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Zum Abschied: Müller-Römer wirft Vorstand Wortbruch vor

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Borussia Dortmund U17 - 1. FC Köln U17 Finale B-Junioren Bundesliga Saison 2018/2019 Stadion Rote Erde Dortmund Deutschland Datum: 16.06.2019 Stefan Müller-Römer Copyright Eduard Bopp Sportfotografie An St. Magdalenen 14 50678 Köln 0221/3104278 0171/5467289 [email protected]

Wenn am Samstag um 11.11 Uhr die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln beginnt, wird Stefan Müller-Römer nach acht Jahren aus dem Mitgliederrat ausscheiden. Der Rechtsanwalt zieht sich aus allen FC-Gremien zurück. Zuvor äußerte er jedoch noch einmal scharfe Kritik am Klub, auch an jenem Vorstand, den er selbst 2019 eigenhändig ausgewählt hatte.

Köln – Stefan Müller-Römer hat viel erreicht in seiner Zeit beim FC – zunächst als Querkopf gegen Wolfgang Overath in der Initiative “FC-Reloaded”, später als Mitgliederrat, Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses und Interims-Vorstand nach dem Rücktritt von Werner Spinner. Der 53-jährige schrieb an der heutigen Satzung mit, rieb sich in internen Machtkämpfen auf, stärkte die Rechte der Mitglieder und stolperte letztlich über eine E-Mail-Affäre.

So waren wir nun die ewigen Querulanten

In seiner Zeit als Chef des Mitgliederrates war Müller-Römer bekannt für seine Kämpfe mit offenem Visier, insbesondere mit Ex-Präsident Spinner, aber auch mit den damaligen Sportchefs Schmadtke und Veh sowie mit Geschäftsführer Alexander Wehrle. Zum Abschied aus dem Gremium, dem er seit September 2020 nur noch als einfaches Mitglied angehörte, betonte der Rechtsanwalt noch einmal: “Wir hatten als Vertreter im GA keinen Möglichkeiten Entscheidungen aufzuhalten, obwohl wir sie oft genug kritisiert und dagegen gestimmt haben”, sagte Müller-Römer der Kölnischen Rundschau.

Freilich hat der Mitgliederrat per Satzung auch gar kein Recht, sich in operative Entscheidungen einzumischen – doch als Mitglieder im Gemeinsamen Ausschuss verschwammen diese Grenzen, und so entstand immer wieder der Eindruck, die Mitgliederräte wollten der Geschäftsführung in ihre Belange reinreden. Rückblickend sagte der 53-jährige nun, dass es “viele der Fehlentscheidungen nicht gegeben hätte, wenn wir tatsächlich mächtig gewesen wären. So waren wir nun die ewigen Querulanten.”

Es gab vor der Wahl 2019 Versprechungen

Doch nicht nur mit dem alten Vorstand legte sich Müller-Römer an. Auch mit dem eigens auserwählten neuen Vorstand kam es schnell nach der Wahl zu Rissen. Zur Erinnerung: Müller-Römer und Wettich hatten federführend den Auswahlprozess des neuen Präsidiums um Werner Wolf, Eckhard Sauren und zunächst Jürgen Sieger durchgeführt. Wolf galt schon lange als enger Vertrauer Müller-Römers, der Kontakt mit Sieger ging über Jahre zurück.

Trotzdem blickt Müller-Römer heute offenbar mit Verärgerung auf diese Auswahl zurück, denn der einstige Mitgliederrats-Chef warf Wolf und Sauren nun Wortbruch vor. “Es gab vor der Wahl 2019 Versprechungen, die aus meiner Sicht nicht eingehalten worden sind. Wir wollten intensiver zusammenarbeiten und vor allem endlich einen anderen Grad an Professionalisierung im Klub durchsetzen. Stattdessen lief alles im alten Trott weiter”, sagte Müller-Römer.

Kehrt Müller-Römer noch mal zurück?

Insbesondere war ihm offenbar der Auswahlprozess sauer aufgestoßen, der nach der Trennung von Armin Veh zur Einstellung von Horst Heldt als Sportchef geführt hatte. “Professionalität bedeutet für mich, auf unerwartete Ereignisse wie den Abschied eines Geschäftsführers wenigstens ansatzweise vorbereitet zu sein. Da muss man schon vorher eine Liste mit Namen und Fähigkeiten geführt haben.” Diese Vorarbeit hatte der damals neue Vorstand offenbar nicht geleistet – umso unverständlicher, als dass eigentlich klar gewesen war, dass Veh spätestens im Sommer 2020 aufgehört hätte.

Entsprechend hat Müller-Römer einen Ratschlag zum Abschied für den künftigen Mitgliederrat zur Hand. “Der Mitgliederrat sollte sich bei seinem nächsten Vorstandsvorschlag Gedanken darüber machen, wie er es durchsetzt, dass Versprechungen auch eingehalten werden.” Eine Wahlempfehlung zumindest für Teile des aktuellen Vorstands klingt anders. Doch das ist nun nicht mehr der Beritt des Rechtsanwalts, der sich erst einmal aus dem FC zurückziehen will. “Momentan” würde er ausschließen, in gleicher oder anderer Funktion noch einmal zum FC zurückzukehren. Es sei die “richtige Entscheidung” gewesen, “einen Schritt zurückzutreten”.

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