Der 1. FC Köln muss beim 1. FC Slovacko offenbar auf beide Linksverteidiger verzichten. Jonas Hector und Kristian Pedersen brachen am Mittwoch jeweils das Abschlusstraining verletzt ab. Steffen Baumgart steht damit vor einer großen Herausforderung: Nicht nur muss er personell experimentieren, sondern womöglich auch in der taktischen Grundordnung.
Aus Uherské Hradiště berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Der 1. FC Köln ist dieser Tage vom Verletzungspech verfolgt. Jonas Hector wurde von Eric Martel unglücklich am Fuß getroffen, sodass der FC-Kapitän im Městský Stadion Miroslava Valenty von zwei Betreuern gestützt den Platz verlassen musste. Kristian Pedersen hingegen schlich unbemerkt in die Kabine, nachdem er bereits seit Tagen über Probleme an der Achillessehne geklagt hatte.
So steht Steffen Baumgart vor dem Conference-League-Spiel beim 1. FC Slovacko plötzlich ohne Linksverteidiger da. Am Mittwochabend machte der 50-Jährige aus der misslichen Lage keinen Hehl. “Dass das die Stimmung trübt, hat man im ersten Moment gemerkt – auch bei mir”, sagte Baumgart. “Jetzt müssen wir klar sein, den Kopf hochnehmen und Lösungen finden.”
Lösung 1: Viererkette beibehalten
Die einfachste Lösung wäre, wenn Baumgart die Viererkette in der Defensive beibehalten und Benno Schmitz nach links hinten beordern würde. Sofern Kingsley Schindler nach seinem Schlag aufs Knie im Training fit genug ist, wäre so die Viererkette gewahrt. Luca Kilian wird, weil in der Liga gesperrt, wohl erneut spielen und Timo Hübers eine Verschnaufpause geben.
Im Mittelfeld ist einiges offen, weil nicht klar ist, wen Baumgart für die Liga schonen wird. Denis Huseinbasic hat sich einen weiteren Startelf-Einsatz verdient, ebenso der zuletzt formverbesserte Ondrej Duda. Im Angriff scheint derweil klar, dass Sargis Adamyan auflaufen wird. Ob Florian Dietz nach zuletzt enttäuschenden Vorstellungen wieder beginnen darf, ist dagegen offen. Mark Uth wäre eine spielstärkere Alternative, zumal der Angreifer Spielpraxis bekommen muss.
So könnte der FC mit Viererkette spielen: Schwäbe – Schindler, Soldo, Kilian, Schmitz – Skhiri – Huseinbasic, Duda, Kainz – Adamyan, Dietz
Lösung 2: Dreierkette als Experiment
Das weitaus größere Experiment wäre die Dreierkette in der Defensive, eine Variante, die Baumgart noch nie in einem Pflichtspiel mit den Geißböcken spielen ließ. Der FC-Trainer nannte sie nun aber eine “hohe Wahrscheinlichkeit” aufgrund der Ausfälle hinten links. Eine Dreierkette würde zudem die Frage aufwerfen, ob vor ihr mit einem Fünfer-Mittelfeld und Zweier-Sturm agiert werden würde oder in einem 3-4-3.
Wahrscheinlich wäre, dass im Fall einer Dreierkette auf der rechten Seite Schmitz und auf der linken Seite Kainz die Flanken alleine besetzen würden. Daneben und davor sind die Plätze hingegen ähnlich offen wie in der Viererkette. Baumgart sind nach den zahlreichen Ausfällen die Optionen schrittweise ausgefallen, sodass Spieler wie Tigges, Maina, Skhiri, Kainz und Hübers eigentlich Kandidaten für eine Pause wären, um für Hoffenheim fit zu sein. Doch wie viele Wechsel verträgt der FC in dieser brisanten Personallage? Das wird sich am Donnerstag zeigen, wenn um 18.45 Uhr der Anpfiff im tschechischen Uherské Hradiště ertönt.
So könnte der FC mit Dreierkette spielen: Schwäbe – Soldo, Kilian, Hübers – Schmitz, Huseinbasic, Skhiri, Kainz – Adamyan, Dietz, Duda
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!