Leonardo Bittencourt im Duell mit Vincent Geimer. (Foto: GBK)

Erst peinliche Vorstellung – dann Torfestival des Effzeh

Der 1. FC Köln hat beim TV Herkenrath zwei völlig verschiedene Halbzeiten gespielt. Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit siegte der Effzeh mit 7:2 (1:2). Nach 45 indiskutablen Minuten hatten die Geissböcke noch mit 1:2 gegen den Fünftligisten zurückgelegen.

Bergisch Gladbach – Der 1. FC Köln mag ein unbedeutendes Testspiel gegen einen Mittelrheinligisten am Ende souverän gewonnen haben. Die Leistung in der ersten Halbzeit dürfte Trainer Peter Stöger aber nicht unkommentiert lassen. Der Effzeh enttäuschte 45 Minuten lang auf ganzer Linie, drehte erst nach der Pause auf und machte den Klassenunterschied in Leistung und Toren deutlich.

Ausgangslage

Es sollte eine Bewährungschance für einige Spieler aus der zweiten Reihe werden. Marco Höger sollte einer der wenigen bleiben, die sie nutzte. Ohne neun Nationalspieler traten die Geissböcke im Testspiel an. Dennoch hätte der TV Herkenrath keine allzu große Hürde darstellen dürfen.

Moment des Spiels

Die erste Halbzeit des 1. FC Köln war nicht weniger als eine peinliche Vorstellung der Geissböcke. Herkenrath dagegen hatte große Lust am Fußballspielen – so auch in der 43. Minute. Ein Konter der Gastgeber, eine zu kurze Abwehr aus dem Zentrum, da rauschte Jasper Löffelsend heran und knallte das Leder aus 22 Metern per Direktabnahme ins lange Ecke. Die Zuschauer in der Belkaw-Arena rasteten aus, während die Geissböcke für ihre lustlose Vorstellung bestraft wurden.

Doppeltorschütze Jasper Löffelsend. (Foto: GBK)

Die wichtigsten Szenen

Keine sieben Minuten waren gespielt, da hatten die zwei besten Herkenrather an diesem Abend ihren ersten großen Auftritt: Linksaußen Vincent Geimer lief über 60 (!) Meter hinweg Leonardo Bittencourt davon, flankte im Strafraum angekommen in die Mitte, Löffelsend fackelte nicht lange und versenkte die Kugel aus elf Metern im Netz – sein erstes von zwei Toren. Und der Effzeh? Von den Geissböcken kam fast gar nichts. Behäbiges Aufbauspiel, Fehler in der Ballbehandlung, kaum ein ernsthaft geführter Zweikampf, dazu Sprints mit Seltenheitswert: Einzig Marco Höger war die Verärgerung über den schwachen Auftritt anzumerken. Wenig verwunderlich deshalb, dass ein Schuss des Mittelfeldspielers zum Ausgleich führte. TV-Keeper Timo Brauer ließ den Versuch nach vorne prallen und Sehrou Guirassy staubte ab.

Nach dem Seitenwechsel traf Dominique Heintz aus dem Gewühl heraus den Pfosten. Es war der Auftakt des eigentlich von Beginn an erwarteten Torfestivals. Pawel Olkowski wurde im Strafraum gefoult, Artjoms Rudnevs verwandelte zum 2:2 (57.). Nur Sekunden später steckte Milos Jojic den Ball zu Jhon Cordoba durch, der alleine vor dem Tor die Ruhe bewahrte und ins lange Eck traf. Und erneut nur eine Minute später bekam Simon Zoller den Ball noch nicht über die Linie, dafür traf Olkowski aus dem Rückraum. Aus einer sich anbahnenden Blamage machte der Effzeh in nur drei Minuten eine Führung. Herkenrath hatte in der Halbzeitpause seine Startelf vollständig ausgewechselt. Das nutzt der FC nun eiskalt. Rudnevs markierte das fünfte Tor, Cordoba legte Nummer sechs nach, ehe Rudnevs seinen dritten Treffer an dem Abend markierte. Nun lief alles, wie man es erwartet hatte, und nach 90 Minuten stand ein Ergebnis, das dem Liga-Unterschied gerecht wurde.

Starkregen zu Spielbeginn: Die FC-Bank nach nur wenigen Minuten verwaist. (Foto: GBK)

Fazit

Zum Lachen: Thomas Kessler ist nach seiner Hand-OP wieder fit.
Zum Weinen: Einfach alles an der Kölner Leistung in der ersten Hälfte.
Unser Held des Tages: Japser Löffelsend. Diesen Tag wird er nie vergessen.

Aufstellung

Kessler (46. Scott) – Olkowski, Maroh, Heintz, Handwerker – Jojic (60. Lehmann), Höger, Bittencourt (46. Clemens) – Cordoba, Guirassy (46. Zoller), Rudnevs

Tore

0:1, 1:2 Löffelsend (7., 43.), 1:1 Guirassy (33.), 2:2, 2:5, 2:7 Rudnevs (57., 62., 77.), 2:3, 2:6 Cordoba (57., 73.), 2:4 Olkowski (59.)

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