Dass die Spieler lieber in der Kabine jubelten, hatten sie untereinander beschlossen. In der Hoffnung, dass es künftig bei Heimspielen wieder hoch her gehen wird. “Natürlich wissen wir, dass die Jungs lautere Kehlköpfe haben”, sagte Leonardo Bittencourt. “Es ist immer schön, wenn alle draußen Volldampf geben, weil uns das auf dem Platz pusht. Ich hoffe, dass sie das nächste Mal wieder lauter sind.”
Die Hoffnung teilt auch Peter Stöger. Doch der Österreicher konnte dem Entschluss einiger Anhänger, das Spiel größtenteils schweigend zu verfolgen, wenig abgewinnen. “Ich finde es schade. Es ist lange her, dass man dieses Spiel gewonnen hat. Das war eines der ersten Dinge, die man mir gesagt hat, als ich hergekommen bin: man will gegen Gladbach gewinnen. Dass wir es dann nicht in einer großen Gruppe nicht zelebrieren konnten, finde ich merkwürdig.”
Aber auch in der Südkurve selbst hatte es über das gesamte Spiel hinweg Verstimmung zwischen einzelnen Fan-Gruppen gegeben. Die Protest-Supporter hatten zahlreiche Schriftbänder, Schilder und Banner mitgebracht, um gegen Ticket-Personalisierung, reduzierte Kartenkontingente und Kollektivstrafen und für die deutsche Fankultur zu protestieren. Die Aktionen trafen aber nicht überall auf Gegenliebe. Es gab fortlaufende Diskussionen und verbale Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der Aktion, Banner wurden versucht wieder herunterzureißen, andere nicht vollständig in die Höhe gehalten.
Ausgerechnet im Moment des so ersehnten Derby-Sieges gegen Borussia Mönchengladbach waren sich Anhänger untereinander und Fans mit Spielern nicht einig. Der 19. September 2015 war eben ein besonderer für den 1. FC Köln und seine Anhängerschaft.
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