirkt plötzlich so fit wie noch nie seit seinem Wechsel aus Berlin nach Köln. Nach Anthony Modeste scheint der FC auch den zweiten Sorgenfall im Sturm hinbekommen zu haben.

Köln – Vor der Saison, als die Vorbereitung gerade begonnen hatte, stand ein großes Fragezeichen über dem Sturmzentrum des 1. FC Köln. Anthony Modeste war gerade frisch operiert nach seiner Leihe aus Frankreich zurückgekehrt. Sebastian Andersson hatte eine Saison voller Knieprobleme hinter sich, und auch beim FC fragte man sich intern, ob der Schwede seine Karriere überhaupt würde fortsetzen können.

Erst verletzt, dann Transfer-Theater

Außer Frage stand, dass der 1. FC Köln im Sommer einen weiteren Mittelstürmer verpflichten würde. Das sagte auch Steffen Baumgart, schließlich wisse man nicht, wie viele Spiele Modeste und Andersson tatsächlich machen könnten. Doch dann passierte nichts mehr. Im Gegenteil: 48 Stunden vor Ende der Transferperiode flog Andersson plötzlich in die Türkei, um sich über einen Wechsel zu informieren. Der Grund: Er spielte beim FC nicht von Beginn an.

Das sorgte für Irritationen innerhalb des FC. Schließlich hatte Andersson in der Vorbereitung immer wieder Trainingseinheiten auslassen müssen, in den Testspielen maximal je eine Halbzeit gespielt, schien weder die Luft noch die Stabilität im Knie zu haben, um 90 Minuten Bundesliga zu spielen. Trotzdem forderte der 30-jährige einen Stammplatz, indem er mit einem Abschied kokettierte.

FC biegt Modeste und Andersson wieder hin

Das kam intern nicht gut an, und trotzdem hielten die Geißböcke zu ihrem Stürmer. Vielmehr noch: Das Trainerteam und die medizinische Abteilung taten alles, um den 30-jährigen Bundesliga-fit zu machen. So wie sie es schon bei Anthony Modeste erfolgreich geschafft hatten. Modeste war im Laufe der Vorbereitung kaum mehr wiederzuerkennen, hatte seine Lust am FC, am Fußball, am Toreschießen und sogar am Laufen wiedergefunden.

Einige Wochen später ist das auch bei Andersson der Fall. “Er hat sich wirklich durch Arbeit reingebissen”, sagte Jörg Jakobs am Freitagabend nach dem 3:1 gegen Greuther Fürth. “Er hat jetzt eine Physis, die es ihm ermöglicht, so zu spielen. Er sammelt Spielminuten ohne Ende und trainiert trotzdem normal. Das spricht für ihn. Er hat den Punkt jetzt überwunden.” Den Punkt, der ihn monatelang blockiert hatte – physisch und psychisch.

Harte Arbeit zahlt sich aus

Andersson weiß wieder, dass sein Körper hält. Genauso wie Modeste hat er hart an seiner Fitness gearbeitet – viele sagen über das Duo, beide hätten so hart wie noch nie gearbeitet. Und nun treffen beide wieder. In Hälfte eins gegen Fürth vergab Andersson noch per Kopf. Dann legte Benno Schmitz ihm mustergültig auf und der Blondschopf grätschte den Ball zum Ausgleich über die Linie. In Frankfurt hatte er eine Hereingabe von Modeste noch zum 2:0 verpasst, Sekunden später war der Ausgleich gefallen. Gegen die Kleeblätter war es Andersson, der sein Team zurück in die Partie brachte.

“Er ist da, er trainiert, er macht, und er macht es besser als alle erwartet haben”, freute sich Baumgart nach der Partie über die Entwicklung des 30-jährigen. “In der ersten Halbzeit gab es noch den einen oder anderen versprungenen Ball. Aber Seb hat weitergemacht. Er ist ein erfahrenen Spieler. Ich bin zufrieden, dass er gesund ist und dass man ihm nichts mehr anmerkt.”

Aus einem Problem wird eine Luxussituation

Plötzlich hat der 1. FC Köln keine Sturmsorgen mehr, sondern vielmehr zwei echte Mittelstürmer, die fit und torgefährlich sind. Modeste und Andersson können gemeinsam auflaufen, können sich ersetzen, aber auch ergänzen. Beide sind kopfballstark, doch in ihren Bewegungen, Laufwegen und Abschlüssen unterscheiden sie sich deutlich. Auffällig bei Andersson: Inzwischen legt er auch wieder enorme Wege zurück für einen Mittelstürmer. In Frankfurt waren es fast elf Kilometer über 90 Minuten. Gegen Fürth ging er in der 85. Minute runter – hätte er durchgespielt, wäre er auf einen ähnlichen Wert gekommen.

Das macht Andersson in Baumgarts Spiel noch wertvoller, und inzwischen kann der Schwede diese Belastung auch wieder gehen, ohne danach drei Tage im Training zu fehlen. Zusammen mit Modeste (vier Tore in sieben Spielen) ergibt sich so für den FC plötzlich eine Luxussituation, die zu mehr Durchschlagskraft und mehr taktischen Möglichkeiten führt. Stellte sich in der vergangenen Saison und auch zu Beginn der Vorbereitung im Sommer noch die Frage, wer die Tore für den FC schießen sollte, ist diese Frage nun beantwortet.

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