Claudio Pizarro in seinem ersten Training für den 1. FC Köln. (Foto: GBK)

Spielender Mentaltrainer: Kann Pizarro wirklich helfen?

Der 1. FC Köln hat mit Claudio Pizarro einen Spieler verpflichtet, über den die Geissböcke schon nach dem Aufstieg vor drei Jahren nachgedacht hatten. Damals wäre die Verpflichtung des Stürmers ein Meilenstein gewesen. Heute ist er das Eingeständnis einer missglückten Transferpolitik im Sommer. Aber nicht nur, denn mit dem 39-jährigen gewinnt der Effzeh ohne jedes Risiko etwas hinzu, das der verunsicherten Mannschaft tatsächlich weiterhelfen könnte.

Köln – Jörg Schmadtke machte am Freitag keinen Hehl daraus, dass Claudio Pizarro eine eigentlich nicht vorgesehene Ergänzung des FC-Kaders ist. Im Sommer hieß es, man sei mit dem aktuellen Kader zufrieden. Noch auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Montag hatte Schmadtke erklärt, es werde keine Notkäufe geben.

Keine Wundertüte, aber auch kein Wunderstürmer

Deswegen verwundert es nicht, dass der Manager der Geissböcke die Verpflichtung Pizarros auch nicht als solchen verstanden wissen will. Doch klar ist: Der Sportchef gestand selbst zuletzt ein, dass die Transferphase im Sommer in die Hose gegangen war. Zu viel Zukunft, zu wenig Gegenwart: So kann man wohl die fünf getätigten Transfers (Cordoba, Horn, Meré, Queiros, Handwerker) bewerten. Durchaus große Talente, aber kaum Soforthilfen, dazu die Außenpositionen offensiv nicht ausreichend gut besetzt: Diese Mängel trugen dazu auch bei, dass der FC so schlecht in die Saison gestartet ist wie noch nie zuvor.

Nun soll ein 39-jähriger helfen, das Ruder herumzureißen. Es mutet wie eine Verzweiflungstat an, doch wenn Claudio Pizarro eines nicht ist, dann ein unbeschriebenes Blatt, von dem man nicht weiß, was man erwarten kann. Pizarro ist keine Wundertüte, genauso wenig wie er der Wunderstürmer ist, der er einmal war. Er gehörte in seinen besten Zeiten zu den besten Stürmer, die je in der Bundesliga spielten – und statistisch gesehen ist er bis heute der beste ausländische Stürmer, den die Bundesliga je gesehen hat. Und auch, wenn er bereits unbestritten zum ganz alten Eisen gehört, heißt das nicht, dass die Kölner Mannschaft nichts von den Peruaner lernen kann. Im Gegenteil. Doch dazu muss man verstehen, in welcher Rolle Pizarro in den kommenden Wochen helfen soll.

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