Das Risse-Drama: Er wollte nur noch aus dem Stadion

Marcel Risse bekam von dem Spiel nur noch das mit, was er von unterwegs im Auto via Radio oder Internet verfolgen konnte. Nachdem er in einem Zweikampf mit Andrej Kramaric zu Boden gegangen war, hatte er der Kölner Bank sofort signalisiert, dass es nicht mehr weitergehen würde. Ungläubig hatte er auf dem Boden gelegen, schon in diesem Moment wissend, was ihm drohte. Derart erschrocken, bat er die Betreuer darum, ihn noch während der ersten Hälfte aus dem Stadion zu führen.

Ich wollte nicht, dass die anderen Spieler ihn noch in der Kabine sehen

Das bestätigte Jörg Schmadtke dem GEISSBLOG.KOELN. “Marcel hat darum gebeten, so schnell wie möglich aus dem Stadion zu kommen”, sagte der Sportchef. Daraufhin hätten Risse, Schmadtke und die medizinische Abteilung beschlossen, den Spieler sofort zu weiteren Untersuchungen nach Köln zu bringen. “Ich habe gesagt: Sie sollen schauen, dass sie noch vor der Halbzeit wegkommen”, sagte Schmadtke weiter. “Ich wollte nicht, dass die anderen Spieler ihn noch in der Kabine sehen.”

Schmadtke und Stöger hatten zu diesem Zeitpunkt längst bemerkt, wie sich der Schock auf die Kölner Gemüter gelegt hatte. “Das hatte natürlich eine Wirkung”, sagte Schmadtke. “So eng, wie unsere Gruppierung ist, macht das besonders viel aus.” Es war bereits der fünfte Tiefschlag in dieser Saison, und an diesem Samstag in Sinsheim war es das erste Mal nicht mehr zu kompensieren. Nun gilt es jedoch, den Schock moralisch wie sportlich aufzuarbeiten. Denn schon in einer Woche wartet der nächste dicke Brocken: Borussia Dortmund.

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