Luca Kilian hat den 1. FC Köln beim 1. FSV Mainz 05 etwas Zählbares gekostet. Der Innenverteidiger stand im Duell mit seinem Ex-Klub völlig neben sich. Erst verursachte er das 0:1, dann flog er zum zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison mit Gelb-Rot vom Platz. Der 23-Jährige erlebt bislang eine problematische Saison und muss an seinem Umgang mit Fehlern arbeiten.
Eine niedrige einstellige Millionensumme hatte der 1. FC Köln vor der Saison für Luca Kilian an den 1. FSV Mainz 05 überwiesen. Bei den Rheinhessen hatte der Innenverteidiger keine Zukunft mehr – und selbst auch kein Interesse daran, nach seiner Leihe zum FC noch einmal nach Mainz zurückzukehren. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub mit Trainer Bo Svensson, der Kilian öffentlich kritisiert hatte, erlebte der Abwehrspieler nun einen rabenschwarzen Tag.
Hatte Kilian im letzten Aufeinandertreffen noch das Tor zum umjubelten 3:2-Sieg erzielen können, leitete der Kölner nun die haarsträubende 0:5-Pleite mit zwei individuellen Fehlern an. Dabei wurde Kilian bereits zum zweiten Mal in dieser Saison nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Union Berlin vom Platz gestellt. Ein alles in allem mehr als bitterer Freitagabend für den 23-Jährigen.
Kilians Berg- und Talfahrt
Ohnehin ist Kilians Saison bislang noch von Rückschlägen geprägt. Nach schwacher Vorbereitung bekam er von Baumgart eine öffentliche Ansage. Der Ziehsohn des FC-Trainers musste sich erst in die Mannschaft kämpfen und profitierte dabei auch von der Verletzung von Jeff Chabot, sodass er fortan seinen Stammplatz in der Bundesliga neben Timo Hübers sicher hatte. Schließlich galt Nikola Soldo zunächst nicht als ernsthafte Alternative. Das Problem: Sicherer machte diese Sicherheit Kilians Spiel nicht.
Im Gegenteil: Schon gegen Union sah er Gelb-Rot und zeigte eine insgesamt schwache Leistung. Gegen Augsburg sah er bei beiden Gegentoren nicht gut aus. Auch in Wolfsburg hatte er große Problemen, genauso wie auf europäischer Bühne. Gegen Slovacko und Belgrad unterliefen ihm jeweils Fehler, die zu Gegentoren führten. Viel zu selten glänzte er wie beim Sieg gegen Dortmund oder beim Unentschieden in Leipzig. Nun der Tiefpunkt ausgerechnet in Mainz gegen seinen Ex-Klub.
Keller erklärt Problem des Spielers
Doch woran liegt Kilians Formkrise? Sportchef Christian Keller hatte kürzlich im GEISSBLOG-Interview ein Lob für den Spieler mit deutlicher Kritik verpackt: “Luca hat schon gutes Bundesliga-Niveau, wenn er auf Sendung ist”, sagte Keller und führte das Kopfproblem des Spielers aus: “Wenn ihm ein Fehler passiert, verliert er ab und an noch seinen Fokus, weil er sich zu sehr mit diesem Fehler beschäftigt. Dadurch kommen dann Folgefehler. Er wird noch lernen, dass er schneller abhaken muss.”
In Mainz konnte man dieses Phänomen deutlich beobachten. Beim 0:1 machte er seinen ersten Fehler an der Mittellinie, wollte diesen umgehend korrigieren und verursachte übermotiviert den Elfmeter, weil er in einen Zweikampf ging, den er nicht gewinnen konnte. Bei der Gelb-Roten Karte unterlief ihm eine kolossale Fehleinschätzung, die sein Trainer hinterher mit deutlichen Worten kritisierte: “Er muss den Laufweg mit seinem Gegenspieler einfach mitmachen, anstatt in den Körper zu gehen. Das ist ärgerlich, weil es nicht das erste Mal passiert.”
Und so wird sich Kilian nun erneut aus seinem Tal heraus kämpfen müssen. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim wird der Innenverteidiger jedoch am nächsten Bundesliga-Spieltag zunächst einmal wieder zuschauen müssen. Doch in der Conference League bietet sich dem gebürtigen Wittener schon am Donnerstag gegen Slovacko womöglich die nächste Chance, es besser zu machen. Der Unterstützung seiner Mannschaft und insbesondere seines Trainers darf sich Kilian dabei sicher sein.
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