Für die A-Junioren des 1. FC Köln ist die Saison fast beendet: Nach dem 7:0-Kantersieg gegen Bielefeld am letzten Spieltag in der Bundesliga-West steht für das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck nur noch das Halbfinale und mögliche Finale im Verbandspokal auf dem Programm. Zeit für ein erstes Saisonfazit.
Nach 17 Spieltagen in der A-Junioren-Bundesliga hat sich die U19 des 1. FC Köln am Saisonende mit Platz fünf in der Tabelle zufriedengeben müssen. Ein Tabellenplatz, der schon vor Saisonbeginn von den Verantwortlichen am Geißbockheim als realistisches Ziel vorgeben worden war. Zur sportlichen Bilanz gehört zudem das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach und das Ausscheiden in der UEFA Youth League gegen starke Belgier vom KRC Genk. Trotzdem hatte die Saison neben Schatten auch viel Licht zu bieten.
Abgeschlagen in der Bundesliga
„Platz fünf tut unter dem Strich schon ein bisschen weh”, fand Ruthenbeck im Gespräch mit dem GEISSBLOG nach dem Saisonfinale in der Liga. “Ein bis zwei Plätze besser wären schon drin gewesen, aber für ganz oben hat es nicht gereicht. Da waren die Top-Teams aus Dortmund und Schalke einfach besser.“ Der FC-Trainer brachte es selbstkritisch auf den Punkt: Der FC ließ in Spielen, in denen er klar überlegen war, etliche Chancen und Punkte liegen.
Um trotz aller Widrigkeiten in den Kampf um die ersten beiden Plätze eingreifen zu können und damit die Qualifikation für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen, fehlte der U19 die Konstanz – auch bedingt durch die zahlreichen langwierigen Verletzungs- und Krankheitsausfälle von Leistungsträgern wie Sturm-Talent Justin Diehl, Simon Breuer, Elias Bakatukanda oder Meiko Wäschenbach. Ruthenbeck: “Wir haben ganz selten mit den Jungs gespielt, mit denen wir spielen wollten.”
Hohe Durchlässigkeit zu den Seniorenteams
So schmerzhaft der personelle Aderlass für das sportliche Abschneiden in der Bundesliga war, so erfreulich ist der Blick auf die Bilanz der U19-Talente, die im Laufe des Jahres im Seniorenbereich Fuß fassen konnten. Neben Torwart Jonas Urbig, der mehrfach dem Profi-Kader angehörte, Philipp Wydra, in der Hinrunde noch Leistungsträger in der U19, konnten auch Rijad Smajic, Pierre Nadjombe, Vladimir Fratea, Vladsislav Fadeev, Ben Decker, Meiko Wäschenbach, Carlo Kettig und Maxi Schmid Duftmarken im Seniorenbereich hinterlassen. Zuletzt war Winzent Suchanek fester Bestandteil der U21 und erzielte den Siegtreffer im Spiel bei Fortuna Düsseldorf. Nicht fehlen darf Jens Castrop, ebenfalls 2003er-Jahrgang, der derzeit Zweitliga-Luft in Nürnberg schnuppert.
Diese Entwicklung macht Ruthenbeck stolz: „Unsere Reserve wird in der nächsten Saison mit etlichen Spielern aus der jetzigen U19 bestückt. So viele Talente aus dem eigenen Stall, die den Sprung geschafft haben, hatten wir lange nicht mehr. Das ist eine tolle Chance, sich über die U21 für die FC-Profis oder andere Vereine im Profi-Bereich zu empfehlen. Unter diesem Aspekt, und das ist schließlich vorrangiges Ziel im Nachwuchsleistungszentrum, kann man sagen, dass dieses Jahr sehr erfolgreich war. Die individuelle Entwicklung war wirklich hervorragend.“
Neue Nationalspieler geformt
In der abgelaufenen Saison durften sich auch eine Reihe von FC-Talenten aus der U19 über Nominierungen zu diversen Nationalmannschaften freuen. Neben Jonas Urbig, Simon Breuer und Meiko Wäschenbach, die für das deutsche U19- bzw. U18-Auswahlteam zum Einsatz kamen, erhielten auch Emin Kujovic (Montenegro), Vladimir Fratea (Moldawien) und Rijad Smajic (Bosnien-Herzegowina) die Chance, internationale Erfahrungen im Nationaltrikot zu sammeln. Hinzu kommt Damion Downs, der jüngst zur U20 der USA eingeladen wurde.
Und obwohl auch die U17 des FC in der Bundesliga hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb, kamen auch aus diesem Kreis gleich drei Spieler zu ihrem Länderspiel-Debüt: Alessandro Blazic, Justin von der Hitz und Fayssal Harchaoui liefen für die U16-Mannschaft des DFB auf. Für Ruthenbeck zählen auch diese Erfolgsmeldungen zur Bilanz des letzten Jahres: „Auch diese Einsätze muss man bei der Bewertung der Saison miteinbeziehen. Und dann darf man selbstbewusst feststellen: So erfolgreich waren wir im FC-Nachwuchs schon lange nicht mehr.“
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