Offensiv-Verbindung gekappt: Wer bereitet nun den Weg?

Mit dem Hinweis, dass Osako eine “andere Qualität” habe, bezog sich Stöger vor allem auf die Art und Weise, wie der Japaner seine Rolle interpretiert. Doch auch die Quantität seiner Optionen ist eingeschränkt: Artjoms Rudnevs ist genauso verletzt wie Leonardo Bittencourt, Sehrou Guirassy ist nach seiner langen Verletzung noch nicht wieder fit für einen Startelf-Einsatz, Marcel Hartel fehlt Rot-gesperrt.

Zoller als zweite Spitze oder Jojic auf der Zehn?

Simon Zoller gilt als heißer Anwärter auf die Rolle als Osako-Ersatz. Der Stürmer holte sich zuletzt im Testspiel in Bergisch Gladbach mit drei Toren und zwei Vorlagen wichtiges Selbstvertrauen und könnte als zweite Spitze neben Modeste erstmals seit Monaten wieder auf seiner angestammten Position auflaufen. Er wäre nicht der Wandspieler wie Osako, sondern jener schnelle Angreifer, der freie Räume, die sein wuchtiger Sturmpartner schaffen würde, nutzen könnte, um weitergeleitete Bälle zu erlaufen und zu verwerten.

Milos Jojic dagegen könnte Osakos Rolle auf ähnlich spielerische Art, allerdings aus einer etwas anderen Position heraus übernehmen: als Zehner und damit auf der Position, die es eigentlich unter Stöger nicht gibt. In einem 4-2-3-1 könnte der Effzeh dies ändern und Jojic hinter dem Franzosen integrieren. Der Serbe zeigte sich zuletzt stark verbessert und gilt ohnehin als Anwärter auf einen Platz in der Startelf beim HSV.

Die nächsten drei Spielen werden zeigen, wo wir stehen

Und dann wären da noch zwei Youngster. Salih Özcan spielte bereits im Nachwuchs des Effzeh häufiger im offensiven Mittelfeld, holte sich zuletzt bei der U19-Nationalmannschaft neues Selbstvertrauen. Doch er verpasste durch die Länderspiele das Training in den vergangenen zehn Tagen. Ein Startelf-Einsatz wäre genauso eine Überraschung wie bei Hikmet Ciftci, der bereits zum Profi-Kader gehörte und diese Rolle zumindest theoretisch ausfüllen könnte.

“Wenn Pfeiler fehlen, ist das so. Aber mit der Unterschrift bei uns hat jeder Spieler in unserem Kader die Berechtigung und die Qualität, Bundesliga zu spielen”, sagte Stöger mit Blick auf die Herausforderungen in der Englischen Woche. “Die nächsten drei Spielen werden zeigen, wo wir stehen und ob wir weiter die Berechtigung haben, um Platz sechs mitzukämpfen.” Personalsorgen hin oder her, nach den vielen Ausfällen der letzten Monate ist die Lage zumindest nicht neu.

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