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Horn vs. Schwäbe: Wer die Nase im Datenvergleich vorn hat

Marvin Schwäbe oder Timo Horn? (Fotos: Bucco)
Marvin Schwäbe oder Timo Horn? (Fotos: Bucco)

Wenn der 1. FC Köln am Sonntag um 15 Uhr nach der Weihnachtspause wieder ins Training einsteigt, werden die Augen der Trainer und Fans gleichermaßen auf den Zweikampf im Tor gerichtet sein: Kehrt Timo Horn bereits ins Mannschaftstraining zurück? Kann er Marvin Schwäbe sofort wieder verdrängen? Oder behält Schwäbe die Nase vorn? Der GEISSBLOG schaut auf die Daten der beiden Torhüter.

Köln – Zwölf Bundesliga-Spiele hat Timo Horn in dieser Saison bestritten, fünf Bundesliga- und zwei DFB-Pokal-Spiele hat Marvin Schwäbe absolvieren dürfen. Die Datenanalysten von GEISSBLOG-Partner CREATEFOOTBALL hatten also eine anständige Grundlage für den Vergleich zwischen Horn und Schwäbe, zwischen zwei Konkurrenten auf Augenhöhe.

Das Torwartspiel ist in vielerlei Hinsicht schwerer zu bewerten als der Einfluss von Feldspielern auf die Leistung und die Ergebnisse einer Mannschaft. Manuel Neuer hat einen ebenso hohen Stellenwert für den FC Bayern wie Stefan Ortega bei Arminia Bielefeld oder Manuel Riemann beim VfL Bochum – allerdings durch gänzlich andere Qualitäten. Und so kommt es auch immer auf das Fußballspiel einer Mannschaft an, wie sich ein Torhüter präsentiert. So auch beim 1. FC Köln.

Der Punkte- und Gegentore-Vergleich

Unter Steffen Baumgart ist der Spielaufbau über den Torhüter und die Innenverteidiger viel wichtiger geworden als in den Jahren zuvor. Das Pass- und Aufbauspiel des Torhüters – weniger lange Bälle, vermehrt gezieltes Herausspielen von hinten – hat also einen größeren Stellenwert bekommen. Weil der FC konteranfällig ist, geht es neben der Kernkompetenz bei Schüssen auf das Tor zudem um die Positionierung des Torhüters bei Tempogegenstößen, um das Abfangen von Pässen und Flanken sowie um Klärungsaktionen außerhalb des Strafraums.

Hier zeigt sich ein enger Zweikampf zwischen Horn und Schwäbe auf Basis der Hinrunden-Leistungen. In Sachen Punkten und Gegentoren hat Schwäbe die Nase klar vorn: Lässt man das Pokalspiel in Jena gegen den unterklassigen Gegner außen vor, hat Schwäbe in sechs Duellen gegen Bundesligisten vier Siege gefeiert bei einem Unentschieden und einer Niederlage, Horn in zwölf Spielen drei Siege, sechs Unentschieden und drei Niederlagen. Schwäbe kassierte sechs Gegentore in sechs Spielen, Horn kassierte 21 Gegentore in zwölf Spielen.

Der Datenvergleich im Detail

Doch im Detail lagen die Leistungen der beiden Torhüter deutlich näher beieinander, als die Ergebnisse vermuten ließen. Schwäbe konnte prozentual gesehen zwar mehr Torschüsse des Gegners parieren als Horn (70 zu 62 Prozent), bekam aber im Schnitt weniger Schüsse aus das Tor bei einem geringeren Expected-Goals-Wert des Gegners, also weniger guten Torchancen des Gegners. Schwäbe zeigte seine Klasse zwar bei Schüssen aus der kurzen Distanz, Horn hingegen war aus mittlerer und weiter Distanz sicherer. Dafür zeigten sich beide Torhüter beim Abfangen von Flanken und bei Duellen in der Luft insgesamt unsicherer als die Torhüter im Bundesliga-Vergleich.

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Der Horn-Schwäbe-Vergleich. (Daten: CREATEFOOTBALL.COM)

So richtet sich das große Augenmerk auf das Passspiel. Hier bestach Schwäbe durch eine größere Sicherheit als Horn. Die Qualität des Sommer-Neuzugangs aus Kopenhagen betonte zuletzt auch Steffen Baumgart, der genau dieses Spiel von seinem Torhüter verlangt. Horn spielte zwar mehr progressive Pässe, also Bälle, die seine Mannschaft deutlich näher an das gegnerische Tor brachte. Doch das bedeutete auch, dass Horn deutlich mehr lange Bälle spielte als Schwäbe – und damit genau das, was Baumgart eigentlich nicht will. Im Spielaufbau hat Schwäbe im Vergleich mit Horn klar die Nase vorn.

Das Fazit

Das Leistungsniveau der beiden FC-Torhüter liegt also nah beieinander. Schwäbes Statistiken liegen – zur Einordnung – auf nahezu identischem Niveau zu seiner Performance, die er 2020/21 für Bröndby abrief, konnte sein Level also vom dänischen Meister in die Bundesliga übertragen. Da weder Schwäbe noch Horn in der CREATEFOOTBALL-Analyse besonderen Stärken in der Antizipation und dem Herauslaufen zeigten, bleiben die Kategorien Spielaufbau und Verhalten auf der Linie.

Hierbei liegen die Vorteile eher bei Marvin Schwäbe dank dessen starker Passquote von 96 Prozent. Auch auf der Linie konnte Schwäbe punkten, da er mit einem ruhigeren und aufrechteren Stand besser reagieren konnte, Horn hingegen Probleme bekam, je näher die gegnerischen Angreifer ihre Torabschlüsse anbringen konnte. Horns Manko bei Paraden aus kurzer Schussdistanz ist zudem nicht neu. Bereits in den vergangenen zwei Spielzeiten hatte er in dieser Kategorie nur knapp über 40 Prozent erreicht und zählte damit jeweils zu den schwächsten Bundesliga-Keepern.

Beide Torhüter liegen insgesamt mit ihrem Niveau im Bundesliga-Mittel, wobei Schwäbe in den Kernkompetenzen knapp vor Horn abschnitt und dank seines sicheren Aufbauspiels und starker Paradenquote die Nase vorn hatte.

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