Wenn der 1. FC Köln am Samstag beim RSC Anderlecht antritt, wird Sehrou Guirassy erneut nicht mit dabei sein. Der Franzose hat die kurze Vorbereitung inklusive aller drei Testspiele verpasst. Hat er damit für die Rückrunde schon wieder den Anschluss verloren? Beim Effzeh sieht man seine Situation gelassen.
Köln – Man kann mit Fug und Recht behaupten: Sehrou Guirassy erlebt beim 1. FC Köln bislang eine völlig verkorkste erste Saison. Erst schien sein Wechsel im Sommer vom OSC Lille bereits perfekt, dann diagnostizierten die Kölner Ärzte eine Knieverletzung. Der Wechsel platzte, um dann doch noch zustande zu kommen.
Ominöse Verletzung im Bremen-Spiel
Es begannen zwei Monate der Reha, des Einzeltrainings, des körperlichen Aufbaus. In einer fremden Stadt, in einem fremden Land, mit einer fremden Sprache. Eine ganz schöne Hürde für einen 20-Jährigen, zumal seine erhoffte Integrationsfigur, Anthony Modeste, mit den restlichen Profis auf dem Trainingsplatz stand, während Guirassy die meiste Zeit der ersten zwei Monate abseits seines neuen Teams trainieren musste.
Dann durfte er endlich ran, holte sich die nötige Spielpraxis über die U21 in der Regionalliga, bekam erste Kurzeinsätze und hoffte, im Winter den entscheidenden Schritt machen zu können, um eine echte Alternative zu werden. Doch dann verletzte sich Guirassy erneut. Eine Muskelverletzung nahm er vom Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen mit nach Köln und fiel gegen Leverkusen aus. Beim Effzeh spielte man die Blessur runter, sprach nach dem Bremen-Spiel lediglich von “muskulären Problemen”. Doch das Bremen-Spiel ist nun schon vier Wochen her. Die “muskulären Probleme” sind geblieben.
“Muskuläre Probleme” lassen alles offen
Der Ausdruck lässt alles offen. In der Bundesliga ist er weit verbreitet für einen prognostizierten Ausfall eines Spieler für wenige Tage. Doch beim FC hält man sich zum Schutze des jungen Spielers absichtlich mit genaueren Angaben zu seiner Verletzung zurück. Der einzig bekannter Fakt lautet: Seit vier Wochen kann Guirassy nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Trainer Peter Stöger brachte lediglich unter der Woche seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Guirassy in der kommenden Woche wieder einsteigen könne.
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