Die U19 des 1. FC Köln ist aus der UEFA Youth League ausgeschieden. Der KRC Genk erwies sich in der ersten Runde der Nachwuchs-Königsklasse als eine Nummer zu groß für die Jung-Geißböcke. Trotzdem können die Kölner Spieler stolz auf ihre Leistungen sein. Nach der Partie gab es daher auch ein Lob von oberster Stelle – sowie eine Entschuldigung.
Aus Genk berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Geschichte des Spiels: Am Ende hat es nicht gereicht. Die U19-Talente des 1. FC Köln sind nach einem 2:4 im Hinspiel und einem 1:3 im Rückspiel gegen den KRC Genk in der Youth League ausgeschieden. Die Belgier waren die erwachsenere Mannschaft und verfügten über individuelle Qualität, wie es sie im Nachwuchsbereich selten zu finden ist. Trotzdem vertraten die Geißböcke ihren Klub würdig. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck gab sich nie auf, lieferte dem KRC in beiden Spielen einen starken Fight und zeigte in vielen Momenten ebenfalls, dass sich der FC-Nachwuchs zurecht für diesen Wettbewerb qualifiziert hatte. Spieler, Trainer und Verantwortliche können trotz des Ausscheidens stolz auf die Truppe sein.
Pechvogel des Tages: Es war ein bitterer Abend für FC-Kapitän Joshua Schwirten: Zwar erzielte der Mittelfeldspieler aus 16 Metern ein absolutes Traumtor mit einem Schuss in den Winkel, dann verpasste der 19-jährige in der 20. Minute jedoch die erneute Führung, weil ein Genker Abwehrspieler für seinen bereits geschlagenen Keeper gerade noch auf der Linie klären konnte. Kurz nach der Pause musste Kölns Torschütze und Kapitän dann auch noch verletzungsbedingt vom Platz. In einem Zweikampf hatte sich Schwirten am Sprunggelenk verletzt und konnte das Feld nur mit einem dicken Eisbeutel verlassen. “Wenn Josh so den Platz verlässt, ohne es nochmal zu versuchen, bedeutet das nichts Gutes”, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck nach der Partie hinsichtlich der möglichen Verletzung.
Konter des Spiels: “So etwas sieht man auf diesem Niveau praktisch nicht”, staunte Ruthenbeck nach der Partie über die Entstehung des 1:2 durch Luca Oyen. Die Geißböcke waren gerade am Drücker und ihrerseits der erneuten Führung nahe, als der belgische Offensivspieler unter Beweis stellte, warum er bereits für die Genker Profis im Einsatz ist. Der 18-jährige offensive Mittelfeldspieler war von der linken Seite nach innen gezogen, hatte Rijad Smajic stehen gelassen und trocken ins rechte Eck abgeschlossen. Damit beerdigte der belgische U19-Nationalspieler gleichzeitig die Europa-Träume des FC.
Lob des Tages: Nach dem Schlusspfiff versammelte Stefan Ruthenbeck seine Spieler um sich herum, leistete erste Aufbauarbeit nach dem Ausscheiden. Als der Trainer fertig war, trat auch der FC-Präsident in den Kreis und sprach zu den Talenten. Hinterher verriet Werner Wolf dem GEISSBLOG: “Ich habe den Jungs gesagt, dass sie stolz sein können und dass sie den FC toll repräsentiert haben.” Darüber hinaus betonte Wolf, dass er sich gegenüber den Spielern für das Verhalten Kölner Platzstürmer entschuldigt habe.
Zahl des Tages: “Es ist unfassbar traurig und völlig inakzeptabel, dass einige Chaoten die Bühne des europäischen Jugendfußballs missbrauchen, um ihr Bedürfnis nach Gewalt zu stillen. Diesen Leuten ist der größte sportliche Erfolg unseres Nachwuchses und das Wohl des 1. FC Köln völlig egal. Zum Glück ist bei der Auseinandersetzung laut der örtlichen Polizei niemand verletzt worden. Wir werden den Vorfall intern aufarbeiten.” (FC-Präsident Werner Wolf)
Erkenntnis des Spiels: Den Spielern und Verantwortlichen war am Dienstagabend deutlich anzumerken, dass sie gerne noch weitere Runden dieses Wettbewerbs miterlebt hätten. Mit dem KRC Genk hatten es die Geißböcke jedoch mit einem der wohl schwersten Gegner aus dem Meisterweg zu tun bekommen. So blieb es für die Mannschaft und den Verein ein kurzes Europa-Abenteuer, welches den Spielern lange in Erinnerung bleiben wird.
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