Zum zweiten Mal in dieser Saison standen Luca Kilian und Timo Hübers am Sonntag beim 3:1-Erfolg über Hertha BSC gemeinsam in der Startelf. Das Duo dürfte sich in den kommenden Wochen nach dem Abgang von Rafael Czichos jedoch auf weitere gemeinsame Einsätze einstellen. Gegen die Berliner zeigten die beiden Innenverteidiger auch im Verbund mit Marvin Schwäbe eine gute Leistung. Ein Sonderlob bekam die FC-Abwehr jedoch nicht.
Nur einmal musste Marvin Schwäbe am Sonntag im Berliner Olympiastadion wirklich eingreifen. Kurz vor dem Kölner Führungstreffer durch Anthony Modeste tauchte Myziane Maolida frei vor dem Kölner Schlussmann auf. Dieser behielt jedoch die Ruhe, blieb lange stehen und entschärfte den Schuss schließlich per Fußabwehr. “Marvin musste einmal eine Riesen-Rettungstag machen”, sagte auch Steffen Baumgart hinterher. Beim Gegentreffer sah Schwäbe zwar unglücklich aus, wirkliche Schuld traf den 26-Jährigen bei dem lang und länger werdenden Freistoß von Vladimir Darida aber nicht. “Der Ball war beim Gegentor lange in der Luft und ich hatte das Gefühl, dass noch jemand rankommen könnte”, erklärte der Torhüter den Hertha-Treffer hinterher aus seiner Sicht.
Dass Schwäbe ansonsten wenig Chancen bekam, sich wirklich auszuzeichnen, lag auch an dem souveränen Auftritt seiner beiden Innenverteidiger Luca Kilian und Timo Hübers. Viel wurde in dieser Trainingswoche über die Lücke diskutiert, die der Abgang von Rafael Czichos hinterlassen hatte. Am Sonntag jedoch machten Kilian und Hübers das Fehlen des ehemaligen Abwehrchefs mit einer abgeklärten Leistung mehr als wett. “Wir können uns auf alle verlassen, die beiden Innenverteidiger haben einen super Job gemacht”, zeigte sich auch Schwäbe mit dem Auftritt seiner Vorderleute mehr als zufrieden. Zudem überzeugten beide Spieler mit einer starken Passquote: Timo Hübers kam auf 84, Luca Kilian sogar auf 90 Prozent. Bei den nicht Bundesliga-tauglichen Platzverhältnissen keine Selbstverständlichkeit.
Baumgart: “Ich glaube, dass der Verbund passt”
Zufrieden zeigte sich der FC-Trainer zwar auch, wollte jedoch eher die gesamte Mannschaft in den Vordergrund stellen: “Sie haben schon öfter zusammen gespielt. Ich glaube, dass der Verbund passt”, sagte Baumgart und fügte an: “Sie retten einige Bälle, das ist aber auch ihre Aufgabe. Die gesamte Mannschaft funktioniert, sie haben es sehr gut verteidigt, waren sehr aggressiv am Mann, ohne Foul zu spielen.” Auch der Sportliche Leiter Thomas Kessler hatte eine “gute Leistung” von dem neuen Innenverteidiger-Duo gesehen, merkte aber auch an: “Die Arbeit geht bei uns ganz vorne los. Was die Intensität angeht, hat die Mannschaft das richtig gut auf den Platz gebracht. Am Ende geht das bis zur letzten Kette. Wir sind mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden.”
So hat das Berlin-Spiel gezeigt, dass einem beim FC nach dem Czichos-Abgang mit Luca Kilian und Timo Hübers in der Abwehrzentrale nicht Bange werden muss. Brenzlich könnte es lediglich werden, sollte sich einer der beiden längerfristig verletzten. Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Jorge Meré hatten die Geißböcke schon bei der Hertha nur zwei nominelle Innenverteidiger im Kader. Zudem wird mit relativ großer Wahrscheinlichkeit auch das Thema Sperren im Laufe der Saison zum Thema werden. Nach sechs Einsätzen steht Hübers aktuell bereits bei drei Gelben Karten. Ob der 25-Jährige mit seiner Verletzungshistorie zudem in den verbleibenden 16 Bundesliga-Spielen immer zur Verfügung stehen wird, dürfte zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden.
Beim FC bleibt man jedoch optimistisch, auch bei möglichen Ausfällen über genügend Qualität im Kader zu verfügen, um diese intern auffangen zu können. So lange die Spiele jedoch so laufen wie am Sonntag in Berlin, sind diese Sorgen jedoch ohnehin obsolet. Gegen den FC Bayern München wird die Abwehr des 1. FC Köln schon am Samstag die nächste Bewährungsprobe bekommen.
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