Präsident Werner Spinner hat sich beim 1. FC Köln hinter Trainer Peter Stöger gestellt. Es gebe keine Ultimaten für den Österreicher. Die Frage bleibt: Gilt die Unterstützung nur noch als Zweckbündnis mangels Alternativen oder doch aus überzeugter und Liga-unabhängiger Liebe zum Coach? Klar ist: Auch der Österreicher war zuletzt nicht frei von Fehlern.
Köln – “Es gibt bei uns keine Trainer-Diskussion und auch keine Ultimaten.” Diese klaren Worten hat Werner Spinner nun im “Kölner Stadt-Anzeiger” gesprochen. Der Präsident weiß, dass er den Österreicher schützen muss. Stöger ist der einzig Verbliebene, der den sportlichen Bereich noch halbwegs zusammenhält. Eine Entlassung könnte fatale Folgen für das Gesamtgebilde bei den Profis haben. Zumindest, sollte keine Alternative Gewehr bei Fuß stehen.
Hat ein gefährlicher Prozess begonnen?
Da dies nicht der Fall zu sein scheint, muss man dem Präsidenten glauben, wenn er sagt, der Vorstand stehe weiterhin aus voller Überzeugung zum Erfolgscoach der letzten Jahre. Stöger hat sich diesen Kredit wahrlich verdient, weshalb auch die Worte der Spieler weiterhin nicht überraschen. Seit Wochen nehmen sie die Schuld für den sportlichen Niedergang auf sich. So wie Timo Horn am Sonntag. “Diese Situation liegt zuallerletzt am Trainer”, hatte der Torhüter den Coach nach dem 0:3 gegen Hoffenheim in Schutz genommen. Horn machte klar, dass Stöger die Spieler auf genau das, was in den 90 Minuten passiert war, vorher eingestellt hatte. Doch offenbar hatten einige FC-Profis entweder nicht genau zugehört oder waren schlichtweg nicht in der Lage, die Hoffenheimer Maschinerie zu stoppen.
Was für den sportlichen Verlauf der kommenden Wochen entscheidender war, ließ Horn bereits zum zweiten Mal in dieser Saison hören. Wie schon nach dem 0:5 in Dortmund sprach er davon, dass er das Gefühl verspürt hätte, “wir hätten uns ein bisschen aufgegeben”. Dieses Mal bezog er das allerdings nicht auf das einzelne Spiel, sondern wohl auf die Gesamtsituation des FC. Vor diesem Gefühl wiederum hatte Stöger zuletzt häufiger gewarnt. Je länger sich seine Spieler nicht belohnen würden, desto größer werde die Gefahr, irgendwann auseinander zu brechen. Steht dieser Moment nun bevor? Oder hat der Prozess gegen Hoffenheim bereits eingesetzt?
Negative Dynamik wäre kaum zu durchbrechen
Das gilt es nun zu beobachten und zu analysieren. Denn Stöger weiß, dass eine solch negative Dynamik selbst für ihn, den im menschlichen Umgang wohl begabtesten Trainer der Bundesliga, nur mit einer enormen Anstrengung und auch einer gehörigen Portion Glück auf dem Spielfeld aufzuhalten wäre.
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