Noah Katterbach hat am Sonntag seinen Einstand im HSV-Trikot gefeiert. Beim Zweitligisten will sich die Leihgabe des 1. FC Köln in der Rückrunde durchsetzen. Auch, um dann von den Hamburgern fest verpflichtet zu werden und dem FC endgültig den Rücken zu kehren.
Eine wirkliche Aktion hatte Noah Katterbach am Sonntag im Volksparkstadion nicht mehr. Der Hamburger Neuzugang wurde erst in der letzten Minute der Nachspielzeit für Bakery Jatta eingewechselt. Immerhin durfte der Linksverteidiger seinen ersten Sieg mit dem HSV mit seinen neuen Teamkollegen auf dem Platz feiern. Mit 4:2 setzte sich der Aufstiegsanwärter gegen Eintracht Braunschweig durch.
Bei den Hanseaten befindet sich die Leihgabe des 1. FC Köln aktuell im Konkurrenzkampf mit Miro Muheim. Der Schweizer, der im vergangenen Sommer vom FC St. Gallen nach Hamburg gewechselt war, hat aktuell noch die Nase vorn. In den kommenden Wochen will Noah Katterbach dem 24-Jährigen jedoch Konkurrenz machen und sich selbst für Startelfeinsätze empfehlen.
FC plant ohne Katterbach
Die wird der Eifeler auch benötigen, um sich für eine mögliche feste Verpflichtung im Sommer interessant zu machen. Der 1. FC Köln zumindest hat sich mit der Verpflichtung von Leart Paqarada bereits auf ein mögliches Karriere-Ende von Jonas Hector vorbereitet. Wirklich Platz im Kader hätten die Kölner daher für Katterbach ohnehin nicht. Und schon gar nicht, sollte der FC-Kapitän noch ein weiteres Jahr dranhängen.
Diesen Fingerzeig wird auch Noah Katterbach registriert haben, der beim FC Basel zuletzt nicht mehr zum Zug gekommen war und deshalb mit dem Wechsel zum HSV nach einer Veränderung gestrebt hatte. Entsprechend hofft das Kölner Eigengewächs auch auf einen Verbleib in Hamburg über den Sommer hinaus. “Wenn der HSV mich im Sommer fest verpflichten will, würde ich mich freuen. Das ist mein Ziel”, machte Katterbach jüngst in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt deutlich. Im Idealfall würde der Abwehrspieler in der kommenden Saison dann wieder in der Bundesliga auflaufen. “Der Aufstieg ist ein geiles Projekt. Dafür will ich alles geben.”
Dass die Karriere des großen Talentes beim 1. FC Köln derart ins Stocken kam, ist dabei fast schon tragisch. Als zweifacher Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold (2018, 2020) feierte Katterbach am 5. Oktober 2019 sein Bundesliga-Debüt beim FC Schalke. In der Folge spielte sich der damals 18-Jährige in der Startelf des FC fest und gehörte zu den neuen Shootingstars bei den Geißböcken, denen eine große Karriere vorausgesagt wurde.
Katterbach: “Es ging vielleicht zu schnell”
In den darauffolgenden Spielzeiten war Katterbach jedoch in ein sportliches Loch gefallen. Der Abwehrspieler schien sich zwischenzeitlich mehr mit seinem Leben außerhalb des Profi-Fußballs zu befassen als mit seinen Leistungen auf dem Platz. Bereits im Abstiegskampf unter Friedhelm Funkel wurde der Linksverteidiger immer seltener berücksichtigt. Als Steffen Baumgart beim FC schließlich das Ruder übernahm, sah sich Katterbach sogar in der zweiten Mannschaft wieder.
“Im Nachhinein ging alles sehr schnell, vielleicht etwas zu schnell”, vermutete Katterbach nun die Gründe hinter seinem Leistungstief. Auf solch einen Rückschlag sei der inzwischen 21-Jährige auch nicht vorbereitet gewesen. “Das wäre aber vermutlich wichtig, weil es bei jedem Fußballer früher oder später mal passiert. Es ist nicht leicht, mit Rückschlägen umzugehen, wenn man nicht darauf vorbereitet ist”, reflektierte der HSVler und nahm dabei auch sein Umfeld in die Pflicht. “Mit dem Druck, der von außen entsteht und den man sich selbst macht, muss man sich beschäftigen. Man sollte als junger Spieler frühzeitig darauf aufmerksam gemacht werden.”
Aus den persönlich schwierigen Zeiten habe Katterbach jedoch gelernt. Nun jedoch blickt der U21-Nationalspieler nach vorne und hat den Aufstieg mit dem Hamburger SV fest im Blick, damit es im Sommer ein Wiedersehen mit dem 1. FC Köln geben kann. Ob als Spieler oder als Gegner in der Bundesliga – das entscheiden die nächsten Monate.
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