Der 1. FC Köln steht nach elf Spieltagen auf Tabellenplatz elf. Mit drei Siegen und fünf Unentschieden haben die Geißböcke ein gutes erstes Bundesliga-Drittel gespielt. Die 14 Punkte würden, hochgerechnet auf 34 Spieltage, zu deutlich über 40 Punkten und damit zu einem ungefährdeten Klassenerhalt führen. Doch nach elf Spieltagen hätte der FC schon deutlich mehr Zähler sammeln können. Das zeigen die bisherigen Spielverläufe.
Köln – Als Steffen Baumgart beim 1. FC Köln sein Traineramt antrat, sagte er: “Ich möchte mehr Spiele gewinnen als verlieren.” Nach elf Spieltagen ist die Bilanz immerhin ausgeglichen: drei Siege, fünf Remis, drei Niederlagen. Weil zwei Niederlagen gegen die Bayern und Dortmund waren, lässt sich die bisherigen Bilanz durchaus sehen.
Und doch schleicht sich seit einigen Wochen das Gefühl ein, dass der FC nicht von der Stelle kommt. Nur ein Sieg aus acht Spielen, dafür aber fünf Unentschieden. Mit Unentschieden jedoch kommt man nicht wirklich weiter. Das weiß auch Baumgart. Doch der FC-Trainer wähnt seine Mannschaft auf einem guten Weg. Und machte dies nun auch in der Vereinsdoku 24/7 FC deutlich.
Dann, das verspreche ich euch, kippen die Ergebnisse in unsere Richtung
Nach der 0:2-Niederlage in Dortmund sah man den FC-Trainer in der Kabine zu seinen Spielern sprechen. Die FC-Profis hatten gerade eine eigentlich starke Leistung beim BVB nicht in Punkte umwandeln können. Doch der 49-jährige lobte seine Mannschaft. “Wir können es. Es geht nur um den nächsten Schritt. Dann, das verspreche ich euch, kippen die Ergebnisse irgendwann in unsere Richtung. Dann spielen wir nicht mehr Unentschieden, sondern gewinnen. Dann verlieren wir so ein Spiel nicht, sondern spielen Unentschieden. Nur so kann unser Weg sein.”
Niederlagen sollen weniger werden, die heutigen Unentschieden sollen die morgigen Siege sein – so die Rechnung des FC-Trainers. Doch geht diese Rechnung auch auf? Ein Blick auf die bisherigen fünf Remis der Saison zeigt: Die Geißböcke waren in allen fünf Spielen nahe am Sieg, hatten sogar in den Schlussminuten jeweils mindestens eine Großchance zu Sieg. Weil sie diese Großchancen aber allesamt nicht nutzten, blieben unter dem Strich fünf Punkte aus fünf Spielen – und nicht deutlich mehr.
Fünf Unentschieden – fünf Großchancen zum Sieg
Erstmals Unentschieden spielte der FC in Freiburg. Lange führten die Geißböcke, ehe ein unglückliches Eigentor von Rafael Czichos in der 89. Minute dem FC den Sieg entriss. Beim 1:1 gegen RB Leipzig eine Woche später vergab Ondrej Duda in der 90+4. Minute die Riesenchance zum Siegtreffer, als er das leere Leipziger Tor nicht traf. Auch beim 1:1 in Frankfurt eine Woche später kam der FC noch einmal zu einer Großchance, doch Mark Uth bekam Sekunden vor dem Schlusspfiff den Ball aus zehn Metern nicht aufs Tor.
Nach der Länderspielpause im Oktober folgten zwei weitere Unentschieden. Gegen Bayer Leverkusen drehte der FC ein 0:2 in ein 2:2, doch Jan Thielmann aus der Distanz, vor allem aber Sebastian Andersson in der 90. Minute nach einem Eckball frei per Kopf vergaben den möglichen Sieg für die Geißböcke. Schließlich war es das 2:2 gegen Union Berlin, das kein solches hätte sein müssen. Nebst den Abwehrfehlern vergab Florian Kainz in der 88. Minute völlig freistehend aus vier Metern das 3:2 – und somit den Sieg.
Baumgart fordert mehr Konzentration bis zum Schluss
Auch deswegen hatte sich Steffen Baumgart nach dem Treffer zum 2:2 durch Anthony Modeste so über den ausgelassenen Jubel des Franzosen inklusive Mützen-Klau geärgert. Der FC-Trainer wollte sich nicht über den Ausgleich freuen, sondern seine Spieler sofort nachsetzen sehen. Die Erfahrungen aus den ersten zehn Spieltagen hatten dem 49-jährigen bereits gezeigt: Der 1. FC Köln bekommt bislang stets in der Schlussphase noch seine Großchancen. Um diese zu nutzen, braucht es jedoch die nötige Konzentration. Und diese fehlte den Geißböcke bislang in den entscheidenden Situationen.
Fünf Remis, die allesamt auch in Siegen hätten enden können – und damit in deutlich mehr Punkten auf der Habenseite der Geißböcke: Daran will Baumgart mit seinen Spielern in den kommenden Wochen arbeiten. In Mainz am kommenden Sonntag und anschließend zuhause gegen Mönchengladbach im Derby sollen wieder Siege herausspringen. Die Spielverläufe und Leistungen stimmen den FC-Trainer bislang optimistisch. Jetzt müssen seine Spieler aber den nächsten Schritt machen.
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