Der 1. FC Köln hat sich mit Steffen Tigges von Borussia Dortmund verstärkt. Der Angreifer kommt als Backup respektive als Sturmpartner zu Anthony Modeste und könnte diesen zukünftig im Sturm sogar ersetzen. Die Datenanalysten von CREATEFOOTBALL* haben den Neuzugang für den GEISSBLOG genauer unter die Lupe genommen.
Nachdem der am 31. Juli 1998 geborene Tigges beim TuS Glane das Fußballspielen erlernte, wechselte der Angreifer 2011 als C-Jugendlicher zum VfL Osnabrück, wo er 2015 als 17-Jähriger sein Pflichtspieldebüt bei den Profis feierte. In 88 Einsätzen traf Tigges dabei sechs Mal, ehe der hochgewachsene Stürmer zur Reserve von Borussia Dortmund wechselte. Bei den Schwarz-Gelben ließt sich die Bilanz beeindruckend: In 64 Spielen sammelte Tigges 60 Scorerpunkte (35 Tore, 25 Vorlagen). Somit machte sich der Stürmer auch für die Profis interessant: In der abgelaufenen Saison kam Tigges beim Vizemeister zu neun Einsätzen und drei Toren.
Nun will Tigges beim 1. FC Köln den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und sich zum Stammspieler in der Bundesliga entwickeln. Seine Stärken hat der Spieler dabei angesichts seiner Größe von 1,93 Metern freilich in der Luft. Zum Vergleich: Sowohl Anthony Modeste als auch Sebastian Andersson sind sechs beziehungsweise drei Zentimeter kleiner als der Neu-Kölner. Darüber hinaus verfügt Tigges jedoch auch über eine gute Abschlussstärke sowie ein ordentliches Durchsetzungsvermögen. Luft nach oben hat der Angreifer derweil noch in seiner Passgenauigkeit.
Spielstil von Tigges: Target Man
Im Fachjargon zählt Tigges zum Spielertypen Target Man. Er ist demnach ein klarer Zielspieler in der Box und wird mit häufig mit langen Bällen gesucht, die der Spieler festmachen soll. Damit passt Tigges perfekt in das vom FC gesuchte Anforderungsprofil eines Wandspielers. Des Weiteren ist der Osnabrücker extrem Durchsetzungsstark im Zweikampf und in der Luft. Trotz dessen er Stürmer ist, fällt Tigges jedoch nicht mit Eigensinn auf, sondern legt zudem häufig für den Mitspieler auf, was den 23-Jährigen im gegnerischen Strafraum unberechenbar macht.
Benchmarking der relevanten Daten
Tigges 20/21 | Avg. Stürmer Regionalligen 20/21 | |
xG | 0.56 | 0.40 |
xA | 0.18 | 0.10 |
Schüsse (% Genauigkeit) | 3.3 (48%) | 2.2 (45%) |
Offensivzweikämpfe (% Erfolgsquote) | 9.1 (39%) | 11.3 (32%) |
Luftzweikämpfe (% Erfolgsquote) | 9.7 (58%) | 5.7 (36%) |
Ballaktionen im Strafraum | 5.1 | 3.3 |
Empfangene lange Pässe | 3.0 | 2.2 |
Torschussvorlagen | 1.0 | 0.8 |
Wie passt Tigges zum 1. FC Köln?
Aufgrund einer Muskelverletzung zu Saisonbeginn und des Verrenkungsbruch im Sprunggelenk hat Tigges in der abgelaufenen Saison nur wenig Spiele gemacht, war jedoch in der Saison 20/21 einer der stärksten Regionalligaspieler. Vom Spielertypen her ist Tigges mit Modeste und Andersson zu vergleichen und damit womöglich bereits ein Vorgriff auf die FC-Ära nach Modeste.
Tigges passt dabei perfekt in das von Steffen Baumgart präferierte System, da der Angreifer stark im Pressingverhalten ist und im pro Spiel Schnitt 3.2 Pässe abfängt und 1.6 Bälle erobert. Sein mannschaftsdienliches Verhaltes sowie sein unermüdlicher Kampfgeist sprechen sind unter Baumgart beim FC zudem erfolgversprechend. Anders als beim BVB könnte Tigges in Köln noch häufiger als Zielspieler gesucht werden, der die Bälle festmacht und weiterspielt. Insgesamt ist der Transfer für den 1. FC Köln positiv zu bewerten, sollte Tigges seine zweifelsfrei vorhandenen Qualitäten dauerhaft unter Bundesliga-Niveau unter Beweis stellen können.
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*Dieser Text stammt von der Fußball-Consultancy CREATEFOOTBALL GmbH, die national wie international Profivereine, Berateragenturen sowie Medienanstalten in den Themenfeldern Datenscouting und -analyse berät.
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