Kevin Vogt und Peter Stöger: Der 1. FC Köln gewinnt das Derby bei Bayer Leverkusen mit 2:1. (Foto: MV)

Kevin Vogt im Interview: "Uns Spieler nervt es am meisten"

Gibt es denn ein Ziel für die letzten drei Spiele?
Kein Ziel, aber jeder kann sich sicher sein: Uns Spieler nervt es am meisten, dass wir keine Tore schießen und uns nicht belohnen. Gegen Hoffenheim und Mainz, bei all den Chancen keine drei Punkte mitzunehmen? Da sitzen wir danach zusammen, ärgern uns und sehen das am kritischsten. Oder nach Darmstadt: Bei allem Respekt, aber es ist schon unser Anspruch, solche Spiele zu gewinnen. Dennoch: Letzte Saison hatten wir Spiele gegen die direkte Konkurrenz, die haben wir teilweise in der 90. Minute noch aus der Hand gegeben und noch verloren.

Dreckige Siege fehlen uns

Zum Beispiel gegen Augsburg.
Da sind wir jetzt aber einen Schritt weiter. Ich jedenfalls komme vom Platz und habe das Gefühl, dass wir weiter weg von einer Niederlage und dafür viel näher an einem Sieg dran waren. Der nächste Schritt wäre jetzt, den Dreier zu holen. Diese dreckigen Partien zu gewinnen, dazu fehlt uns noch was. Wenn wir den Schritt noch hinbekommen, sind wir auf einem richtig guten Weg.

Mal zu Ihnen persönlich: Sie sind ein Spieler, der bei den Anhängern polarisiert. Können Sie sich einen Reim darauf machen?
Vielleicht gibt es bei mir wirklich kein Mittelding. Die einen sagen: Boah, das finde ich echt gut, was der spielt. Die anderen sagen: Nee, der Typ ist echt nicht mein Spieler. Aber damit komme ich klar. Wer Übersteiger und Hackentricks bewundern will, für den wird es wohl eher schwieriger sein, meinen Spielstil zu mögen. (lacht)

1:1-Unentschieden gegen Wolfsburg: Kevin Vogt im Clinch mit Daniel Caligiuri. (Foto: JS)
Sucht auch mal den Konflikt auf dem Rasen: Kevin Vogt. (Foto: JS)

Wie gehen Sie damit um?
Für mich ist es schwer bis unmöglich, auf die Meinung von Außenstehenden Einfluss zu nehmen. Meine Leistung auf dem Platz sollte mein Sprachrohr sein. Ich bin nicht der Typ, der sich jede Woche gerne vor die Kameras stellt, was vielleicht dazu führt, dass ich nicht immer so positiv wahrgenommen werde. Ich sage eben nicht jede Woche zu allem was. Das halte ich einfach nicht für notwendig. Wenn das ein Grund ist, warum mich manche kritisch sehen, dann komme ich damit gut zurecht.

Auf dem Platz sieht das anders aus. Wie sehen Sie Ihre Rolle?
Neben dem Platz muss ich kein Lautsprecher sein. Auf dem Rasen ist das was anderes. Das gibt meine Position her, aber ich bin auch von meinem Naturell her so. Ich versuche, Verantwortung zu übernehmen. Ich brauche es aber nicht, dass man mir sagt: Kevin Vogt ist der Chef. Meine Mitspieler sind mir wichtig. Wir müssen uns positiv unterstützen, aber auch mal wachrütteln. Wenn ich mal nicht ganz auf der Höhe bin, darf aber auch mein Nebenmann rufen: ‚Kev, konzentrieren jetzt!’ Das gehört dazu. Das dürfen wir auch nie verlieren.

Müssen uns nicht zusammenscheißen

Peter Stöger hat von seinen Spielern als ‚Ministranten’ gesprochen. Gibt es auch kernige Typen in der Mannschaft?
Ich glaube schon, dass wir die Typen haben, die auch mal dazwischen hauen. Es ist wichtig, auch mal klarere Worte zu finden. Es ist nicht so, dass wir uns jedes Mal in der Kabine zusammenscheißen müssen. Das spricht für uns. Aber wenn etwas überhaupt nicht geht oder jemand meint, nicht mitziehen zu müssen, haben wir die richtigen Leute, die dann klare Worte finden.

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