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Europa-League-Traum platzt spät: Last-Minute-Drama in Stuttgart

Stuttgarter Jubel über das 0:1 durch Kalajdzic. (Foto: IMAGO / Langer)
Stuttgarter Jubel über das 0:1 durch Kalajdzic. (Foto: IMAGO / Langer)

Der 1. FC Köln hat in einem emotionalen Showdown die Europa League verpasst und beim VfB Stuttgart in der Nachspielzeit mit 1:2 (0:1) verloren. Die Geißböcke kamen zwar durch Anthony Modestes 20. Saisontor in die Nähe der Sensation. Doch als Union Berlin spät gegen Bochum zum Sieg traf, traf auch Stuttgart in der Nachspielzeit. Ein Drama bis zum Schluss – das für die Geißböcke in der Europa Conference League endete. 

Aus Stuttgart berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Alles war angerichtet für einen dramatischen 34. Spieltag und für ein doppeltes Fernduell – um die Europa League zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Union Berlin sowie um den Klassenerhalt zwischen dem VfB Stuttgart, Arminia Bielefeld und Hertha BSC. Für den FC beim VfB war es einfach: Nur ein Sieg würde noch die Europa League bringen, und zwar dann, wenn Union gegen Bochum nicht gewänne.

Steffen Baumgart veränderte daher die Startelf gegen Stuttgart auf zwei Positionen und brachte eine neue rechte Seite: Für den verletzten Jan Thielmann spielte Dejan Ljubicic. Für Benno Schmitz rückte der schnellere Kingsley Ehizibue in die Partie. Fraglos wollte Baumgart auf rechts im Höchsttempo agieren. Doch der VfB ging mit seiner wohl stärksten Elf in das Entscheidungsspiel.

Momente des Spiels

Zehn Minuten vor Schluss dran die Neuigkeit aus Köpenick nach Stuttgart, dass der VfL Bochum einen 0:2-Rückstand bei Union aufgeholt und zum 2:2 ausgeglichen hatte. Kurz zuvor hatte Baumgart noch einmal offensiv gewechselt, nicht nur Duda für Uth gebracht, sondern auch Lemperle für Innenverteidiger Kilian. Und tatsächlich: Der FC bekam seine Siegchancen: Lemperle nach einer Duda-Ecke köpfte völlig freistehend aus gut neun Metern neben das Tor. Nur eine Minute später hatte Özcan die Führung auf dem Fuß, doch sein Schuss aus 14 Metern wurde abgeblockt.

Doch dann kam die Kunde aus Berlin, dass die Eisernen zwei Minuten vor Spielende doch noch einmal mit 3:2 in Führung gegangen waren. So war die Europa League dahin. Und es kam noch bitterer: Stuttgart erzielte in der Nachspielzeit nach einem Eckball durch Wataru Endo den 2:1-Siegtreffer für den VfB. Weil parallel die Hertha beim BVB mit 1:2 verlor, bedeutete dies die Last-Minute-Rettung für die Schwaben. Den Platzsturm erlebten die Geißböcke auf dem Weg in die Kabine – in letzter Sekunde besiegt und doch in Europa.

Die Tore

In der elften Minute hatte Luca Kilian einen dieser Fehler, die er zuletzt immer wieder drin hatte. Er ließ sich nach einem langen Ball von Tiago Tomas im Strafraum düpieren und riss den Angreifer dann klammernd um. Es gab Elfmeter. Die Stuttgarter wollten das 1:0 bejubeln, doch Marvin Schwäbe parierte den Strafstoß von Sasa Kalajdzic stark. Nur, um bei der anschließenden Ecke chancenlos zu sein, weil in der Mitte niemand gegen Kalajdzic verteidigte und dieser aus sechs Metern einköpfen konnte. Diesmal explodierte die Cannstätter Kurve und feierte die VfB-Führung. Weil zudem parallel Union Berlin früh gegen Bochum in Führung gegangen war (5.) und in der 25. Minute mit dem 2:0 nachlegte, schien die Europa League früh in unerreichbare Ferne gerückt. Doch das sollte täuschen.

In der 59. Minute deutete nicht viel darauf hin, dass der 1. FC Köln das Spiel noch drehen könnte. Die Geißböcke wirkten die entscheidenden ein, zwei Prozent hinter dem VfB zurück. Dann aber gelang den Geißböcken ein Angriff von rechts über links zu Florian Kainz. Der Linksaußen zog in die Mitte und von dort einfach mal ab. Florian Müller im VfB-Tor ließ den eigentlich auf den Torhüter gezogenen Ball aus den Händen über sich hinweg springen. Anthony Modeste sagte Danke und köpfte aus kürzester Distanz zum 1:1-Ausgleich ein. Und weil nur Minuten zuvor der VfL Bochum bei Union Berlin dank Simon Zoller auf 1:2 verkürzt hatte, war die Europa League plötzlich doch nicht mehr außer Reichweite.

Fazit

Der 1. FC Köln hat sich nicht wie erhofft aus einer begeisternden Bundesliga-Saison 2021/22 verabschieden können. Die 1:2-Niederlage war unglücklich, aber nicht unverdient. Die Schwaben durften die Last-Minute-Rettung feiern, ähnlich dramatisch wie jene des FC in der letzten Saison. Die Geißböcke hingegen waren zwar enttäuscht, müssen sich aber nicht grämen. Union Berlin ließ sich die Butter dann doch nicht vom Brot nehmen. So platzte der Europa-League-Traum zwar spät, aber nicht, weil die Geißböcke scheiterten, sondern weil Union gewann. Der Europa-Traum ist trotzdem in dieser Saison in Erfüllung gegangen. Nur konnten sich die Geißböcke am letzten Spieltag in Stuttgart nicht noch einmal mit Punkten belohnen. Der VfB wollte es an diesem Tag das entscheidende Quäntchen mehr als der FC.

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