Für die Darmstädter war sofort klar: eine Tätlichkeit, Modeste hätte beim Stand von 2:0 für die Geissböcke mit Rot vom Platz gehen müssen. Für Trainer Peter Stöger hingegen keine nennenswerte Sache: “Tony will sich lösen, trifft ihn. Vorher aber sucht Sulu irgendetwas mit seiner Hand in Tonys Gesicht. Es war eine Situation von vielen und so hat es der Schiedsrichter auch eingeschätzt.”
Frings poltert – Schmadtke diplomatisch – Was macht der DFB?
Lilien-Coach Torsten Frings, auf der anschließenden Pressekonferenz ohnehin angefressen und unter Dampf, polterte dagegen los: “Ich sehe das komplett anders, für mich war das eine klare Rote Karte. Es war kein Losreißen, sondern ein rechter Schwinger.” Diese Meinung teilte auch Schiedsrichter-Experte Peter Gagelmann, der bei Sky von einer “unnatürlichen Handbewegung” und einer “klaren Roten Karte” sprach. Zumindest ungewöhnlich fand FC-Sportchef Jörg Schmadtke die Aktion. “Die Bewegung sah schon komisch, merkwürdig aus. Das hätte der Schiedsrichter anders entscheiden können.”
Die Frage ist nun, wie der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes die Situation bewertet. Und vor allem, ob Schiri Kampka diese bereits bewertet hat. Die Fernsehbilder zeigen, dass der Unparteiische nur fünf Meter weit weg stand und die Aktion genau in seinem Blick stattfand. Demzufolge müsste Kampka die Situation bereits bewertet und damit eine Tatsachenentscheidung getroffen haben. Doch der DFB ist dafür bekannt, dass er diese Haltung je nach Aktion mal in die eine und mal in die andere Richtung auslegt. Wird er nun also ermitteln?
Stöger ist fest davon überzeugt, dass Modeste am kommenden Samstag gegen Wolfsburg mit von der Partie sein und nicht gesperrt werden wird. “Nein, das war eine klare Situation.” Dennoch holte Stöger seinen Schützling am Samstag lieber schon nach 50 Minuten persönlich vom Platz. Etwas, dass der FC-Coach sogar schon vor der Halbzeit-Pause überlegt hatte. “Wir haben schon in der ersten Hälfte überlegt ihn rauszunehmen”, sagte Stöger und schickte einen letzten Gruß an den Gegner. “Das war schon sehr grenzwertig, was für Provokationen in seine Richtung kamen. In der Halbzeitpause haben wir uns entschieden, ihn noch mal rauszuschicken. Aber das haben wir nach ungefähr acht Sekunden wieder fallen lassen.” So war Modestes Dienst am Samstag schon früh beendet. Bleibt die Hoffnung, dass nun keine Zwangspause folgt.
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