Die U21 des 1. FC Köln hat auch in der zweiten Jahreshälfte 2021 ihr unter Trainer Mark Zimmermann konstant hohes Niveau bestätigen können. Mit einer Ausbeute von 35 Punkten aus 21 Partien bewegt sich das Regionalliga-Team sogar minimal über dem Level der beiden Vorjahre. Ein großes Manko gibt es jedoch.
Köln – Im Sommer 2019 betrat Mark Zimmermann die Kommandobrücke der U21. Sowohl im ersten als auch im zweiten Jahr ging die FC-Reserve mit jeweils 31 Punkten nach 19 Spielen in die Weihnachtspause – was einem Schnitt von 1,63 Zählern pro Partie entsprach. In diesem Jahr hat das Team bereits 21 Spiele absolviert und fuhr 35 Zähler ein – was einem minimal höheren Punkteschnitt von 1,67 entspricht.
Damit belegt das Team in der Tabelle der Regionalliga West zwar “nur” den siebten Platz, nachdem man in den vergangenen beiden Jahren jeweils als Fünfter die Saison abgeschlossen hatte. Dieses Mal ist jedoch das Spitzenquintett Essen, Wuppertal, Münster, Fortuna Köln und Oberhausen in der Hinrunde das Maß der Dinge und tabellarisch für die U21 nur schwer erreichbar.
Drei Ausreißer nach unten – zwei Remis als Highlights
Dass allerdings auch der SC Wiedenbrück vor den Kölnern rangiert, dürfte den FC-Verantwortlichen eher weniger gefallen. Zumal dies auch dem direkten Duell geschuldet ist, das die U21 Ende September vergleichsweise chancenlos mit 0:2 verloren hatte. Jene Partie stuft Zimmermann in der Rückschau als „Ausreißer nach unten“ ein, genauso die Partien in Mönchengladbach (1:3) und zuhause gegen Aachen (1:3): „In diesen Spielen haben wir nicht unser Potenzial abgerufen.“
Highlights waren demgegenüber die Schützenfeste gegen Uerdingen (8:2) und in Ahlen (6:2). Der Fußballlehrer erinnert sich noch viel lieber an zwei Unentschieden: Auf der Zielgeraden der Hinrunde trotzte seine Mannschaft den Spitzenteams Preußen Münster (1:1) und Fortuna Köln (1:1) jeweils im Südstadion Unentschieden ab.
Olesen der Dauerbrenner – Dietz der Dauerknipser
Zum Dauerbrenner in der Mannschaft entwickelte sich etwas überraschend Mathias Olesen, der mit 1746 die mit Abstand die meisten Einsatzminuten sammeln konnte (20 Einsätze). Es folgen der von den Profis degradierte Noah Katterbach (1575 Minuten/18 Einsätze) sowie Julian Roloff (1440/16), Marvin Obuz (1378/16) und Florian Dietz (1335/18).
Treffsicherster Spieler war Florian Dietz, der nach seiner dreivierteljährigen Verletzungspause nach dem Kreuzbandriss viel stärker als erhofft zurückkehrte und schon 13 Treffer auf seinem Konto hat. Zweitbester Schütze war bislang Marvin Obuz (6 Tore), gefolgt von Lukas Nottbeck und Mathias Olesen (jeweils 4).
Defensivprobleme kosten Punkte
Ein statistischer Wert gefällt dem Trainer jedoch überhaupt nicht: Insgesamt 31 Mal mussten Julian Roloff (20 Gegentore in 16 Spielen/zweimal ohne Gegentor), Daniel Adamczyk (5 Gegentore in 3 Spielen/kein zu null) und Jonas Urbig (6 Gegentore in 2 Spielen) die Bälle aus dem Kölner Netz holen.
Fast 1,5 Gegentore pro Spiel sind deutlich zu viel und kosteten die U21 letztlich weitere Punkte. Häufig entstanden die Einschläge nach individuellen Aussetzern der Abwehrspieler. Auch die Dauer-Leihgaben Noah Katterbach und Sava Cestic, die unter dem Profi-Trainer Steffen Baumgart keine Rolle spielen und auch von solchen Patzern nicht verschont blieben, verliehen der Defensive keine gesteigerte Stabilität.
Trotz der vielen Profi-Abstellungen ein großes Wir-Gefühl
Dennoch lobte der Trainer insbesondere den Teamgeist in schwierigen Zeiten der Kaderzusammenstellung: „Ich rechne es den Jungs hoch an, dass sie trotz der vielen Abstellungen aus dem Bundesliga-Kader ein großes Wir-Gefühl entwickelt haben.“ Dies veranschaulichte sich zuletzt auch beim Spiel in Lippstadt, als das gesamte Team nach dem Treffer von Marius Laux zum scheidenden Kapitän stürmte und gemeinsam jubelte.
Zwei Spieler hob Zimmermann explizit hervor: Mathias Olesen, der im November sein Debüt in Luxemburgs A-Nationalmannschaft feierte und zwischenzeitlich auch mit den FC-Profis trainieren durfte, bestätigte Zimmermann “einen großen Sprung” in der Entwicklung. Bei Florian Dietz habe man trotz der langen Zwangspause das Gefühl, “als sei er nie weggewesen”.
Alles in allem können die Entscheidungsträger sowohl mit der Entwicklung der U21 als auch mit der Entwicklung der Talente aus der Stammelf zufrieden sein. Gleichwohl hat das Team natürlich noch Steigerungsmöglichkeiten.
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