Der 1. FC Köln hat mit dem 3:1 (2:0)-Erfolg bei Hertha BSC seinen dritten Sieg in Folge eingefahren. Dabei hatten die Kölner bereits zur Pause ein Novum in dieser Saison erreicht, während Anthony Modeste mit seinem zwölften Saisontor weiterhin auf Rekordjagd ist. Die Lehren des Spiels.
Aus Berlin berichtet Marc L. Merten
Geschichte des Spiels
Die Halbzeitpause im Berliner Olympiastadion dürfte für den FC durchaus ungewöhnlich gewesen sein: Zum ersten Mal in dieser Saison gingen die Geißböcke gegen die Hertha mit einer 2:0-Führung in die Pause. Üblicherweise treffen die Kölner erst im zweiten Durchgang, überwiegend dabei sogar in der Schlussviertelstunde. Doch am Sonntag brauchten die Geißböcke nur 180 Sekunden, ehe erst Modeste (29.) und dann Duda (32.) die doppelte Führung herstellten. Gleichzeitig war es überhaupt erst das dritte Mal, dass die Kölner mit einer Führung in die Kabine gegangen sind. Spannend wurde es am Ende nach einem Freistoß-Tor von Darida aber doch noch mal, ehe Thielmann die Kölner Schussspurt-Stärke wieder einmal unter Beweis stellte und mit dem 3:1 für die Entscheidung sorgte.
Treffer des Spiels
Man könnte viele Beschreibungen für das Tor von Anthony Modeste finden: Es war das fünfte 1:0, das der Franzose für den FC in dieser Saison erzielen konnte. Zudem war es sein zwölfter Saisontreffer, sein neunter davon per Kopf. Doch mit seinem Tor gegen Berlin hat Modeste in der ewigen Historie keinen geringeren als FC-Ikone Lukas Podolski hinter sich gelassen. Dieser hatte in 139 Bundesliga-Partien 55 Treffer für die Geißböcke erzielt. Modeste liegt nun in 121 Bundesliga-Spielen bei 56 Toren und damit gleichauf mit Karl-Heinz Thielen. Nicht unwahrscheinlich, dass er diesen in der laufenden Saison ebenfalls noch überholen wird. Und einen weiteren Rekord könnte der Franzose auch noch einfahren: Denn schon nach 18 Spieltagen ist Modeste nur noch zwei Kopfballtore vom Bundesliga-Bestwert entfernt.
Die Tabelle
Nach 18 Spieltagen steht der 1. FC Köln nun auf dem sechsten Tabellenplatz, der am Ende der Saison zur Teilnahme an der Conference League berechtigt. Bis Platz vier – immerhin ein Champions League Platz – sind es zudem nur zwei Punkte Rückstand. Aber viel wichtiger: Auf die Abstiegsränge haben die Kölner nun schon elf Punkte Vorsprung, auf die Relegation immerhin zehn. Kaum vorstellbar, dass der FC dieses Polster in den verbleibenden Spielen noch verspielt. Dafür wirkt die Mannschaft zu gefestigt.
Freistoß des Spiels
Vor zwei Jahren hatte Mark Uth einen Freistoß im Berliner Olympiastadion aus rund 20 Metern traumhaft in den Winkel gezirkelt. Am Sonntag trat der Angreifer wieder zum Ball, hatte aber eine deutlich kürzere Distanz zu überwinden: Nach einem missglückten Rückpass von Niklas Stark musste sich Alexander Schwolow ganz lang machen und den Ball mit der Hand klären, um das Eigentor seines Mitspielers zu verhindern. Dafür gab es einen indirekten Freistoß aus rund sechs Metern Torentfernung für den FC. Die gesamte Berliner Mannschaft versammelte sich auf der Torlinie, während Uth den Ball mit seinem starken linken Fuß unter die Latte hämmern wollte. Letztlich war der Versuch des Kölners jedoch zu unplatziert und Schwolow konnte den Schuss parieren.
Zitat des Tages
“Es war nicht einfach auf diesem Rasen. Ich habe tatsächlich selten auf so einem Platz gespielt.” (Luca Kilian zu den Platzverhältnissen)
Zahl des Tages
100. So viele FC-Fans durften den Sieg am Sonntag live vor Ort im Olympiastadion bejubeln. Trotz deutlicher Unterzahl im Vergleich zu den Hertha-Anhängern waren über weite Strecken des Spiels nur die mitgereisten Kölner zu hören.
Einwechslung des Spiels
Die Einwechslung des Spiels fand am Sonntag nicht bei einer der beiden Mannschaften statt, sondern vielmehr im Gespann der Schiedsrichter. Auf der Tribüne wie vor den Bildschirmen machte sich am Nachmittag Verwunderung breit, als die Teams nach 20 Minuten noch immer nicht aus der Halbzeitpause zurückgekehrt waren. Der Grund dafür war simpel: Schiedsrichter Tobias Stieler hatte sich im ersten Durchgang eine Zerrung zugezogen und konnte nicht weitermachen. Stattdessen übernahm der vierte Offizielle Alexander Sather die Pfeife und feierte seine Bundesliga-Premiere als Schiedsrichter.
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