Einen Punkt gewonnen, Anthony Modeste verloren: So lautet die gemischte Bilanz des 1. FC Köln gegen den 1. FSV Mainz 05. Je nach Schwere der Verletzung des besten FC-Angreifers dürfte der Ausfall von Modeste letztlich deutlicher härter ins Gewicht fallen, als der verpasste Sieg. Ob Modeste bis zum Derby wieder fit wird, ist aktuell ungewiss.
Aus Mainz berichtet Sonja Eich
Es waren bittere 100 Sekunden in der Mainzer MEWA-Arena für den 1. FC Köln. Erst hatte Jonathan Burkhardt wie aus dem Nichts in der 41. Minute die Führung für den FSV erzielt. Dann, nur wenige Augenblicke später, sprang Stefan Bell nach einem langen Ball von Luca Kilian derart ungestüm in den startenden Anthony Modeste, dass dieser mit Gelb noch gut bedient war.
Hoffentlich nichts kaputt
Für Modeste ging die Situation allerdings nicht so glimpflich aus wie für Bell. Der Franzose konnte anschließend kaum eigenständig den Platz verlassen und humpelte gestützt von den FC-Docs und Zeugwart Kresimir Ban in die Kabine. “Es gibt noch keine Diagnose. Es ist wohl eine schwere Prellung, hoffentlich nichts kaputt. Das wird einige Tage weh tun, aber da muss er durch”, sagte Steffen Baumgart hinterher hinsichtlich der Verletzung des Kölner Angreifers, der sich zeitgleich schmerzverzerrt durch die Katakomben schleppte. Jörg Jakobs ging bei der Diagnose derweil einen Schritt weiter und sprach von einer “schweren Hüftprellung. Hoffen wir mal, dass das mit ein paar Tagen Ruhe wieder okay ist. Die Szene war schon recht heftig.”
Baumgart nimmt Schiedsrichter in Schutz
Eine heftige Szene, bei der Steffen Baumgart nach dem Spiel allerdings keinen Grund für eine Rote Karte sah: “Wir müssen vorsichtig sein. Erstens geht der Spieler nicht bewusst in Tony rein, ich will ihm keine Absicht unterstellen, dass er ihn foulen wollte. Er wollte auch zum Ball gehen. Zweitens kann Tony vielleicht noch an den Ball kommen, vielleicht auch nicht. Wenn das keine klare Situation ist, auch wenn das für uns ärgerlich ist, kann man dem Schiedsrichter nichts vorwerfen”, meinte der FC-Trainer und erklärte: “Eine Notbremse ist dann, wenn der Spieler an den Ball kommen kann. Das war hier sehr schwer zu beurteilen. Die Schiedsrichter haben in dieser hektischen Partie einen guten Job gemacht. Und darüber sollte man auch mal reden.”
Übeltäter Bell sagte hinterher bei DAZN: “Ich treffe ihn natürlich, aber der Ball ist schon weit in den Lauf. Ich weiß nicht, ob er ihn noch bekommen hätte. Es ist eine knifflige Szene. Es war keine bewusste Aktion, ihn umzutreten. Das war irgendwas zwischen Gelb und Rot.” Letztlich hatten die Mainzer in dieser Situation also eine ordentliche Portion Glück, während der FC mit der Verletzung von Anthony Modeste bitter bestraft worden ist. Ob der FC-Stürmer bis zum Derby gegen Gladbach am kommenden Samstag rechtzeitig fit wird, werden wohl erst die nächsten Tage zeigen.
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