Auch Sportchef Jörg Schmadtke erklärte nach der Partie, was der Effzeh eigentlich vor hatte: mit sehr hohem Pressing den ohnehin verunsicherten HSV in die Bredouille bringen “und so das Publikum von Anfang an zu emotionalisieren”. Elf Mann plus Fans gegen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzende Hamburger – doch das Team von Markus Gisdol machte es clever.
Es war für sie durch meine Fehleinschätzung schwerer
Statt mit langen Bällen, wie von Köln erhofft, löste der Tabellenletzte viele Situationen spielerisch und durchbrach so immer wieder die erste Pressingreihe der Geissböcke. Lehmann und Höger fanden sich so oft in Unterzahl wieder, Hector und Risse mussten sich beeilen, um rechtzeitig hinten auszuhelfen. “Wir wollten sie früh stören und lange Bälle provozieren. Das hat nicht funktioniert”, gestand Stöger, der daraufhin in der Halbzeitpause umstellte.
Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch immer ein Problem: Artjoms Rudnevs oder Yuya Osako mussten im nun wieder hergestellten 4-4-2 die linke Außenbahn übernehmen. Dies gelang nur bedingt und wurde erst besser, als Simon Zoller ins Spiel kam. “Das war nicht optimal, weil außen weder für Rudi noch für Yuya die erste Position ist.” Der FC-Coach nahm seine Stürmer, die nur selten ihr Können aufzeigen konnten, in Schutz. “Das muss bei aller Bewertung bedacht werden”, nahm Stöger die Schuld auf sich. “Es war für sie durch meine Fehleinschätzung schwerer.”
Der GEISSBLOG.KOELN meint: Es waren bemerkenswerte Worte, die der Österreicher nach der Partie aussprach. Stöger nahm seine Spieler explizit in Schutz und gestand ein, sich in der taktischen Marschroute vertan zu haben. Dass ein Bundesliga-Trainer derart offen einen Fehler eingesteht, ist erfrischend ehrlich und leider selten geworden. Dass ein Trainer seinen Fehler dann aber noch während des Spiels korrigiert und das Spiel so noch gewonnen wird, ist noch seltener.
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