Das Stadion von Belgrad beim Abschlustraining der Geissböcke. (Foto: GBK)

Bus-Boykott in Belgrad: Strikte Regeln für Effzeh-Fans

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Über 5000 Fans des 1. FC Köln reisen am Mittwoch und Donnerstag nach Belgrad, um das entscheidende Spiel in der Europa League gegen Roter Stern mitzuerleben. In der Hauptstadt von Serbien findet das große Endspiel um den Einzug in die K.o.-Phase statt. Die Gastgeber haben im Vorfeld schon einmal die Psychospiele eröffnet.

Aus Belgrad berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Es war von vorne herein klar: Das Spiel in Belgrad würde für die FC-Fans alleine schon aufgrund seiner Vergangenheit besonders werden. Das legendäre Achtelfinal-Duell in der Saison 1989/90, das dank eines 3:0-Heimsieges der Kölner am 6. Dezember 1989 zugunsten der Geissböcke – und in Ausschreitungen – endete.

Busunternehmen wollen keine Fahrzeuge vermieten

28 Jahre später zogen die Belgrader Fans vor dem Hinspiel durch Köln in Richtung RheinEnergieStadion. Einen solchen Fan-Marsch wird es für die Anhänger der Geissböcke nicht geben. Das hat die örtliche Polizei in Belgrad bereits untersagt. Darüber hinaus wird es diverse Vorschriften geben, die den FC-Fans den Spaß an den Stunden vor und nach dem Spiel zumindest etwas schmälern werden.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt müssen die Fans bereits über drei Stunden vor dem Spiel anreisen. Von einem Treffpunkt aus hat der FC einen Bustransfer zum Stadion organisiert, sodass ein Großteil der Kölner Anhänger auf diesem Wege sicher ins Rajko-Mitic-Stadion gelangen soll. Das war aber gar nicht so einfach wie man meinen könnte: Die Busunternehmen in Belgrad wollten dem 1. FC Köln nach GBK-Informationen keine Fahrzeuge vermieten, verwiesen auf die unklare Sicherheitslage aufgrund des angespannten Verhältnisses der beiden Fangruppierungen.

Fans müssen anderthalb Stunden nach Spielende ausharren

So mussten die Geissböcke über 20 Busse aus Städten und Orten im Umland anmieten, um die eigenen Fans per Shutteservice zum Stadion bringen zu können. Nach Spielende müssen sich die FC-Fans darüber hinaus noch in Geduld üben. Mindestens für 90 weitere Minuten wird der Gästeblock geschlossen bleiben. Erst nach Abzug aller anderen Besucher des Spiels werden die Tore für die Kölner Anhänger geöffnet, um dann unter Polizeischutz zu ihren Hotels zurück zu gelangen. Mit einem Sieg der Geissböcke in diesem Endspiel würde das Warten sicher leichter fallen.

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Diese Hinweise gab der FC zum Spiel aus

Die anreisenden FC-Fans werden gebeten, folgende Hinweise zu beachten:

  • Personen, die mit dem Auto oder mit dem Bus anreisen, werden an der serbischen Grenze nur mit gültiger Eintrittskarte sowie gültigem Reisepass oder Personalausweis ins Land gelassen.
  • Das Stadion öffnet um 18.00 Uhr. Für FC-Fans sind die Eingänge 24 und 25 vorgesehen.
  • Es wird einen Einlassstop ab 30 Minuten vor dem Spiel geben.
  • Die deutschen und serbischen Polizeibehörden und der 1. FC Köln empfehlen allen FC-Fans das „Sava Centar“ als Treffpunkt. Von dort verkehren ab 17.20 Uhr regelmäßig Busse zum Stadion. 2.500 FC-Fans können so von der Polizei eskortiert zum Stadion gebracht werden. Sollten kurzfristig mehr Plätze benötigt werden, werden die Busse als Shuttle verkehren. Zu dem Treffpunkt werden Gästefans nach dem Spiel von den Bussen auch wieder zurückgebracht. Die serbische Polizei behält sich Änderungen aber vor.
  • Neben den Bussen empfiehlt sich die Anreise mit dem Taxi zum Stadion.

Erlaubt sind folgende Fanutensilien: 

  • 3 Megafone
  • Trommeln
  • Fahnen ohne Stöcke wie zum Beispiel Zaunfahnen

Nicht erlaubt sind: 

  • Fahnenstöcke
  • Politische Botschaften jeglicher Art
  • Pyrotechnik
  • Waffen jeglicher Art
  • Hartgeld/Münzgeld
  • Glasflaschen und Dosen
  • Videokameras
  • Taschen/Rucksäcke
  • Feuerzeuge

Weitere Hinweise

  • Die Einlasskontrollen am Stadion werden vom Ordnungsdienst und der Polizei vorgenommen. Gästefans rechnen für die Einlasskontrollen bitte ausreichend Wartezeit ein, das Stadion öffnet bereits vier Stunden vor Anstoß.
  • Grundsätzlich führt aggressives Verhalten, das Mitführen von Pyrotechnik sowie anderer verbotener Gegenstände zur Einlassverweigerung durch Ordnungsdienst und Polizei. Fans, die sich nicht daran halten, müssen damit rechnen, von der Polizei in Gewahrsam genommen zu werden.
  • Die Kontrolle der Auswärtsdauerkarten durch das Fan-Projekt fans1991 e.V. findet vor dem Gasteingang statt.
  • Gästefans rechnen nach dem Spiel zur Fantrennung bitte mit mindestens 90 Minuten Wartezeit. Je nach Sicherheitslage kann die Blocksperre durch die Polizei auch länger andauern.
  • Im Stadion kann ausschließlich bar und in serbischen Dinar gezahlt werden. Ca. 120 serbische Dinar = 1€.
  • Aufgrund von Hinweisen der serbischen Polizeibehörden empfiehlt der 1. FC Köln in der Stadt, im Umfeld des Stadions sowie in den neutralen Bereichen des Stadions auf das Tragen von Fanutensilien zu verzichten. Auch Fangesänge können in diesen Bereichen von serbischen Personen als Provokation aufgefasst werden.
  • Rund um das Stadion herrscht in Restaurants, Bars und Kneipen Alkoholverbot. Grundsätzlich schließen diese Lokalitäten um 1 Uhr nachts.
  • Die FC-Fanbeauftragten (+49 160 716 16 15), Janina Loosen (+49 151 11 43 48 42) vom Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V., sowie Nina Brunnenberg (+49 157 78 72 80 14) vom Kölner Fanprojekt werden vor Ort sein.

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