Ondrej Duda weht beim 1. FC Köln dieser Tage ein eisiger Wind entgegen. Während Steffen Baumgart seinen Spielmacher nach zuletzt schwachen Leistungen schützt, nimmt die Kritik im Umfeld des Klubs zu. Der Slowake nutzt nun die Länderspielpause, um den Kopf frei zu bekommen. Er weilt in seiner Heimat und ist seit Mittwoch Anteilseigener seines Heimatklubs.
Ondrej Duda wurde in Snina geboren, ganz im Osten der Slowakei zur Grenze in die Ukraine. Als Jugendlicher wechselte der heute FC-Profi zum FK Kosice, knapp hundert Kilometer ins Inland. Dort spielte Duda zunächst im Nachwuchs, ehe er Profi wurde und seine Karriere ihn über Warschau, Berlin und Norwich nach Köln führte.
In dieser Woche weilt Duda wieder in seiner Heimat. In Kosice unterschrieb Duda am Mittwoch sogar einen Vertrag, allerdings nicht als Spieler, sondern als Anteilseigner. Der Slowake hat sich in jenen Klub eingekauft, bei dem er einst Profi wurde. “Dieser Klub ist mir von allen, für die ich schon gespielt habe, am nächsten. Daher habe ich diese Chance mit großer Freude ergriffen. Es bedeutet mir sehr viel, weil ich hier fußballerisch aufgewachsen und die wichtigsten Jahre meiner Karriere verbracht habe”, sagte Duda.
Vorbild in Kosice – Kritik in Köln
Dušan Trnka, Präsident des Vereins, freute sich über den prominenten Investor: „Wir sind begeistert, dass wir Ondrej Duda als neuen Aktionär des FK Kosice begrüßen dürfen. Er ist dem Verein emotional eng verbunden. Ondrej ist ein Vorbild für unsere jungen Spieler in der Akademie und ein Garant für die Entwicklung des Vereins. Wir sind überzeugt, dass der FK Kosice Ondrejs Kontakte im europäischen Fußball nutzen kann, um den Fußball in Kosice und in der Slowakei weiter zu entwickeln.”
Für Duda dürften diese Tage eine willkommene Abwechslung zu seiner Situation beim 1. FC Köln sein. Bei den Geißböcken stand der 27-Jährige zwar in den letzten beiden Pflichtspielen gegen den 1. FC Slovacko und den VfL Bochum zwar in der Startelf. Doch der Spielmacher konnte nicht überzeugen. Im Gegenteil: Insbesondere in Bochum gelang dem Techniker praktisch nichts, wie schon gegen die Tschechen musste Duda auch beim VfL nach einer Stunden vom Feld.
Die enttäuschenden Leistungen (bislang sieben Einsätze, null Tore, null Vorlagen) reihen sich ein in Monate der Spekulationen über einen Transfer des Offensivspielers. Intern hat man zwar Dudas Fehlverhalten aus dem Saisonendspurt (Steffen Baumgart hatte Duda zwischenzeitlich suspendiert) aufgearbeitet und ad acta gelegt. Doch trotz der Verletzung von Spielmacher-Konkurrent Mark Uth konnte Duda bislang seine Einsatzzeiten nicht für Eigenwerbung nutzen.
Sein Trainer schützt ihn jedoch weiterhin. Baumgart ist dafür bekannt, sich vor seine Spieler zu stellen, solange diese im Training und im Spiel ihre Laufarbeit verrichten und insbesondere gegen den Ball die taktischen Vorgaben erfüllen. Duda lief nachweislich viel, arbeitete zurück. Und so sagte der 50-Jährige nun im kicker-Interview: “Hier wird oft nur der Mensch attackiert. Als wolle er nicht, als habe er keine Lust, als würde er das absichtlich machen. Damit habe ich ein Problem.” Und weiter: “Duda hat sich nichts zuschulden kommen lassen im Sinne des Kollektivs. Er gibt Gas und versucht, die Dinge umzusetzen. Dabei macht er nicht alles richtig, das stimmt. Aber so schlecht, wie er gemacht wird, ist er nicht. Da lasse ich es nicht zu, dass einer meine Familie attackiert. Das sind meine Jungs, das meine ich so, wie ich das sage.”
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