Niedergeschlagene Kölner nach dem 0:3 gegen Hoffenheim. (Foto: Mika Volkmann)

Bekommt der FC auch noch ein Fitness-Problem?

Bei der 0:3-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim wirkten die Geissböcke körperlich zu keiner Zeit in der Lage, den Kraichgauern Paroli zu bieten. Die Laufleistungen bestätigen dies. Trainer Peter Stöger muss die Länderspielpause nutzen, um auch an diesem Defizit zu arbeiten.

Köln – Wenn man die Krise des 1. FC Köln in Zahlen zusammenfassen will, weiß man nicht recht, wo man anfangen soll – abgesehen natürlich von der Tabelle an sich. Keine Mannschaft verursachte in den ersten elf Bundesliga-Spielen mehr Elfmeter als der FC (vier, alle wurden verwandelt). Damit kassierte der FC alleine durch Strafstöße so viele Gegentore wie die Geissböcke in elf Spielen eigene Tore erzielten.

Hoffenheim läuft 7,2 Kilometer mehr

Gegen Hoffenheim liefen die FC-Profis insgesamt 112,9 Kilometer. Ein Wert, der in der Bundesliga zwar nur leicht unter dem Durchschnitt lag. Doch Hoffenheim rannte die Geissböcke an die Wand, legte 7,2 (!) Kilometer mehr zurück und kam nach 90 Minuten auf 120,1 Kilometer – der Spieltags-Höchstwert aller Klubs. Und das, obwohl die TSG wie der FC auch noch am Donnerstag in der Europa League angetreten war. Während der Effzeh gegen Hoffenheim körperlich und geistig müde war, zeigte die Nagelsmann-Elf den Kölnern auch in Sachen Fitness die Grenzen auf.

Und dann wäre da noch der Blick auf die erste Halbzeit: Alleine in den ersten 45 Minuten ließen die Geissböcke sage und schreibe 15 Torschüsse der Hoffenheimer zu. Alle drei Minuten musste Timo Horn wachsam sein, weil seine Vorderleute die TSG nicht stoppen konnten. So viele Torschüsse auf das Kölner Gehäuse in einer Halbzeit gab es unter Trainer Peter Stöger noch nie. Das passte am Ende zum Ergebnis von 0:3 – denn eine höhere Heimniederlage unter dem Österreicher gab es in der Bundesliga ebenfalls noch nie. Nur ein Mal zuvor – gegen den FC Bayern München – gab es ein solches 0:3.

Das Problem ist die Frage der Alternativen

Doch gerade die Unterschiede in der Laufleistung geben zu denken. Eine Differenz von über sieben Kilometern zwischen zwei gegnerischen Teams kommt in der Regel nur dann zustande, wenn eine Mannschaft einen Platzverweis kassiert und über längere Zeit in Unterzahl spielen muss – so passiert am Wochenende in der Partie des VfB Stuttgart gegen den HSV. Die Schwaben kassierten bereits in der Anfangsviertelstunde eine Gelb-Rote Karte und liefen über die 90 Minuten mit einem Mann in Unterzahl insgesamt acht Kilometer weniger als Hamburg.

Köln jedoch stand zumindest numerisch Hoffenheim auf Augenhöhe gegenüber – und lief dennoch nur hinterher. “Wir sind vom Personal her einigermaßen eingeschränkt”, wies Trainer Peter Stöger auf die Verletztenmisere der letzten Wochen hin. “Da kann man schwer tauschen oder jemandem mal eine richtige Pause geben.” Eine Erklärung, aber am Ende eine nur bedingt tragbare Begründung. Schließlich spielten Spieler wie Guirassy, Özcan, Olkowski und Maroh in den ersten Wochen der Saison kaum eine Rolle, dürften also eigentlich noch kein Fitness-Problem haben. Andere Spieler wie Horn, Meré, Clemens oder Klünter kamen zuletzt – wenn überhaupt – nur sporadisch zum Einsatz. Auch sie müssten fit sein. Stögers Aussage dürfte also eigentlich weniger auf die Verletztenmisere als auf die teilweise erschreckende Formschwäche einiger Spieler aus der zweiten Reihe bezogen gewesen sein. Ein altes Problem also, das sich nun auch in einem echten körperlichen Loch geäußert hat.

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