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Daum lobt und überrascht mit eigenwilliger Analyse

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Zweieinhalb Jahre Träumerei mit Heiland Christoph Daum: Zwischen November 2006 und Sommer 2009 war der FC wieder wer - ehe Daum ging und einen Scherbenhaufen hinterließ. Erinnert Ihr Euch noch, dass er später mit Eintracht Frankfurt abstieg? Zuletzt war er in Bursaspor tätig, ist seit März 2014 ohne Job.

Christoph Daum hat mit der ihm eigenen Art die Entwicklung des 1. FC Köln gelobt und den Geissböcken ein gutes Zeugnis ausgestellt. Der 61-Jährige beklagte aber auch, dass es das Umfeld gewesen sei, das ihm zu seiner zweiten Amtszeit als Effzeh-Coach das Leben schwer gemacht habe.

Köln/München – Im “Doppelpass” bei “Sport1” erklärte Daum am Sonntag: “Als ich dort Trainer war, hatte ich ein Umfeld, in dem ich sagen musste: Leute, Ihr zwingt meine Mannschaft in einen Supermann-Anzug rein, der ihr gar nicht passt.” Daum überraschte mit der Ansicht, nicht er selbst, Michael Meier oder Wolfgang Overath seien es gewesen, die nach dem Aufstieg 2008 von der Rückkehr nach Europa gesprochen hätten, sondern das Kölner Umfeld.

Unaufgeregtheit macht FC unglaublich stark

Immerhin, so Daum, sei das mittlerweile anders. “Heute wird nicht gleich wieder vom internationalen Wettbewerb gesprochen. Das Anspruchsdenken wird sehr realistisch gehalten. Man träumt nicht gleich wieder von der Europa League.” Das Neue in Köln sei eine “wohltuende Unaufgeregtheit, die den Klub so unglaublich stark macht”.

In der Talkrunde am Münchner Flughafen saßen neben Daum unter anderem auch CDU-Politiker und FC-Fan Wolfgang Bosbach, Ex-FC-Coach Peter Neururer und Mirko Slomka. Und sie alle hatten viel Lob für den neuen Kölner Weg parat. Bosbach konnte sich zunächst eine Spitze gegen Daum nicht verkneifen. Die wohltuende Unaufgeregtheit “liegt natürlich auch am Trainer mit seiner ruhigen Art”.

Stöger finde ich herausragend als Trainer

Anschließend nannte die Runde unisono das Verhältnis zwischen Manager Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger als Hauptgrund für den Aufschwung in den letzten Jahren. “Das Zusammenspiel Trainer und Manager passt”, sagte stellvertretend Mirko Slomka. “Das ist auch bei anderen Klubs entscheidend. Wolfsburg mit Allofs und Hecking, Gladbach mit Eberl und Favre, Augsburg mit Reuter und Weinzierl. Alles Top-Teams, die funktionieren und erfolgreich sind. Das sieht man jetzt auch in Köln.”

Peter Stöger und Jörg Schmadtke.
Peter Stöger und Jörg Schmadtke.

Peter Neururer zeigte sich zudem begeistert von der Arbeit seines österreichischen Kollegen. “Stöger finde ich herausragend als Trainer”, lobte Neururer, “weil er eine taktische Ausrichtung spielen lässt, die zugeschnitten auf die Stärken seiner Spieler ist und nicht irgendwelchen Hirngespinsten folgt.” Es sei in der vergangenen Saison vollkommen richtig gewesen, mit einer extrem defensiven Ausrichtung aufzulaufen. “Stöger hat genau das gemacht, was der FC gebraucht hat.”

Daum meinte derweil, dass ihm selbst Stögers Möglichkeiten von heute nicht vergönnt gewesen seien. “Vor einigen Jahren wäre man bei diesem Spielstil noch auf die Barrikaden gegangen.” Er meinte das Umfeld des Effzeh. Jenes, das ihm zwischen 2006 und 2009 den Erfolg verwehrte.

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