Die U19 des 1. FC Köln hat das A-Junioren-Derby bei Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (2:0) gewonnen. Die Geißböcke fuhren einen am Ende verdienten Sieg beim Erzrivalen ein und machten es den Bundesliga-Profis damit schon einmal vor. Doch nach dem Schlusspfiff kam es zu unschönen Szenen und einer Rudelbildung zwischen beiden Mannschaften, die wohl ein Nachspiel haben wird.
Nach der unnötigen wie ärgerlichen Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen am Dienstag zuhause wollte die U19 des 1. FC Köln am Samstag wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Und für ein Ausrufezeichen einen Tag vor dem großen Bundesliga-Derby zwischen den beiden Klubs.
Doch die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck musste zunächst einen personellen Rückschlag hinnehmen und nicht nur auf den länger verletzten Damion Downs verzichten, sondern auch noch auf Top-Stürmer Jaka Cuber Potocnik. So ruhten die Hoffnungen in Kölns Offensive vor allem auf den Schultern von Justin Diehl. Und dieser enttäuschte die Hoffnungen nicht.
Diehl und Kujovic bringen FC in Führung
In der ersten halben Stunde hatte der FC noch Probleme. Doch in der 33. Minute konnten die Gladbacher einen Angriff nicht zum Abschluss bringen. Der weite Befreiungsschlag der Geißböcke vom eigenen Strafraum landete in der gegnerischen Hälfte im Rücken der Borussen-Abwehr. Diehl hatte genau darauf gelauert und erlief den Ball. Der Junioren-Nationalspieler zog von links unaufhaltsam in den Strafraum und in die Mitte. Am Elfmeterpunkt schloss er mit rechts ab und traf zum 1:0 ins lange Eck.
Die umjubelte Führung, die befreiend wirkte. Der FC fortan flüssiger im Spiel nach vorne und mit weiteren Chancen. So auch in der 41. Minute, als sich die Geißböcke über links nach vorne kombinierten. Linksverteidiger Matti Wagner konnte von der Grundlinie aus einen Pass flach in den Rückraum spielen. Dort hatte die Borussia ganz viel Platz gelassen, sodass FC-Talent Emin Kujovic einlief und frei zum Schuss kam. Der Ball landete flach im Eck – das 2:0 für die Geißböcke noch vor der Halbzeit.
Erst Wagner verletzt, dann Anschlusstor
Die zweite Halbzeit begann mit einem weiteren Verletzungsschock. Matti Wagner blieb nach einem Zusammenprall bei einem Eckball liegen, versuchte weiterzuspielen, musste dann aber ausgewechselt werden. Der nächste personelle Rückschlag für die Ruthenbeck-Elf, nachdem Damion Downs am Freitag am Meniskus operiert wurde und monatelang ausfallen wird. Auch Arda Süne mit seinem Sehnenriss wird länger ausfallen.
In der 60. Minute konterte der FC mustergültig, sodass Diehl das 3:0 auf dem Fuß hatte. Der Angreifer leitete die Chance selbst über links ein, schickte Max Finkgräfe auf links, der im Strafraum quer legte und Diehl aus zehn Metern zum Schuss kam. Doch Florian Dimmer im Gladbacher Tor klärte in höchster Not und verhinderte den dritten Kölner Treffer.
In der 74. Minute kam die Borussia zurück in die Partie. Nach zwei unglücklichen Zweikämpfen im Mittelfeld tropfte der Ball plötzlich hinter die Kölner Verteidiger und in den Lauf von Noah Adedeji. FC-Keeper Alessandro Blazic entschied sich dem Gladbacher entgegen zu stürmen, obwohl er keine Chance hatte an den Ball zu kommen. Und so hob Adedeji das Leder über Blazic hinweg zum 2:1-Anschluss ins Tor.
Entscheidung kurz vor Schluss – dann Rudelbildung
Der sportliche Schlusspunkt blieb jedoch den Geißböcken vorenthalten. In der Nachspielzeit setzte der FC auf Konter. Einen Angriff des FC wollte ein Gladbacher Abwehrspieler klären. Doch der Befreiungsschlag wurde zum Querschläger. Dieser landete vor dem Füßen des eingewechselten Jakob Krautkrämer, der alleine vor Dimmer keine Mühe hatte zum 3:1-Endstand einzuschieben. Der umjubelte Schlusspunkt zum Derbysieg!
Danach jedoch wurde es noch einmal emotional. Mit dem Schlusspfiff wurde Meiko Wäschenbach an der Seitenlinie unsanft abgeräumt. Ein unnötiges Frust-Foul eines Gladbachers, das die Kölner Ersatzbank auffahren ließ. Während der Schiedsrichter die Partie abpfiff, stürmten die Ersatzspieler und Betreuer beider Mannschaften aufeinander zu. Es entstand eine Rudelbildung, in Folge derer der Schiedsrichter zwei Rote Karten aussprach. Stefan Ruthenbeck hatte zu diesem Zeitpunkt beim Schiedsrichter gestanden. Ob eine der Platzverweise gegen den FC-Coach galten, wurde nicht eindeutig ersichtlich und wird wohl erst aus dem DFB-Spielbericht hervorgehen.
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