Steffen Baumgart und sein Trainerteam haben am Samstag mit einem Dreifach-Wechsel das Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 verändert. Nach einem 0:2-Rückstand waren die drei Joker mitentscheidend für den 3:2 (0:1)-Heimsieg der Geißböcke. Die Dominanz, die der FC zum Schluss an den Tag legte, wurde auch in den Statistiken deutlich.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Geschichte des Spiel
Der 1. FSV Mainz 05 ist für den 1. FC Köln offenbar ein Gegner für unvergessene Spiele. Nach dem 2:3 in der Vorsaison wurde Markus Gisdol entlassen. Das 2:2 ein Jahr zuvor war das erste Geister-Heimspiel in der Geschichte von Müngersdorf. Unvergessen das 2:0 am 17. Mai 2017, als der FC zuhause nach Europa einzog. Ebenso unvergessen, als der FC in der Saison 2015/16 in der Rückrunde in Mainz bereits mit 0:2 hinten lag und am Ende mit 3:2 gewann. Die Geschichte mit den Rheinhessen reicht jedoch noch weiter zurück: 2008 machte der FC bekanntlich den Aufstieg dank eines Heimsiegs gegen den FSV perfekt. Da passte das 3:2 nach 0:2 am Samstag perfekt ins Bild.
Spieler des Spiels
Die Geschichte um Luca Kilian wurde bereits mit der 14. Minute erzählt, als er das 0:1 verursachte. Doch dass er in der 82. Minute mit dem 3:2-Siegtreffer das RheinEnergieStadion zum Überkochen brachte, machte die Geschichte überhaupt erst rund. Bo Svensson hatte nach dessen Leihgeschäft zum FC erklärt, Kilian habe in Mainz nicht professionell gearbeitet. Steffen Baumgart dagegen bekam seinen Wunschspieler und sieht in ihm einen der besten Innenverteidiger Deutschlands. Auf diesem Niveau ist der 22-Jährige zwar noch lange nicht. Doch beim FC hätte man nichts dagegen, wenn das erste Bundesliga-Tor des Blondschopfs als Katalysator für die Entwicklung des Abwehrhünen dient.
Zitat des Spiels
“Schlecht spielen ist das Eine, Moral ist das Andere. Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die Mannschaft, die das eine Tor mehr geschossen hat. Wir freuen uns über den Sieg, dürfen aber nicht die Augen verschließen vor den Fehlern, die wir gemacht haben.” (Steffen Baumgart)
Zahl des Tages
14 – Das zwischenzeitliche 1:2 der Geißböcke durch Ellyes Skhiri war bereits das 14. Kopfballtor des 1. FC Köln in dieser Saison. Bei 41 erzielten Toren hat der FC demnach jedes dritte Tor per Kopf erzielt.
Einwechslungen des Spiels
In der 58. Minute nahm das Trainerteam gleich drei Wechsel auf einmal vor: Jannes Horn musste raus, für ihn kam Salih Özcan. Der bis dahin schwache Jonas Hector rückte von der Sechs auf seine angestammte Position hinten links – und spielte anschließend ähnlich stark wie Özcan auf der Sechs. Zudem nahm Baumgart die beiden enttäuschenden Flügelspieler raus – Florian Kainz links und Ondrej Duda, diesmal ungewöhnlicherweise auf rechts eingesetzt. Dafür kamen Louis Schaub und Dejan Ljubicic. Die beiden Österreicher verliehen die Kölner Offensive den Schwung, der in der ersten Stunde gefehlt hatte. Das Ergebnis ist bekannt. Wieder einmal erwiesen sich die FC-Joker als spielentscheidend. Das 2:2 durch Ljubicic war Kölns zehntes Joker-Tor der Saison – so viele wie zuletzt 1996/97 vor 25 Jahren.
Erkenntnis des Spiels
Der 1. FC Köln war 60 Minuten lang unterlegen und die deutlich schwächere Mannschaft. Dann drehte sich die Partie komplett. Am Ende hatte der FC einen xGoals-Wert von 2,5 im Gegensatz zu 1,1 bei den Mainzern. Es war also ein letztlich sogar verdienter Sieg für die Geißböcke. Die Mainzer schossen in den letzten 30 Minuten nur noch zweimal auf das Kölner Tor – beide Schüsse entsprangen derselben Situation nur Sekunden vor Schluss in der Nachspielzeit. Das zeigt, wie dominant die Geißböcke nach dem Anschlusstreffer durch Skhiri auftraten und wie sehr sie dieses Spiel drehen wollten.
Ausblick
Was gibt es mehr zu sagen, als dass der 1. FC Köln am kommenden Samstag um 18.30 Uhr zum Topspiel des 30. Spieltags bei Borussia Mönchengladbach antreten wird? Das sollte Ausblick genug sein auf die nächste Woche. It’s Derbytime again!
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