Jörg Schmadtke hatte diesen Trubel nicht mitbekommen. Der Sportchef war kurz nach Trainingsbeginn am Platz eingetroffen, hatte sich mit Peter Stöger ausgetauscht, das Trainingsspiel der Mannschaft beobachtet und war dann gut fünf Minuten vor Ende der Einheit wortlos wieder in der Geschäftsstelle verschwunden. Da wusste Schmadtke schon: Nach dem Training würde es zu einem wichtigen Gespräch kommen.
Wir haben ein gutes, offenes Gespräch geführt
Am Abend ließ sich Schmadtke dann von der Pressestelle des Klubs mit den Worten zitieren: “Wir haben nach dem Training mit Tony Modeste ein gutes, offenes Gespräch geführt. Wir haben vereinbart, dass wir uns zu den Inhalten nicht öffentlich äußern werden.” Wir, das dürften Schmadtke und sein Co-Geschäftsführer Alexander Wehrle gewesen sein, vielleicht auch Peter Stöger, dem auch daran gelegen sein dürfte, so langsam aber sicher zu wissen, ob er auch in der kommenden Saison auf Anthony Modeste setzen kann oder eher nicht.
Nach dem Training hatte sich Stöger noch diplomatisch gegeben und seinen Standpunkt der letzten Wochen wiederholt. “Wenn Tony hier ist, ist es wunderbar. Wenn ein Spieler den Wunsch hat sich zu verändern, stehe ich aber bei niemandem dem Glück im Weg.” Der Österreicher blieb seinem Weg treu, keinem Spieler das Gefühl zu geben, nicht willkommen zu sein. Alleine deswegen dürfte er sich allerdings gewundert haben, das Modeste erklärt hatte, der Klub habe ihm das Gefühl gegeben, ihn loswerden zu wollen.
Kam die Unterredung noch rechtzeitig?
Die Fronten sind nun erst einmal geklärt. Das Gespräch war nötig, längst überfällig, es hätte schon vor Wochen stattfinden sollen, wenn nicht gar müssen. Dann hätten viele Probleme, die nun die Beziehung zwischen Spieler und Klub belastet haben, verhindert werden können. Ob die Unterredung noch rechtzeitig kam, bleibt abzuwarten. So harmonisch wie Modestes Begegnung mit den Fans dürfte sie allerdings nicht ausgefallen sein.
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