Die Schande von Genk: Ihr seid keine Fans des 1. FC Köln!

Vor vier Jahren nach dem denkwürdigen 14. September 2017 kursierte die Schlagzeile “Die Schande von London”. Damals waren sich fast alle einig, dass London eigentlich ein großes Fest und die Kritik an den FC-Fans unberechtigt gewesen war. Vier Jahre später jedoch sorgen sogenannte “Fans” des 1. FC Köln für eine wirkliche Schande. Mit dem Platzsturm in Genk beweisen sie: Weder sind sie FC-Fans noch interessieren sie sich für etwas anderes als für sich selbst. Der FC muss jetzt knallhart durchgreifen.

Ein Kommentar aus Genk von Marc L. Merten

Auf dem Rasen standen sie sprachlos, fassungslos. Die Spieler der U19 des 1. FC Köln: 17-, 18- oder 19-jährige, der später eingewechselte Marlon Monning sogar erst 16 Jahre alt. Dieser Dienstagabend in Genk war ihr Tag, ihr Spiel des Lebens. Europapokal, UEFA Youth League, die ganz große Bühne, zum ersten Mal in ihrer Karriere. Für manche von ihnen womöglich das einzige Mal in ihrer Karriere.

Diese Jungs hatten es verdient, dass sie im Mittelpunkt standen, dass man sie anfeuerte, sich für sie freute, Sieg oder Niederlage – egal. Nach dem Hinspiel in Köln war das Rückspiel der Höhepunkt, dem diese Jugendlichen entgegen gefiebert hatten. Die größten Talente des 1. FC Köln, die ihre Leidenschaft auf dem Platz ließen, ihren Klub würdig vertraten, die Verantwortlichen und die wahren Fans auf den Rängen mit Freude erfüllten.

Der FC und die Spieler waren den Chaoten egal

Doch es gab auch die 100 Idioten, die ihr eigenes Ding machen mussten, die sich einen Dreck für das Spiel interessierten, die nur gekommen waren, um Krawall zu machen. Sie waren großspurig erst zehn Minuten nach Anpfiff ins Stadion eingezogen, hatten den Gästeblock gefüllt, das Kommando übernommen ihre Lieder gegrölt. Doch sie waren nicht gekommen, um die Mannschaft zu unterstützen. Der 1. FC Köln war ihnen vollkommen egal.

Schon zehn Minuten vor der Halbzeitpause wurden sie wieder still. Sie bereiteten sich vor. Denn sie hatten einen Plan. Maskiert, vermummt, so stürmten rund 50 von ihnen mit dem Schlusspfiff der ersten Halbzeit auf das Spielfeld, ließen ihren Gewaltphantasien freien Lauf, wollten einigen Genker Fans an den Kragen. Nach ein paar Minuten rannten sie wieder in den Gästeblock zurück. Dann zogen sie ab. Nicht nur die 50, sondern alle 100. Weder interessierte sie der Ausgang des Spiels noch der Verlauf der zweiten Halbzeit. Das Spiel war nie der Grund ihres Kommens gewesen, nur der Anlass. Der Anlass für Gewalt.

Man möchte den FC-Bossen zurufen: Greift durch!

Die Spieler blieben geschockt zurück. Stefan Ruthenbeck sprach hinterher von schwierigen Momenten in der Kabine. Auf der Tribüne ergriffen andere FC-Fans noch während des Platzsturmes die Flucht. Sie wollten mit den Krawallmachern nicht mehr in Berührung kommen, hatten Angst, reisten noch während der Halbzeitpause ab. Und weshalb? Weil einige Chaoten einzig gekommen waren, um sich zu prügeln, um die Youth League als Bühne für ihre eigenen Aggressionen zu nutzen.

Sie stahlen den Spielern ihren großen Tag. Sie nahmen den Talenten die Unbeschwertheit eines außergewöhnlichen Moments. Sie schüchterten Teenager ein und missbrauchten ein A-Junioren-Fußballspiel für ihre Zwecke. Was für eine Schande! Was für ein Verrat an diesen Jungs der U19! Und was für ein Verrat am 1. FC Köln! Diese Männer möchten behaupten, sie seien FC-Fans. Doch man möchte ihnen zurufen: Nein, das seid ihr nicht. Und man möchte den FC-Verantwortlichen zurufen: Greift durch und sorgt dafür, dass diese Leute nie wieder ein Fußballstadion von innen sehen!

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