Kein anderer Spieler aus dem aktuellen Kader des 1. FC Köln hat mehr Tore gegen den FC Bayern München geschossen als Mark Uth. Warum es für den Angreifer ausgerechnet gegen den Rekordmeister so gut läuft, weiß er selbst nicht. Ein Sieg wäre dem 30-Jährigen am Samstag in jedem Fall deutlich lieber als ein eigener Treffer.
Im Dezember 2019 hat der FC Bayern München zum letzten Mal zwei Bundesliga-Spiele in Folge verloren. Zunächst gegen Bayern 04 Leverkusen mit 1:2 und dann mit dem gleichen Ergebnis eine Woche später gegen Borussia Mönchengladbach. Im gleichen Monat, eine Woche später, startete der FC derweil eine starke Serie: Der 2:0-Erfolg über Bayer 04 Leverkusen war der Startschuss für vier Siege in Folge.
Warum das etwas mehr als zwei Jahre später relevant ist? Am kommenden Samstag könnten sich beide Serien wiederholen. Sollte der FC nämlich die Bayern schlagen, wäre das für die Kölner der vierte Sieg in Folge, während die Münchener nach der Pleite gegen Gladbach auch ihr zweites Spiel im neuen Jahr verlieren würden.
Schon fünf Treffer: Uth als Bayern-Schreck
Drei Tage vor dem Anpfiff ist dies zugegebenermaßen noch relativ hypothetisch. Viele Spieler gibt es beim FC auch nicht im Kader, die wissen, wie man gegen den FC Bayern in einem Pflichtspiel gewinnt. Ondrej Duda hatte im Trikot der Hertha zumindest nur einmal verloren und konnte beim einzigen Erfolg, einem 2:0 in der Saison 2018/19, auch einen Treffer beisteuern. Mark Uth war mit der TSG 1899 Hoffenheim ein Jahr zuvor ebenfalls mit 2:0 erfolgreich und erzielte dabei sogar beide Tore.
Die übrigen sieben Duelle gingen für Uth zwar allesamt verloren, insgesamt konnte der Kölner jedoch bereits fünf Treffer gegen den FCB erzielen. „Gegen Bayern ist es immer einfach für mich“, scherzte der 30-Jährige am Mittwoch vor dem Duell mit dem Rekordmeister, fügte dann aber ernstgemeint hinzu: „Ich weiß nicht, warum es für mich gegen die Bayern ganz gut klappt. Aber ich würde gerne weniger Tore schießen und öfter gewinnen. Das wäre auch am Wochenende besser.“
Mit breiter Brust gegen den Rekordmeister
Der FC hätte sicherlich nichts dagegen einzuwenden. Nach den drei Siegen zuletzt und dem Auftakterfolg im neuen Jahr gehen die Kölner zumindest selbstbewusst in die Partie: „Die Brust ist schon breit“, berichtete Uth. „Mit dieser kleinen Serie ist es für uns umso schöner. Das hilft uns für die kommenden Wochen weiter.“ Dass der FC inzwischen auf Platz sechs steht, sei für die Mannschaft jedoch nur „eine Momentaufnahme. Wir wollen den Weg, den Steffen uns vorgibt, weitergehen. Wenn wir so weitermachen, dann schauen wir mal, wo wir am Ende landen.“
Und so werden die Kölner auch gegen die Bayern in das Spiel gehen, um es zu gewinnen. Etwas anderes zu vermitteln passt schließlich auch nicht in die DNA von Steffen Baumgart. Dass dies aber trotz der Personalprobleme der Bayern nicht leicht werden wird, weiß auch Uth. „Wenn ich ihre Aufstellung gegen Gladbach gesehen habe, weiß ich nicht ob die Startelf so viel schlechter war als davor.“ Inzwischen hat sich der Großteil der mit dem Coronavirus infizierten Spieler auch schon wieder freitesten können. „Es wird schwer und wir brauchen einen Sahnetag. Aber warum soll es nicht mal klappen? Wir werden alles reinhauen“, ist Uth zuversichtlich, nachdem der FC die Münchener bereits im Hinspiel am Rande eines Punktverlustes hatte.
“Ich kann ein bisschen um Tony rumschleichen”
Der Offensivspieler selbst könnte dabei seine persönliche Serie mit einem weiteren Tor ausbauen, dürfte Uth wie schon in Berlin als zweite Spitze neben Anthony Modeste zum Einsatz kommen. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Angreifern hatte in der Hauptstadt hervorragend funktioniert, immer wieder schickte sich das Duo gegenseitig in die Tiefe. Zudem hatte Uth das 1:0 durch Modeste mit einer Flanke mustergültig vorbereitet. “Ich kann ein bisschen um Tony rumschleichen und da die Bälle fordern und sie direkt tief spielen.” Und wer weiß, vielleicht gelingt Uth am Samstag ja auch wieder so ein Traumtor, wie beim Testspiel im Sommer-Trainingslager in Villingen-Schwenningen. Auch wenn er selbst nicht so wirklich daran glauben mag: „So ein Tor mache ich wohl erstmal nicht mehr gegen die Bayern. Aber das spielt auch keine Rolle, wir wollen ein gutes Heimspiel zeigen und hoffentlich auch gewinnen.“ Womöglich gelingt am Ende ja sogar beides: Ein Tor von Mark Uth und ein Sieg des 1. FC Köln.
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